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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander
Autoren: Monica McCarty
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eintraf. Das Mädchen und ihre Mutter wären in Sicherheit.
    Seine Arbeit hier war erledigt.
    Bereit aufzubrechen schwang er sich aufs Pferd, doch er konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie noch einmal anzusehen. Alex war kein Mann, der sich von einem Mädchen ablenken ließ. Doch dieses Mädchen hatte etwas an sich  … Vielleicht erinnerte sie ihn an all das, was er zurückgelassen hatte. Heim. Herd. Familie. Dinge, nach denen er sich sehr lange Zeit nicht gesehnt hatte. Ihre natürliche Schönheit bildete einen krassen Gegensatz zu all dem Tod und der Zerstörung, die ihn in den letzten Jahren umgeben hatten.
    Ihre Blicke trafen sich, und er sah, dass sie zögerte, fühlte ihre Unsicherheit. Als ob sie etwas sagen wollte, doch sich möglicherweise ein wenig fürchtete. Vor ihm . Die Erkenntnis traf ihn hart. Mit einem Blick auf die Leichen, die über den Waldboden verstreut lagen, wurde ihm klar, dass er ihr diesbezüglich wohl keinen Vorwurf machen konnte.
    Aber es gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm überhaupt nicht.
    Eben erst hatte er sie gerettet, und trotzdem sah sie ihn voller Furcht in den Augen an.
    Das war es nun einmal, was er machte. Es war nicht hübsch anzusehen, doch das war Krieg nie.
    Ärger stieg in ihm hoch und ließ ihm zusammen mit seiner primitiven Reaktion auf das Mädchen das Blut noch heißer durch die Adern strömen. Fast war er versucht, ihr einen
Grund für ihre Furcht zu geben. Sie in seine Arme zu reißen und sich seine Siegesbeute zu nehmen. Doch so unzivilisiert war er nicht. Noch nicht.
    »Bereit, Sir?« Robbie sah ihn merkwürdig an.
    Alex schüttelte die trüben Gedanken ab und zwang sich zu einem gleichmütigen Tonfall, obwohl er sich absolut nicht so fühlte. »Ja«, antwortete er. »Wir haben uns schon viel zu lange aufgehalten.«
    Ohne länger zu zögern wendete er sein Pferd und gab ihm die Sporen.
    Er sah nicht zurück.

2
    Holyrood House, Edinburgh, Juli 1605
     
    D er Königshof war genau so, wie sie erwartet hatte: die reinste Folter. Meg hatte sich wirklich Mühe gegeben, doch sie würde niemals hierher passen. In Holyrood House war nichts so, wie es schien. Intrigen, versteckte Anspielungen, Spitzfindigkeiten. Die Leute bei Hofe könnten genauso gut griechisch sprechen. Nein, halt, griechisch verstand sie. Sie könnten genauso gut arabisch sprechen, verbesserte Meg sich. Die Sprache der Höflinge würde sie nie verstehen. Es waren erst zwei Wochen vergangen, und schon konnte sie es nicht mehr erwarten, wieder auf ihr geliebtes Skye zurückzukehren. Doch noch war es nicht so weit. Nicht, bevor sie gefunden hatte, wofür sie hierhergekommen war.
    Wie jeden Abend seit ihrer Ankunft stand Meg mit ihrer Freundin Elizabeth Campbell in der Nähe des Eingangs vom großen Thronsaal, eine Position, die ihr den besten Überblick über den Raum bot, und beobachtete sorgfältig die Menge der Höflinge, die sich im Palast James VI. von Schottland, nun James I. von England, tummelten.
    König James regierte Schottland bereits seit fast drei Jahren von Whitehall in England aus, doch das war angesichts der Zahl der Menschen, die jeden Abend in den Palast strömten, kaum zu glauben. Edinburgh war immer noch das Machtzentrum Schottlands, mit oder ohne den König. Nun buhlten die Herden von Schmeichlern um die Gunst des Lordkanzlers Seton oder seiner Geheimräte anstelle um die
Gunst des Königs. Wie Bienen schwirrten sie um den Honig, dachte Meg ironisch. Unter all dem üppigen Samt und feinen Brokat ihrer kunstvoll gefertigten Höflingskleidung war jeder in diesem Raum aus einem bestimmten Grund hier. Jeder Einzelne von ihnen wollte irgendetwas von irgendjemandem: Macht, Rang, Ränkespiele oder, wie sie selbst, einen Ehemann.
    Sie musste diese unglückselige Wahrheit akzeptieren und zwang sich dazu, erneut den Raum mit Blicken abzusuchen, in der Hoffnung, dass sie etwas, oder vielmehr jemanden, beim ersten Mal übersehen hatte.
    »Irgendwelche neuen Kandidaten?«, fragte Elizabeth.
    Meg drehte sich zu ihrer Freundin um und schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie machte sich nicht die Mühe, die Frustration in ihrer Stimme zu verbergen. Elizabeth wusste nur allzu gut, was Meg bei ihrer anhaltenden Suche nach einem Ehemann durchmachen musste. »Ich glaube, mir wurde jeder unverheiratete Mann in Schottland zwischen zwanzig und fünfzig Jahren vorgestellt.«
    Elizabeth verbarg ein Kichern hinter der behandschuhten Hand. »Vergiss nicht Lord Burton, er ist mindestens schon
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