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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander
Autoren: Monica McCarty
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furchterregenden schwarzen Streitross durch die Bäume.
    Ein Ritter. Nein, ein Krieger! Nicht in schimmernder Rüstung, sondern in einem gelben, mit Kettenpanzer besetzten cotun , der ihn als Chieftain auszeichnete – obwohl ihn allein schon seine Körpergröße von anderen Männern abgehoben hätte. Selbst ohne diese wattierte Kriegsbekleidung wäre er immer noch einer der größten Männer, die Meg je gesehen hatte. Hochgewachsen und muskulös, mit einer Brust so breit wie ein Schild. Als wäre er aus Stahl geschmiedet, wirkte jeder Zoll an ihm hart und abweisend.
    Und gefährlich .
    Ein Angstschauer lief ihr über den Rücken, und einen Moment lang fragte Meg sich, ob sie nicht einfach nur einen Schurken gegen einen anderen ausgetauscht hatte.
    Als ihre Blicke sich trafen, sog Meg erschrocken den Atem ein. Sie blickte in die kristallklarsten blauen Augen, die sie je gesehen hatte, in einem Gesicht von rauer Männlichkeit, das zum Teil von den dichten Stoppeln eines mehrere Tage alten Bartes verdeckt war.
    Der Blickwechsel dauerte nur einen kurzen Moment, doch sie las sofort die absolute Befehlsgewalt in seinen Augen, die
trotz ihrer Wildheit eine seltsam beruhigende Wirkung auf sie hatten.
    Jetzt erst bemerkte sie, dass er nicht allein war, sondern dass ihm etwa ein halbes Dutzend Reiter folgten. Eine furchterregendere Schar von Kriegern konnte sie sich nicht vorstellen. Jeder Einzelne von ihnen war stark, muskelbepackt und sah absolut unbarmherzig aus. Gebrochene Männer , erkannte sie mit instinktiver Sicherheit. Männer ohne Land, ohne Clan, die die Highlands als Gesetzlose durchstreiften. Doch jagten ihr diese aus unerfindlichem Grund keine Angst ein. Ihr Blick kehrte zu dem Krieger zurück. War ihr Anführer der Grund, fragte sie sich.
    Mit einem bloßen Nicken und einem stummen Befehl seiner Augen brachte er seine Männer auf Position. Sie bewegten sich wie eine Einheit, mit der Disziplin römischer Legionäre und einer Leichtigkeit, die ihre grobschlächtige Erscheinung Lügen strafte.
    Obwohl sie in der Unterzahl waren, wusste Meg ohne Zweifel, dass sich die Schlacht gerade zu ihren Gunsten gewendet hatte. Dieser Mann würde nicht besiegt. Nur ein Narr würde ihn herausfordern.
    Mit seinen Männern auf Position ritt der Krieger direkt auf sie zu. Nun endlich bemerkte auch ihr Angreifer, dass etwas nicht stimmte, blickte über die Schulter, und sein schreckliches Lachen verstummte. Meg nutzte die Ablenkung, rannte zu ihrer Mutter und zog sie behutsam in Richtung der Bäume. Vor Erleichterung hätte sie beinahe laut aufgeschluchzt, als sie sah, dass Rosalinds Wangen wieder Farbe bekommen hatten und ihre Augenlider anfingen zu flattern. Doch die ganze Zeit behielt sie auch ihren Retter im Auge.
    Er griff mit der Hand über die Schulter und zog ein mächtiges Breitschwert aus dem Wehrgehänge an seinem Rücken,
als wäre es leicht wie eine Feder, obwohl die Klinge allein ihr schon bis zum Kinn reichen musste. Immer noch einhändig schwang er die Waffe mit beeindruckender Leichtigkeit hoch über dem Kopf und ließ sie mit einem mächtigen Schwung auf die Rippen ihres Angreifers niedersausen. Meg konnte das Knacken der Knochen hören, als der Schurke zu Boden stürzte.
    Mit einem Satz sprang der Krieger vom Pferd, zog einen Dolch aus der Scheide am Gürtel und schnitt ihrem Peiniger ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durch. Eine Woge der Erleichterung erfasste sie. Eigentlich sollte sie Bedauern über den Verlust eines Lebens verspüren, doch sie konnte es nicht. Ihre Blicke trafen sich, und sie fühlte eine so starke Verbindung, dass es sie erschreckte.
    »Danke«, flüsterte sie lautlos, zu aufgewühlt, um es laut auszusprechen.
    Er nahm ihre Dankbarkeit mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis. Dann riss er mit einem wilden Schlachtruf – gälische Worte, die sie nicht richtig verstand – sein Schwert hoch und stürzte sich in die wütende Schlacht. Er schwang die Klinge mit tödlicher Finesse und Präzision und schlug jeden nieder, der sich ihm in den Weg stellte. Ihre verblüfften Männer sammelten sich hinter ihm.
    Während Meg sich so gut es ging um ihre Mutter kümmerte, flog ihr Blick immer wieder zu dem Kampf, der um sie herum tobte.
    Und zu dem Krieger, dessen Stärke und Geschick wahrhaft ehrfurchtgebietend anzusehen waren.
    Seltsam unbeteiligt von dem blutigen Durcheinander, das sie umgab, beobachtete Meg entsetzt und fasziniert zugleich, wie er drei Männer mit stählerner Effizienz tötete.
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