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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander
Autoren: Monica McCarty
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obwohl sie es tatsächlich liebte, an den Hof zu reisen. Meg dagegen hasste es. Sie passte nicht so gut dorthin wie ihre Mutter. Zum Teil war das ihre eigene Schuld. Sie teilte die Begeisterung ihrer Mutter für Flitterkram und Klatsch nicht, und sie war auch nicht besonders gut darin, so zu tun, als interessiere sie sich dafür. Aber diesmal würde sie es versuchen, das hatte sie sich geschworen. Wenn schon nicht um ihrer selbst willen, dann doch zumindest ihrer Mutter zuliebe.
    »Außerdem lasse ich nicht zu, dass du einen Mann heiratest, den du nicht liebst«, schloss ihre Mutter und verhinderte damit Megs Entschuldigung, die ihr auf der Zunge lag.
    Meg schüttelte den Kopf. Rosalind Mackinnon war eine hoffnungslose Romantikerin. Liebe war nicht der Grund, warum Meg den Heiratsantrag des Chieftains ihres Vaters abgelehnt hatte. Hätte sie den Antrag angenommen, dann wäre diese Reise hier nicht nötig gewesen.
    Doch Megs Wahl eines geeigneten Ehemannes war für den
ganzen Clan wichtig, und Thomas Mackinnon war nicht der richtige Mann für sie. Zugegeben, er war ein fähiger Krieger, aber er war auch ein Hitzkopf. Ein Mann, der erst zu seinem Schwert griff und dann nachdachte. Meg suchte einen starken Krieger, jedoch einen, der beherrscht handelte. Ebenso wichtig war, dass er Verhandlungsgeschick besaß, damit er einen König besänftigen konnte, dessen Autorität über seine aufsässigen Untertanen in den Highlands stetig wuchs. Die Spannungen zwischen beiden Parteien waren immens. Da die Zeiten uneingeschränkter Autorität der Chiefs sich dem Ende zuneigten, musste sie einen Ehemann finden, der ihr helfen konnte, ihren Clan mit Geschick in die Zukunft zu führen.
    Sein Mangel an politischem Scharfsinn war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb sie Thomas abgewiesen hatte. Sie hatte auch gespürt, dass er ein wenig zu ehrgeizig war. Ein Ehrgeiz, der die Stellung ihres Bruders als nächstes Clanoberhaupt gefährdete.
    Vor allem anderen brauchte sie einen Mann, der absolut loyal war, einen Mann, dem sie vertrauen konnte.
    Liebe war nicht Teil des Geschäfts. Meg war realistisch. Sie bewunderte die tiefe Zuneigung ihrer Eltern zueinander, beneidete sie vielleicht sogar darum, doch sie wusste, dass ihr selbst so etwas nicht bestimmt war. Ihre Pflicht war klar. Den richtigen Mann für ihren Clan zu finden, stand an erster Stelle. Und an zweiter Stelle.
    »Ich erwarte nicht, dass ich in der Ehe so viel Glück habe wie du, Mutter«, sagte Meg. »Was du und Vater miteinander teilt, ist etwas sehr Seltenes.«
    »Und etwas Wunderbares«, fügte Rosalind hinzu. »Deshalb wünsche ich es mir ja auch für dich. Wenn ich deinen Vater auch liebe, so heißt das nicht, dass wir immer in allem
einer Meinung sind. In dieser Angelegenheit verlangt er zu viel von dir«, meinte sie, das spitze Kinn stur vorgeschoben. Da Meg ihre Mutter noch nie so von ihrem Vater hatte sprechen hören, dauerte es einen Moment, bis sie registrierte, was sie da gerade sagte. Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Du verbringst schon viel zu viel Zeit mit der Nase in den Büchern.«
    »Meine Pflichten machen mir Spaß, Mutter«, entgegnete Meg geduldig.
    Doch ihre Mutter fuhr fort, als habe sie sie nicht gehört. In einer dramatischen Geste schüttelte sie sich und rümpfte die zarte Nase. »All die vielen Zahlen. Mir schwirrt schon der Kopf, wenn ich nur daran denke.«
    Meg musste ein Lächeln unterdrücken. Das klang schon eher nach ihrer Mutter. Sie konnte Megs Faszination für Mathematik oder allgemein für wissenschaftliche Beschäftigungen einfach nicht verstehen. Mit einem schmerzlichen Stich in der Brust dachte Meg daran, dass das Lernen ihr im Gegensatz zu ihrem Bruder immer leichtgefallen war. Mit Zahlen zu arbeiten bereitete ihr großes Vergnügen. Es hatte etwas Befriedigendes an sich, zu wissen, dass es nur eine einzige richtige Lösung gab.
    »Und nun erwartet er von dir, dass du dein zukünftiges Glück opferst«, klagte ihre Mutter, als wäre es etwas äußerst Ungewöhnliches, dass eine Tochter zum Wohle ihres Clans heiratete. Dabei war es in Wirklichkeit eher ungewöhnlich, dass Meg ihren Ehemann selbst wählte, auch wenn er bestimmte Kriterien erfüllen musste.
    »Wirklich, Mutter, es ist kein Opfer. Vater verlangt nichts von mir, was ich nicht selbst will. Wenn ich den richtigen Mann finde, um Ian zur Seite zu stehen, dann wird er auch der richtige Mann für mich sein.«

    »Wenn es nur so einfach wäre. Aber du kannst dein Herz nicht
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