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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander
Autoren: Monica McCarty
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zog mit zitternden Händen Ruadhs Speisemesser aus seinem Gürtel.
    Sie wandte sich wieder um, und Megs Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie die Entschlossenheit auf dem Gesicht ihrer Mutter sah und sich das ganze schreckliche Ausmaß ihrer Situation in deren Blick spiegelte. Sogar völlig durchnässt, das Haar und die Kleidung ein einziges aufgeweichtes Durcheinander, sah Rosalind Mackinnon wie ein Engel aus – wenn auch wie ein Racheengel. Obwohl sie
schon vierzig war, hatte das Alter ihrer Schönheit nichts anhaben können. Guter Gott, was würden diese Unholde ihr antun? Meg schluckte. Ihnen beiden?
    Obwohl Meg wusste, dass sie dasselbe denken musste, klang die Stimme ihrer Mutter seltsam ruhig. »Wenn du eine Lücke zwischen ihnen erkennst, dann lauf«, flüsterte sie.
    »Aber ich kann dich nicht zurücklassen …«, protestierte Meg, doch ihre Mutter fiel ihr ins Wort.
    »Du wirst tun, was ich sage, Margaret.« Der stählerne Ton ihrer sonst so sanften Stimme brachte Meg so aus der Fassung, dass sie nur nickte. »Wenn du das Messer benutzen musst, dann stoß hart und ohne Zögern zu.«
    Eine unerwartete Welle von Stolz erfüllte Meg. Ihre süße, sanfte Mutter wirkte wild wie eine Löwin, die ihr Junges verteidigt. Es steckte viel mehr in Rosalind Mackinnon, als Meg je geahnt hatte.
    »Das werde ich«, sagte sie, Mut vortäuschend. Doch welche Chance hatten zwei Frauen, noch dazu zwei zierliche Frauen wie sie, gegen eine solch starke Übermacht?
    Ein schmutziger, hünenhafter Unhold wankte auf ihre Mutter zu. Ohne nachzudenken stieß Meg ihm den Dolch in den Arm. Mindestens ein Drittel der langen Klinge drang tief ins Fleisch ein und hinterließ eine klaffende Wunde in seinem Unterarm. Er brüllte vor Schmerz auf und schlug ihr hart mit dem Handrücken ins Gesicht. Betäubt von dem Schlag entglitt der Dolch ihren Fingern und fiel zu Boden, wo ihn der Mann sofort außer Reichweite kickte.
    Instinktiv fuhr Meg sich mit der Hand an die nasse, schmerzende Wange.
    »Miststück!«, zischte er. »Dafür bringe ich dich um!« Er fuhr herum und schwang das Claymore in einem tödlichen Bogen über ihrem Kopf. Ihre Mutter sprang ihr zu Hilfe und
stach mit dem Speisemesser auf seine Schulter ein, doch er blockte den Angriff mühelos mit dem Unterarm ab und stieß ihre Mutter hart zu Boden. Voller Entsetzen sah Meg, wie ihr Kopf mit einem dumpfen Schlag auf einem Felsen aufprallte.
    Panik stieg in ihr hoch. »Mutter!«, schrie sie und eilte an ihre Seite. Sie schüttelte den leblosen Körper, doch ihre Augen öffneten sich nicht. Lieber Gott, nein!
    Hinter sich fühlte sie, oder besser gesagt roch sie an seinem üblen Gestank, dass der Mann sich ihr näherte. Eine Wut, wie sie sie noch nie gespürt hatte, wallte in ihr auf. Er hatte ihre Mutter verletzt. Meg ergriff das Messer, das ihre Mutter fallen gelassen hatte, wirbelte herum und überrumpelte ihn dadurch für einen Augenblick. Erneut stach sie auf ihn ein, dieses Mal zielte sie auf seinen Hals. Doch er war zu groß, und ohne die nötige Kraft gelang es ihr nur, ihm einen kleinen Schnitt zuzufügen.
    Sie hatte ihren Vorteil eingebüßt.
    Er stieß einen wüsten Fluch aus. Sie spürte seine riesigen, schmutzigen Hände auf sich, als er sie packte und zu Boden schleuderte. Aus harten, schwarzen Augen starrte er sie an und verzog den Mund zu einem höhnischen Lächeln, wobei er hässliche, braune Zähne entblößte. Zitternd vor Abscheu krümmte sie sich zusammen, als er auf sie zukam.
    »Das genieße ich, du kleine Wildkatze!«
    Rückwärts kroch Meg durch den Schlamm von ihm fort, doch er kam immer näher. Lachend. Mit wild pochendem Herzen blickte sie sich um, es war niemand da, der ihr zu Hilfe kommen konnte. Die von den Männern ihres Vaters übrig waren, mussten sich gegen ihre eigenen Angreifer verteidigen. Verzweifelt grub sie die Hände in den aufgeweichten Boden und versuchte, ihm Schlamm in die Augen zu schleudern, doch das machte ihn nur noch wütender.

    Sie durften nicht sterben! Was würde aus Ian? Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. Ohne Meg und ihre Mutter gab es niemand, der ihn beschützte. Denk nach , befahl sie sich. Benutz deinen Kopf . Doch ihr logischer Verstand, auf den sie sich immer hatte verlassen können, ließ sie diesmal im Stich. Es gab kein Entrinnen.
    In dem schwarzen Glitzern seiner erbarmungslosen Augen sah Meg nur Tod.
    Bitte , hauchte sie.
    Zwei endlose Herzschläge später brach die Antwort auf ihr Gebet auf einem
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