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Der geheime Auftrag des Jona von Judaea

Titel: Der geheime Auftrag des Jona von Judaea
Autoren: Rainer M. Schroeder
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als ein Geheimnis angenommen werden muss.
    Zu alldem kommt ein weiterer Unterschied. »Während die synoptischen Evangelien (also die von Matthäus, Markus und Lukas, Anmerkung des Autors ) die Geschichte als ›Erfüllung der Schrift‹ verstehen, setzt der Johannesprolog im göttlich Absoluten an und begründet damit erstmals die vom Judentum unabhängige Autonomie des christlichen Glaubens. Insofern ist das Evangelium ›ein Höhepunkt in der Entstehungsgeschichte der urchristlichen Religion‹« 74 , um zum Abschluss noch einmal Hubertus Halbfas zu zitieren.
Besondere Anmerkungen zum Roman
    Die Geschichte von Jona und Timon ist keine romanhaft biographische Darstellung tatsächlicher Ereignisse, was die Erlebnisse meiner Protagonisten angeht, sondern pure Fiktion, die ich in einem nach besten Kräften recherchierten historischen Umfeld angesiedelt habe. Deshalb habe ich mir auch die damit einhergehende schriftstellerische Freiheit erlaubt, meiner Fantasie in Bezug auf die Person des Timon/Thaddäus freien Lauf zu lassen und ihn zu einem der zwölf Jünger Jesu zu machen. Bibelkundige werden wissen, dass einer dieser Jünger in den Evangelien mit dem Namen Bartholmäus, was »Sohn des Talmai« bedeutet, erwähnt wird, es findet sich für ihn bei Johannes aber auch der Name Nathanael. Meine Wahl fiel deshalb auf ihn, weil man über ihn und seine Herkunft nichts in den Evangelien findet, was schon der Namenswirrwarr bezeugt, und ich mich daher völlig frei fühlte, ihn nach meinen Vorstellungen und dramaturgischen Notwendigkeiten zu gestalten. Ähnliches gilt auch für die Figur des Barabbas, über den nichts weiter bekannt ist, als dass er ein Räuber, Aufrührer und Mörder war, also beste Voraussetzung für einen Autor, um ihm eine Biographie zu geben, die in die Dramaturgie seines Romanes passt.
    Was nun die begrenzte Auswahl an Aussprüchen, Reden und Gleichnissen Jesu betrifft, die ich in meinen Roman eingebaut habe, so ist dies selbstverständlich eine höchst subjektive Auswahl, die vielleicht nicht jeden Theologen und Bibelwissenschaftler zufriedenstellt und die jeder andere Autor, der sich an solch einem Stoff versucht, gewiss mit anderer Gewichtung treffen wird. Mir ging es um einige der mir wichtigsten Kernaussagen. Und da die Evangelisten nach übereinstimmender Ansicht der Bibelexperten die Aussprüche, Reden und Gleichnisse Jesu sowie seine Reisen durch das Land und nach Jerusalem nicht in der chronologischen Folge niedergeschrieben haben, wie sie wohl tatsächlich erfolgt sind, und weil es auch zeitlich und textlich unterschiedliche Versionen derselben in den Evangelien gibt, habe ich mir die Freiheit genommen, mich bei jedem zu bedienen und sie dort in meine Handlung einzusetzen, wo ich sie brauchte. Bis auf wenige unbedeutende Änderungen und Wortumstellungen, die nur der vorsichtigen Anpassung ältlicher Ausdrucksweisen an unsere heutige Sprache dienten, habe ich mich an den Text der Bibel in der von allen christlichen Konfessionen und Abspaltungen akzeptierten Einheitsübersetzung gehalten. Gelegentlich habe ich auch mehrere Aussprüche, die sich in einem Evangelium an verschiedenen Stellen befinden oder gar aus zwei Evangelien stammen, zu einer Rede Jesu zusammengezogen.
    Was die Namen von Orten und Personen sowie alle anderen Bezeichnungen angeht, so trifft man in der Fachliteratur sowie in Bibelausgaben, die im Laufe des letzten Jahrhunderts erschienen sind, auf höchst unterschiedliche Schreibweisen. So trifft man in einem Buch beispielsweise auf den Namen Genesaret, im anderen schreibt er sich mit einem doppelten »n«, während der dritte Verfasser sich für Genezareth entschieden hat und der vierte zwar das »z« übernimmt, aber das »h« am Schluss fallen lässt. Ähnliches widerfährt einem auch in Fülle mit anderen Namen und Begriffen. Meine Schreibweise aller im Roman auftauchenden Orts- und Personennamen und Begriffe habe ich dem anerkannten Standardwerk » Lexikon der Bibel« von Fritz Rienecker und Gerhard Maier entnommen, das 2004 im Wuppertaler R. Brockhaus Verlag in einer neu bearbeiteten Ausgabe erschienen ist.
    Bei den von mir verwendeten Zitaten aus der Bibel habe ich nicht jede Stelle im Anhang nachgewiesen, sondern mich wiederum nach sehr subjektiver Auswahl nur auf die beschränkt, die mir besonders wichtig erschienen. Wer sich gründlicher informieren möchte, wird gewiss bei eigener Lektüre der Heiligen Schrift auf diese und andere nicht weniger wichtige Stellen
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