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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Mjipas Frau. »Du kannst doch nicht einfach hier abhauen!«
    »Nein, kann ich das nicht? Warts ab!«
    »Aber du hast mir versprochen, dass du dich in Zukunft aus solchen Abenteuern raushältst!«
    »Nichts zu machen, Darling«, erwiderte der schwarze Mann mit einem Achselzucken.
    »Aber das ließe sich doch auch anders regeln. Wir könnten zum Beispiel einen Krishnaner anheuern, der …«
    »Nein, meine Teure, wir Ertsuma müssen zusammenhalten. Diese Halunken müssen wissen, dass sie nicht mit uns machen können, was sie wollen, verstehst du?«
    »Aber du musst doch nicht unbedingt selbst …«
    »Das ist eine Ehrensache für einen Terraner. Wenn du glaubst, ich bleibe ruhig auf meinem Hintern sitzen, während diese verfluchten Barbaren eine terranische Frau misshandeln, dann bist du schief gewickelt!«
    »Ach, du und dein alberner Ehrenkodex!«
    »Na, na, Victoria«, mischte sich Kennedy beschwichtigend ein. »Wir wollen uns doch nicht wieder in aller Öffentlichkeit streiten! Das ist schlecht für unser Image bei den Krishnanern.« Der Comandante zeigte auf eine kleine Gruppe einheimischer Gäste: Sivird bad-Fatehán, der das Ausrüstungsgeschäft in Novorecife betrieb, und ein paar seiner in Novorecife ansässigen Freunde. Dann wandte er sich wieder Mjipa zu und fuhr fort: »Übrigens, Percy, ich glaube nicht, dass du der richtige Mann für diesen Job bist.« Mjipa öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Kennedy fuhr besänftigend fort: »Du bist unser unerschrockener Held, aber diese Aufgabe erfordert diplomatische Finesse. Fingerspitzengefühl ist ja nun nicht gerade deine starke Seite. Du hast was gegen die Krishnaner …«
    »Das ist überhaupt nicht wahr!« fuhr Mjipa ihm wütend dazwischen. »Einige meiner besten Freunde sind Krishnaner!«
    »Du wirfst sie alle in einen Topf als eine Bande dummer ›Eingeborener‹ und stampfst sturheil drauf wie ein wildgewordener Bishtar. Wenn du das mit den Khaldoniern versuchen würdest, ich meine, auf deine übliche Tour, ihnen sagen, sie sollen in die Banjao-See springen und versuchen, die Dyckman zu befreien, indem du sie an zusammengeknoteten Bettlaken aus irgendeinem Fenster herunterlässt, dann würdet ihr wahrscheinlich alle beide um einen Kopf kürzer wieder nach Hause kommen.«
    Mjipa schluckte seine Entrüstung hinunter. »Wen könntest du denn sonst losschicken?«
    »Mal überlegen … Also, Ibn-Avub ist in Katai-Jhogorai. Kline ist unterwegs nach Alvid in Suruskand …« Kennedy runzelte angestrengt die Stirn. Dann hellte sich seine Miene auf. »Sieht so aus, als wäre Ishimoto der einzige, der zur Zeit verfügbar ist. He, Masanobu!«
    Als der designierte Konsul für Dur nahte, murmelte Mjipa: »Wie ich Masanobu kenne, bringt er ein Dutzend gute Gründe vor, warum er unmöglich nach Kalwm fahren kann. Er ist gut für Routinesachen, aber für einen Job wie diesen …«
    Mjipa verstummte, als Masanobu Ishimoto zu ihnen trat. Als Kennedy die Situation erläutert hatte, verbeugte sich Ishimoto und sagte mit einem Ausdruck tiefsten Bedauerns auf dem Gesicht: »Oh, es tut mir schrecklich leid, Comandante! Aber wie Sie wissen, läuft mein Schiff nach Baianch in wenigen Tagen aus, und es sind schon alle Vorkehrungen getroffen. Ich habe geplant, morgen abzureisen, und wenn ich das Schiff verpasse, kann es Monate dauern, bis ich das nächste kriege. Und wir dürfen das Konsulat dort auf keinen Fall so lange unbesetzt lassen; Sie wissen ja, dass Tashian eine ständige Bedrohung für seine Nachbarn darstellt. Ich fürchte, eine Reise nach Kalwm kommt für mich nicht in Frage.«
    »Vielleicht könnten wir ja Percy an Ihrer Stelle nach Baianch zurückschicken«, überlegte Kennedy. Aber beide Konsuln protestierten dagegen mit solcher Vehemenz, dass er diesen Plan wieder verwarf.
    »Wann kann ich los, Bill?« fragte Mjipa.
    »Nun ja, zuerst müssen da noch so einige Formulare ausgefüllt werden, und ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis Glumelin dazu in der Lage ist …«
    »Ach, hör schon auf mit diesem Unfug! Wir gehen jetzt gleich in dein Büro und füllen alles aus. Noch bist du im Amt!«
    Kennedy stieß einen Seufzer aus. »Und das, während die Party gerade so richtig in Schwung kommt! Aber lass mich eines klarstellen, Percy: Du bist nicht befugt, einen privaten Guerillakrieg gegen Khorosh anzuzetteln, nur weil dir nicht gefällt, wie er mit der Dyckman umspringt. Natürlich darfst du dich verteidigen. Wenn die Dyckman gegen die Landesgesetze verstoßen hat,
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