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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag
Autoren: Robert Ludlum
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allein. Gewisse Teile waren herausgeschnitten. Diejenigen, die zeigen, wie der Schauspieler, der Sie darstellt, unsere heroische Jugend hinmordet. Sehr unzivilisiert und wild, General.« Der Kommunist ging um den schwarzen Lacktisch herum und lächelte wieder. »Ja, Sie sind ein berüchtigter Mann. Und jetzt haben Sie uns beleidigt, indem Sie ein hochgeschätztes Denkmal zerstört ...«
    »Hören Sie schon auf! Ich weiß nicht einmal, was passiert ist. Ich stand unter Drogeneinfluß, und das wissen Sie verdammt gut. Ich war mit Ihrem General Lu Sin zusammen. Mit seinen Weibern, in seinem Haus.«
    »Sie müssen uns unsere Ehre wieder zurückgeben, General Hawkins. Sehen Sie das nicht ein?« Lin Shoo sprach mit leiser Stimme weiter, als hätte Hawkins ihn nicht unterbrochen. »Es wäre eine einfache Angelegenheit für Sie, eine Entschuldigung auszusprechen. Eine Zeremonie ist dafür geplant worden. In Anwesenheit einer kleinen Zahl von Pressevertretern. Wir haben Ihnen die Worte aufgeschrieben. «
    »O Mann!« Hawkins sprang auf und überragte den Polizeibeamten um mehr als einen Kopf. »Jetzt sind wir wieder da, wo wir angefangen haben! Wie oft muß ich das euch Bastarden noch klarmachen? Amerikaner kriechen
nicht im Dreck! In keiner gottverdammten Zeremonie, mit oder ohne die gottverdammte Presse! Kapieren Sie das doch endlich, Sie Brechmittel!«
    »Erregen Sie sich bitte nicht! Sie messen einer bloßen zeremoniellen Funktion viel zuviel Bedeutung bei. Sie bringen alle — uns alle — in eine höchst schwierige Lage. Eine kleine Zeremonie, so einfach, so geringfügig ...«
    »Für mich ist sie das nicht! Ich vertrete die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, und für uns ist sie nicht klein oder geringfügig! Wir stolpern nicht so leicht, Kumpel. Wir marschieren im Takt!«
    »Wie, bitte?«
    Hawkins zuckte mit den Schultern, seine eigenen Worte verwirrten ihn ein wenig. »Schon gut. Jedenfalls lautet die Antwort nein. Mag sein, daß Sie den betreßten Boys drunten in der Mission Angst machen, aber mich erschüttert ihr nicht.«
    »Die haben doch an Sie appelliert, weil man sie dazu instruiert hat. Das ist Ihnen doch sicher klargeworden.«
    »Doppelte Scheiße!« Hawkins ging an den offenen Kamin, trank aus seinem Glas und stellte es neben einer bunten Kassette auf den Sims. »Diese schwulen Säcke haben mit der Bande von Homos im Außenministerium etwas ausgekocht. Warten Sie nur, bis das Weiße Haus meinen Bericht gelesen hat. O Mann! Dann werdet ihr krummbeinigen Knirpse in die Berge rennen, und dann jagen wir die in die Luft!« Hawkins grinste, und seine Augen funkelten.
    »Sie sind so vulgär«, sagte Lin Shoo leise und schüttelte betrübt den Kopf. Er griff nach der bunten Schachtel, die neben dem Glas des Generals stand. »Tsing-Taow-Knallfrösche. Die besten, die es auf der Welt gibt. So laut und so leuchtend hell, wenn sie bäng. bäng, bäng machen. Sehr nett anzusehen und zu hören.«
    »Ja«, murmelte Hawkins, den der Themawechsel etwas verwirrte. »Lu Sin hat sie mir gegeben. Wir haben letzte Nacht eine ganze Menge davon hochgehen lassen, ehe der Scheißkerl mir das Betäubungsmittel verpaßt hat.«

    »Sehr schön, General Hawkins. Ein schönes Geschenk.«
    »Er war mir weiß Gott, wenigstens etwas schuldig.«
    »Aber begreifen Sie denn nicht?« fuhr der Polizeibeamte fort. »Sie klingen wie — Explosivkörper. Und sehen aus wie — detonierende Munition, aber sie sind weder das eine noch das andere. Äußerlichkeiten — der Anschein von etwas anderem ... In sich wirklich, aber nur eine Illusion einer anderen Realität. Völlig ungefährlich.«
    »Und?«
    »Das ist genau das, worum Sie gebeten werden. Der Anschein, nicht die Wirklichkeit. Sie brauchen nur so zu tun, als ob. In einer kurzen, einfachen Zeremonie mit nur wenigen Worten, von denen Sie wissen, daß sie nur eine Illusion sind. Völlig ungefährlich — und sehr höflich.«
    »Nein!« brüllte Hawkins. »Jeder weiß, was ein Knallfrosch ist. Und niemand wird wissen, daß ich nur so tue als ob.«
    »Da muß ich Ihnen widersprechen. Es ist nichts anderes als ein diplomatisches Ritual. Jeder wird es verstehen, das dürfen Sie mir glauben.«
    »So? Woher, zum Teufel, wissen Sie das denn? Sie sind ein Pekinger Bulle, kein Arschkriecher.«
    Der Kommunist drehte die Schachtel mit den Feuerwerkskörpern zwischen den Fingern und seufzte dann hörbar. »Ich muß mich für die kleine Täuschung entschuldigen, General. Ich gehöre nicht der
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