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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag
Autoren: Robert Ludlum
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Volkspolizei an. Ich bin der zweite Vizepräfekt des Erziehungsministeriums. Ich bin hier, um an Sie zu appellieren — um an Ihre Vernunft zu appellieren. Aber das übrige entspricht der Wahrheit. Sie stehen unter Hausarrest, und die Leute draußen sind Polizisten. «
    »Ich will verdammt sein! Einen Sesselwärmer haben die mir geschickt.« Wieder grinste Hawkins. »Ihr macht euch wirklich Sorgen, was?«
    Wieder seufzte der Kommunist. »Ja. Die Idioten, die diese Geschichte angefangen haben, sind in Bergwerkskollektive in der äußeren Mongolei geschickt worden. Es war Wahnsinn,
obwohl ich ihnen zugestehen muß, daß Sie eine Versuchung dargestellt haben, General Hawkins. Wissen Sie denn überhaupt, wie viele bissige Angriffe Sie gegen jeden Marxisten, Sozialisten und, verzeihen Sie mir, jede auch nur annähernd demokratisch orientierte Nation auf dieser Welt unternommen haben? Die schlimmsten Beispiele — ich sollte vielleicht sagen, die besten Beispiele von Demagogie!«
    »Eine Menge von der Scheiße ist von den Leuten geschrieben worden, die mich dafür bezahlt haben, daß ich den Mund aufmache«, erwiderte Hawkins ein wenig nachdenklich. Und dann fügte er schnell hinzu. »Nicht, daß ich es nicht geglaubt hätte! Verdammt noch mal, ich glaube daran! «
    »Sie sind unmöglich!« Lin Shoo stapfte mit dem Fuß auf wie ein eigensinniges Kind. »Sie sind ebenso von Sinnen wie Loo Sin und seine Bande knurrender Papierlöwen! Mögen Sie viele Steine zerschlagen und mit den mongolischen Schafen Unzucht treiben! Sie sind einfach unmöglich!«
    Hawkins starrte auf das wütende Gesicht des Kommunisten und dann auf die buntfarbige Schachtel mit Feuerwerkskörpern, die er in der Hand hielt. Er hatte eine Entscheidung getroffen, und das wußten sie beide.
    »Ich bin auch noch etwas anderes, Schlitzauge.« Der Generalleutnant ging auf Lin Shoo zu.
    »Nein! Nein! Keine Gewalt, Sie Idiot ...« Aber der Protestschrei des Kommunisten kam zu spät. Hawkins hatte ihn am Uniformrock gepackt und blitzschnell hochgezogen, und nun versetzte er Lin Shoo einen Handkantenschlag gegen den Hals.
    Der Vizepräfekt des Erziehungsministeriums sackte sofort bewußtlos zusammen.
    Hawkins riß Lin Shoo die Schachtel mit den Feuerwerkskörpern aus der Hand und rannte um den Lacktisch herum ins Schlafzimmer. Er griff nach der über das Fenster genagelten Decke, zog sie ein wenig zur Seite und blickte hinaus auf den Hinterhof. Dort unterhielten sich die zwei Polizisten in aller Seelenruhe, die Gewehre locker auf den Boden
gestützt. Hinter ihnen fiel der Hügel leicht zum Dorf hin ab.
    Hawkins ließ die Decke wieder los und rannte ins Wohnzimmer zurück, kroch auf allen vieren zur Haustür. Dort richtete er sich auf und öffnete sie lautlos, einen Spaltbreit. Die zwei Polizisten waren etwa zehn Meter entfernt und wirkten ebenso gelassen wie die Männer hinter dem Haus, und was noch wichtiger war — sie blickten die Straße hinunter. Ihre Aufmerksamkeit galt nicht dem Haus.
    MacKenzie riß die bunte Schachtel auf und schüttelte die durch Schnüre miteinander verbundenen Zylinder heraus. Er wand zwei Schnüre ineinander, drehte sie zu einer einzigen Zündschnur zusammen und holte sein Zippo-Feuerzeug aus der Tasche.
    Jetzt zögerte er, hielt über sich selbst verärgert den Atem an. Dann ging er, die Feuerwerkskörper in der Hand, an den Fenstern vorbei ins Schlafzimmer und nahm dort seine Pistolentasche und den Patronengurt von einem Nagel an der dünnen Wand. Er schnallte sich die Waffe um, zog den .45er Colt heraus und überprüfte das Magazin. Befriedigt schob er die Waffe dann wieder in das Lederfutteral zurück und verließ das Schlafzimmer. Er ging um den Lehnsessel vor dem Han-Shu-Kamin herum, stieg über den reglosen Lin Shoo hinweg und kehrte zur Haustür zurück. Dort knipste er das Feuerzeug an und hielt die Flamme über die Zündschnur. Dann öffnete er die Tür und warf die Schnur mit den Knallfröschen ins Gras.
    Jetzt zog Hawkins die Tür leise und schnell zu, verriegelte sie, zerrte ein kleines rotes Lackkästchen aus dem Vorraum und stemmte es gegend das dicke, mit Schnitzereien verzierte Türblatt. Dann rannte er ins Schlafzimmer zurück, zog die Decke vor dem Fenster zur Seite und wartete.
    Die Explosionen waren sogar noch lauter, als er sie in Erinnerung hatte. Das kam wahrscheinlich daher, weil die zwei Bündel gegeneinander explodierten.
    Die Wachen am hinteren Hausende wurden aus ihrer Lethargie gerissen. Ihre Waffen
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