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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit
Autoren: Shannon Drake
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verschwunden.
    Er sprang auf und suchte in seiner Tasche nach einem Geldschein. Er drückte ihn ihr in die Hand.
    “Schon okay”, sagte er und eilte zur Tür.
    “Sir, Ihr Wechselgeld”, protestierte sie und starrte auf den Fünfziger in ihrer Hand.
    “Behalten Sie’s”, murmelte er, die Augen bereits auf den Ausgang zur Straße gerichtet.
    Draußen war die Welt hell erleuchtet und voller Leben. Grelles Neonlicht, Gelächter und die widerstreitenden Rhythmen von Jazz und Rock füllten die Nacht, Musik drang aus den Bars und Clubs, die sich beiderseits der Straße aneinanderreihten. Aufblitzende Lichter trommelten Reklame für jede erdenkliche Sorte Drinks und Zeitvertreib; alte Bauwerke blickten mit einer gespenstischen, etwas verkommenen Eleganz auf den Strom von Menschen herab.
    Männer und Frauen, Gruppen, Paare, Singles bewegten sich die Straße hinunter. Einige langsam, ein bisschen berauscht und unsicher auf den Beinen, andere zielstrebig und geradlinig.
    Das Pärchen aus der Bar entdeckte er nirgends, und er fluchte ärgerlich vor sich hin.
    Wo zum Teufel würde der Mann das Mädchen hinbringen? Es war ja nicht so, als ob er seinen Mord nur auf einem dunklen Friedhof begehen könnte; er konnte sich genauso gut einfach ein Zimmer genommen haben. Vielleicht wohnte er sogar irgendwo hier in der Gegend. Aber wo? Allein hätte er so schnell wie der Wind verschwinden können. Aber er war schließlich in Begleitung, das musste ihn aufgehalten haben.
    “Sir?”
    Er drehte sich um. Die Kellnerin war ihm nach draußen gefolgt.
    “Ich sagte doch, behalten Sie das Geld”, sagte er freundlich.
    Sie lächelte. “Der Barkeeper meinte, dieses Pärchen, das Sie beobachtet haben, sei nach links gegangen. Der Kerl hat sie zu einem nächtlichen Friedhofsbesuch überredet.” Sie zuckte mit den Schultern, in ihren Augen ein sanftes und dankbares Glühen. “Viele von diesen Arschlöchern, die Frauen aufreißen, überreden sie, sich nachts auf die Friedhöfe zu schleichen. Das ist nicht ungefährlich, mit den ganzen Drogendealern und Schlimmeren, die da rumhängen. Passen Sie auf sich auf.”
    “Danke”, sagte er zu ihr. “Vielen Dank.”
    Da er die Richtung jetzt kannte, begann er die Straße entlangzurennen. So viel dazu, der Kerl könnte sich einfach für ein Hotelzimmer oder den Parkplatz eines geschlossenen Supermarktes entschieden haben.
    Im Laufen klopfte er mit der Hand gegen seine Hosentasche. Er konnte die Ampulle spüren. Er war außerdem bewaffnet – auf herkömmliche Weise bewaffnet –, aber er wusste genau, dass ihm das überhaupt nichts nützen würde, nicht in Anbetracht dessen, was ihn erwartete.
    Er erreichte den Friedhof. Das Betreten bei Nacht war verboten, aber er kam ganz leicht über den Zaun und landete mit einem dumpfen Schlag auf der anderen Seite.
    Sofort hörte er ein Lachen. Sie waren tiefer in die Anlage gegangen, befanden sich hinter dem verwitterten Stein und abplatzenden Gips eines überirdischen Grabmals, das mit traurigen Engeln und betenden Cherubim verziert war.
    “Uh, ist das dekadent. Gruselig und irgendwie auch ganz schön aufregend”, hörte er eine weibliche Stimme.
    “Ja. Ich weiß.”
    “Du willst es hier? Direkt hier?”, wisperte sie. Ihre Stimme klang ein bisschen unsicher. Jetzt wo sie sich auf dem Friedhof befand, machte ihr die Respektlosigkeit gegenüber den Toten möglicherweise etwas zu schaffen. Oder vielleicht hatte sie auch nur Angst, von der Polizei erwischt zu werden.
    “Sag du es mir”, antwortete der Mann. “Möchtest du meine Lippen auf deiner Haut spüren?”
    Das Mädchen gab einen Ton von sich, den Mark nicht identifizieren konnte, und er presste seine Kiefer aufeinander, um den Schmerz und die Wut unter Kontrolle zu halten, die ihn durchströmten. Dem Mädchen machte er keinen Vorwurf. Sie könnte genauso gut hypnotisiert sein.
    “Ich will, ja”, murmelte sie.
    Mark schlich näher heran. Und da waren sie.
    Der Mann hatte sein Hemd ausgezogen. Das Mädchen lag ausgebreitet auf einem Grab, ihr nackter Oberkörper schimmerte im Mondlicht. Der Mann beugte sich über sie, seine Hand fuhr ihr Bein entlang, seine Lippen strichen über die nackte Haut ihrer Taille.
    “Warte, bitte!” Jetzt lag Angst in der Stimme des Mädchens.
    “Zu spät.”
    “Nein. Nein!”
    “Du bist so hübsch. Wir hätten vorher noch so viel Spaß haben können. Eine Erregung, wie du sie dir niemals hättest vorstellen können. Zu dumm, dass heute Nacht … Tja, ich bin
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