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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit
Autoren: Shannon Drake
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bin gegen diesen Blödsinn.”
    “Bei diesem ganzen Trip geht es doch nur um Blödsinn”, erinnerte Heidi sie. “Ich werde heiraten. Keine verrückten Wochenenden mehr mit den Mädels. Keine abenteuerlichen Reisen. Ich meine, Barry ist klasse, es wird ihm schon nichts ausmachen, wenn ich mal für ein paar Tage mit euch verschwinden will, aber … Na ja, ihr wisst schon. Und ich garantiere euch, der leistet sich bestimmt einen von diesen wilden Junggesellenabschieden mit Stripperinnen und allem, und sein bescheuerter Bruder sorgt auch noch dafür, dass ihm eine einen Lap Dance hinlegt.”
    “Ich besorge dir gern einen Lap Dance”, sagte Lauren.
    Heidi lachte. “Ich will aber keinen Lap Dance. Und jetzt sei mir zu Gefallen, Sklavin.”
    “Ich bin total zu Gefallen”, murmelte Lauren. “Gehen wir.”
    Als sie auf die Frau zutraten, bemerkte Lauren, dass sie genauso genervt aussehen musste, wie sie sich fühlte. Entweder das, oder sie hatte sich selbst irgendeine lachhafte Paranoia eingeredet. Denn die Frau schien bei ihrem Anblick die Stirn zu runzeln, als wäre sie besorgt. Trotzdem fiel Lauren noch einmal auf, wie kraftvoll ihre Gesichtszüge waren. Sie fragte sich, ob sie wohl den Mut aufbrächte, im passenden Moment zu fragen, ob sie eine Zeichnung von ihr machen dürfe.
    Nirgends ein Namensschild an ihrem Tisch, sie nannte sich nicht Madame X oder Madame Zenia oder nach irgendeinem anderen Klischee. Sie erhob sich, streckte einen eleganten Arm aus und hielt ihnen eine schlanke Hand mit polierten Nägeln hin. Sie sagte einfach nur: “Hallo.”
    “Hi”, erwiderte Heidi fröhlich.
    Die Frau betrachtete Heidi todernst. “Sie wollen in die Zukunft sehen?”
    “Ganz bestimmt.” Heidi stellte sich vor. “Ich bin Heidi Weiss, und ich werde bald heiraten. Ich könnte ein paar gute Ratschläge gebrauchen.”
    Die Frau nickte, aber man konnte sehen, dass sie aus Heidis freundlichen Worten herausgelesen hatte, dass Heidi nicht im Geringsten an all das glaubte, was sie hier anbot. Für Heidi war alles bloß Spaß.
    “Ich bin Deanna Marin”, sagte Deanna und trat vor. “Und das ist Lauren Crow.”
    Die Frau hob leicht eine Braue und musterte Lauren. “Crow?”
    “Man hat mir gesagt, mein Urgroßvater wäre ein Cherokee gewesen.” Crow bedeutete übersetzt Krähe, war aber auch der Name eines Indianerstammes. Lauren schüttelte der Frau die Hand. Eine Menge Kraft lag in ihrem Handschlag. Auf seltsame Art fand Lauren das beruhigend.
    “Ich selbst habe auch Cherokee-Blut in den Adern. Wir haben dieselben grünen Augen.”
    “Das haben wir”, stimmte Lauren zu, obwohl sie gar nicht sicher war, ob die grünen Augen tatsächlich vom Cherokee-Teil ihrer Familie stammten.
    “Sie sind groß, knapp eins achtzig?”
    “So ungefähr. Ein anderer Großvater kam von den Orkney Islands. Ein breiter Riese, hat man mir erzählt. Teilweise Wikinger, teilweise Schotte.”
    “Ah, und deshalb haben Sie rote Haare.”
    “Ich finde sie eher rotbraun.”
    Die Frau lächelte. Lauren musste zugeben, dass sie ihr sympathisch war, aber gerade deswegen wollte sie sich erst recht nicht mehr die Zukunft von ihr vorhersagen lassen. Stattdessen hätte sie diese Frau gern dazu eingeladen, etwas mit ihnen zu trinken.
    “Ich bilde mir gern ein, dass ich noch nicht grau werde. Ich heiße Susan”, sagte die Frau.
    Heidi fing an zu kichern. “Oh, tut mir leid”, entschuldigte sie sich rasch. “Es wirkt bloß alles so … so normal.”
    Susan erwiderte mit einem leisen Lächeln: “Das Leben ist normal, der Zyklus des Lebens ist normal, die Luft, die wir atmen, ist normal. So viele Dinge sind normal, einschließlich vieler Sachen, die wir noch nicht verstehen können.”
    “Sie haben ein wunderschönes Gesicht”, hörte Lauren sich selbst herausplatzen.
    Bei diesem Kompliment neigte Susan leicht den Kopf. Als sie erneut aufsah, lächelte sie. “Sie sind Künstlerinnen?”
    “Ich bin eigentlich Grafikdesignerin”, sagte Deanna. “Heidi und Lauren allerdings können alles zeichnen, was es auf dieser Welt gibt. Sie sind fantastisch.”
    “Und Sie würden gern eine Zeichnung von mir machen?” Susan sah Lauren an.
    “Das fände ich toll.”
    “Deswegen sind wir aber nicht hier”, sagte Heidi.
    “Ah, sicher, die Zukunft.” Susan hob die Hände. “Was wird die Zukunft bringen? Möchten Sie, dass ich aus Ihrer Hand lese? Oder sollen wir mal schauen, was in den Karten steht? Und dann gibt es natürlich immer noch die
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