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Der Frauenhaendler

Der Frauenhaendler

Titel: Der Frauenhaendler
Autoren: Giogio Faletti
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wollen ein paar der Bungalows umbauen.«
    Sofort unterbinde ich jede mögliche Reaktion.
    »Nur zu deiner Beruhigung, es gibt keine Geldprobleme. Du musst deinen steinreichen Schweizer also nicht anrufen.«
    Sie lacht wieder.
    Ich drehe mich um und gehe. Ihre Stimme erreicht mich, als ich die Treppe betrete, die von der Terrasse zum Untergeschoss mit dem Swimmingpool und der Garage führt.
    »Den Patrol brauche ich. Nimm den Mercedes.«
    Ohne mich umzudrehen, hebe ich die Faust mit dem gereckten Daumen.
    Die Garage liegt hinter dem Swimmingpool mit dem klaren Wasser, in dem sich das Blau des Himmels spiegelt. Im Garten wachsen Bäume und niedrige Palmen, und alles blüht und ist dank der guten Dienste von Cristóbal bestens gepflegt.
    Eine Mercedes-Limousine parkt neben einem Nissan Patrol. Der Schlüssel steckt, also steige ich ein und fahre los. Ich gelange zu der Straße, die von meinem Anwesen wegführt. Auf der Avenida 31 de Julio fahre ich bis zu der Staatsstraße, die sich über die gesamte Insel zieht, bis hin nach Porlamar. An einer Gabelung nehme ich den rechten Abzweig, der am Flughafen vorbei zum Playa El Yaque führt.
    Jedes Mal wenn ich über die Insel fahre, kann ich nicht anders, als mich über meine Wahl zu freuen. Als ich hierhergekommen bin, habe ich mich zunächst ein wenig eingelebt und über die Schönheit des Fleckens gestaunt. Nach der Zeit der Eingewöhnung habe ich dann schon bald das touristische Potential der Insel erkannt, das in den nächsten Jahren regelrecht explodieren würde, da war ich mir ganz sicher. Das ist mittlerweile auch eingetreten, und der Boom hält immer noch an. Ich konnte also an einem diskreten Ort leben, ohne mich exiliert oder verfolgt zu fühlen, konnte arbeiten und gleichzeitig ein entspanntes Leben führen. Ich erwarb drei Hotels und investierte in verschiedene Projekte: Restaurants, Geschäfte, Dienstleistungsagenturen für Touristen.
    Die Geschäfte laufen gut.
    Ich stelle das Radio an. Von der etwas eigenwillig asphaltierten Straße steigt Staub auf, und die Staubwolke hinter meinem Wagen scheint sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Am Strand angekommen, stelle ich den Wagen auf den Personalparkplatz des Pueblo del Viento, eines meiner Resorts.
    Es handelt sich um eine Reihe von Bungalows aus Holz und Mauerwerk, die mit dem Anspruch errichtet wurden, die Atmosphäre des Spartanischen mit allem Komfort zu verbinden. Sie gruppieren sich um ein Clubhaus herum, in dem Rezeption und Restaurant liegen und außerdem ein paar Dienstleistungen angeboten werden, die ich als Erster hier auf der Insel eingeführt habe, wie Massagen und Schönheitskuren.
    Das Dorf hat seinen Namen von dem windigen Strand, der nur ein paar Schritte entfernt liegt, eines der Windsurfparadiese der Isla Margarita. Tatsächlich besteht meine Kundschaft vor allem aus Enthusiasten, die es kaum glauben können, dass man hier nur sein Brett unter den Arm klemmen muss und in wenigen Schritten am windgepeitschten Meer ist. Das hat seinen Preis, klar. Aber das gilt schließlich für alles auf der Welt.
    Die Personen, mit denen ich mich treffen muss, haben sich bereiterklärt, unseren kleinen Kriegsrat in einem Versammlungsraum im Dorf abzuhalten. Aus Rücksicht auf mich und meine Bequemlichkeit, denn ich bin, wie ich glaube, einer der interessantesten Investoren in diesem neuen Abenteuer. Wenn es um Geld geht, haben die Menschen in aller Welt die Tendenz, den Schwanz einzuziehen. Der Witz über das Geld und die Absichten geht im Übrigen nicht ganz so, wie ich ihn Pilar gegenüber gemacht habe.
    Ärsche sind genug im Angebot, was fehlt, ist immer das Geld, um seinen Schwanz reinzustecken. Das ist die Originalversion.
    Der Godie dixit.
    Ich gehe zum Clubhaus, trete durch die Eingangstür und befinde mich in einem weitläufigen fünfeckigen Raum, der von dem Licht beleuchtet wird, das durch die großen Fensterscheiben an dreien der Wände dringt. Zur Linken liegen die Bar und der Unterhaltungsbereich. Rechts befindet sich das Restaurant, das in eine Terrasse zum Strand hinaus übergeht.
    Gegenüber vom Eingang liegt der Rezeptionstresen.
    Eine Gruppe Neuankömmlinge steht dort und wartet darauf, Zimmer zugeteilt zu bekommen. Neben ihnen die bunten Flecken ihrer Gepäckstücke, die ihnen später von dem zuständigen Personal hinterhergetragen werden. Ich trete näher und sehe, dass der Direktor, ein mittelgroßer Mann mit Bart und fortgeschrittener Glatze, in eine Diskussion mit drei Personen verwickelt
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