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Der Fluch des Blutes

Der Fluch des Blutes

Titel: Der Fluch des Blutes
Autoren: Vampira VA
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eine Staubwolke zu ihnen heraufschraubte.
    Suchend tastete ihr Blick durch die Schlieren -
    - bis er von Stein und Sand aufgehalten wurde.
    In der Metamorphose grub sie sich ein Stück weit ins Innere der nachrutschenden Masse.
    Dann begriff sie, daß sie Gefahr lief, steckenzubleiben, die Orientierung zu verlieren und dem Bruder auf aberwitzige Weise nachzufolgen ...
    Sie kehrte zur Oberfläche zurück.
    »Sinnlos!« rief sie den Wartenden entgegen. »Wer immer dafür verantwortlich ist - er hat ganze Arbeit geleistet und seine Spuren verwischt .«
    »So wird er nicht davonkommen!« geiferte Atitla. »Los - holen wir die Jaguare! Vielleicht können sie die Fährte aufnehmen!«
    Kaum jemand hörte Pomona fragen: »Wie kam er hierher? Was suchte er hier? Und wie konnten sie ihn überwinden ...?« Der Verlust des Bruders traf sie am härtesten.
    An Ort und Stelle wartete sie, bis die anderen die Jaguare geholt hatten.
    Vergebens. Die Witterung, auf die sie abgerichtet waren, fanden sie nirgends!
    »Wem gehört diese Hütte?«
    Auch diese Spur verlief im Sand.
    »Der Besitzer starb schon vor Jahren. Niemand bewohnte sie seither .« Diese Auskunft von Menschen, die einem strikten Verhör unterzogen wurden und die nicht lügen konnten, mußten sie, wenn auch widerwillig, glauben.
    Selbst nach Einbruch der Nacht durchsuchten die Vampire noch die Hütten. In einer anderen leerstehenden fanden sie einen intakten Stollen - aber verlassen.
    »Von wem wurde das erbaut? - Sind wir von Schächten unterhöhlt ...?«
    Niemand wußte darauf zu antworten. Noch nicht.
    »Irgend etwas geht hier vor! Wir müssen Vater informieren!« Es war Cuyo, der dies rief - aber auf wenig Gegenliebe stieß.
    »Was ist? Warum seht ihr mich so an?«
    Niemand antwortete ihm. Aber in den Gesichtern der anderen las Cuyo das, was er sich bis zu diesem Moment noch nicht gestattet hatte zu denken - das ihm aber aus dem schwarzen Herzen sprach.
    Unser Hoher Vater muß nicht wissen, daß wir unfähig sind, das unterworfene Geschlecht zu kontrollieren! Unser Hoher Vater würde uns spüren lassen, was er von Versagern hält...
    Fast wortlos kehrten sie der Stadt den Rücken.
    Stumm und voller Ungewißheit, was als nächstes über sie hereinbrechen würde .
    *
    Tags darauf
    »Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen.«
    Pomona sah auf Chiquel hinab. Wie ein fast zu Tode geschundenes Tier kauerte er auf dem Lager, mißgestaltet und von schwärenden Wunden überzogen, gegen die seine vampirische Heilkraft kaum noch ankam.
    »Vielleicht«, fuhr seine Schwester fort, »hätte ich zulassen sollen, daß sie, die wir Mutter nennen sollen, Vater erschlägt.«
    Chiquel vernahm ihre Worte sehr wohl, und seine Lider hoben sich. Plötzliches Entsetzen schärfte den Blick seiner Augen.
    »Daran solltest du nicht einmal denken«, brachte er mühsam und kaum verständlich hervor.
    Pomona lachte freudlos auf.
    »Wie kannst ausgerechnet du es mir verbieten wollen?« fragte sie. »Sieh dich an - wenn unser Hoher Vater nur zurückgekehrt ist, um uns so etwas anzutun, dann wäre es wohl besser, wir hätten ihn nie wiedergesehen.«
    Ein kühler Luftzug fuhr durch das Gemach, zugleich verdunkelte ein großer Schatten das Fenster. Dann setzten nackte Füße kaum hörbar auf dem steinernen Boden auf.
    »Ich bin sicher, Vater wäre entzückt, dich so reden zu hören, Schwester. Vermutlich könntest du dich dann neben Chiquel zur Ruhe legen.«
    Atitla schüttelte ihr langes dunkles Haar, bis es ihr in sanften Wellen über die Schultern floß und ihre kleinen Brüste bedeckte. Ihr hintergründiges Lächeln entblößte auffallend kleine, perlenhafte Zähne, an denen etwas Dunkles wie Patina klebte. Ihre kleine Zunge fuhr darüber und wischte es fort.
    Dann trat sie zu Chiquel, beugte sich zu ihm hinab und reichte ihm ein zusammengeknülltes Stück Stoff, das vor dunkler Nässe troff.
    »Hier, ein kleines Mitbringsel«, sagte sie, ohne indes wirklich fürsorglich zu klingen. »Vielleicht kräftigt es dich ein wenig.«
    Schweigend nahm Chiquel das Tuch, roch daran und preßte es sich dann zwischen die Lippen. Leises Schmatzen und Saugen waren zu hören, dazwischen ersticktes Würgen.
    »Kaltes Blut«, meinte Pomona angewidert. »Es muß fürchterlich schmecken.«
    »Besser als nichts«, erwiderte Atitla achselzuckend. »Unser Bruder kann nicht selbst für sich sorgen.«
    »Wir sollten ihm ein Blutopfer herbringen«, schlug Pomona vor.
    »Später«, sagte Atitla lächelnd. »Laß uns erst
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