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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4
Autoren: franklin
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»Excalibur. Hat er Excalibur gesagt?«
    »Ja.«
    »Dann ist Artus hier. Artus ist zu uns gekommen.« Ihre Worte schienen auf aller Lippen zu sein, und einen Moment lang hatte es den Anschein, als murmelten selbst die Heiligen auf den Wandbildern den Namen, der Sizilien unverwundbar machen würde.
    Wieder ließ Adelia den Blick suchend schweifen, konnte Ulf aber nirgends entdecken.
    Danach verkam die Zeremonie zu einer wahren Qual der Langeweile, und Adelia fragte sich, wie Joanna und William das so dakniend überlebten, wussten sie doch, dass es gleich anschließend bei Joannas Krönung in der glitzernden Cappella Palatina des Palastes auf die gleiche Weise weitergehen würde.
    Adelias Lider senkten sich, und da sie so fest zwischen zwei anderen Frauen eingeklemmt war, vermochte sie kurz etwas zu dösen.
    Sie wachte auf, als eine Stimme klar und deutlich sagte: »Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, nimm und trage diesen Ring als Zeichen meiner Liebe und Treue zu dir!«
    Sie tauschten die Ringe. Joanna war verheiratet.
    Adelia sah hoffnungsvoll durch die Seitentür zu ihrer Linken, die in den Kreuzgang der Kathedrale führte. Eben noch war er vom klaren Licht des Winternachmittags erhellt gewesen, schon begann er langsam im Zwielicht zu versinken. Der Tag neigte sich seinem Ende zu.
    Die Zeremonie dagegen noch nicht. Die Festgemeinde musste weiter ausharren. Joanna und William hatten ihre Heiratsurkunde noch nicht unterzeichnet.
    Adelia bekam von der Frau neben sich einen Stoß in die Rippen, deren Laune offenbar trotz Excalibur unter der Hitze und dem Gedränge litt. »Wart Ihr das? Würdet Ihr Euch bitte kontrollieren?«
    Adelia stritt ähnlich genervt jede Entgleisung ab, zweifellos jedoch breitete sich plötzlich ein schrecklicher Gestank um sie aus. Sie sah hinunter zu ihren Schuhen, auf denen sich Ward vor lauter Freude wälzte, sie gefunden zu haben. »Ich fürchte, es ist mein Hund.«
    »Schafft ihn weg, bevor wir alle die Besinnung verlieren!«
    Adelia gelang es, sich zu bücken und Ward hochzuheben. Es schien fast unmöglich, mit ihm die Seitentüre zu erreichen, aber der Gestank ließ die unter ihren Schleiern schimpfenden und den Kopf schüttelnden Frauen zurückweichen und eine Gasse bilden.
    »Du«, sagte Adelia, als sie den Kreuzgang erreichte. »Was mache ich denn jetzt mit dir?«
    Sie zog einen langen Seidenärmel aus dem Mantel und knotete das Ende an das Halsband des Hundes. Wenn er die Kathedrale nicht aufs neue verpesten sollte, blieb Adelia nichts übrig, als hier draußen das Ende der Zeremonie abzuwarten, und das konnte gut noch eine halbe Stunde oder länger dauern.
    Der Himmel hatte eine graue Farbe angenommen, und hin und wieder wirbelte ein Windstoß im Kreuzgang Staub und Blätter auf. Es würde ein frostiges Warten werden.
    In diesem Augenblick musste Adelia an die Marionetten vom Stand auf der Piazza in La Kalsa denken. Dank Williams Großzügigkeit konnte sie sich jetzt das Maultier
und
das Kamel leisten, und wahrscheinlich sogar die kämpfenden Ritter, obwohl Allie sicher vor allem die Tiere interessierten. Warum sie jetzt nicht schnell kaufen gehen? Die Gelegenheit war doch günstig, und morgen war sie bestimmt mit anderen Dingen beschäftigt, würde Rowley endlich wiedersehen und vielleicht sogar schon die Rückreise antreten.
    Ohne ein Geschenk für ihre Tochter wollte sie aber keinesfalls zurück nach England aufbrechen, und La Kalsa war nicht weit.
     
    Die plötzliche Unruhe unter den weiblichen Gästen hatte die Aufmerksamkeit auf eine Frau gelenkt, die mit einem schrecklich aussehenden Hund auf dem Arm dem Ausgang zustrebte.
    Auf der Männerseite des Kirchenschiffes begann sich Mansur darauhin durch die Menschen um ihn herum zu drängen und schuf dabei genug Platz, dass Ulf und Doktor Gershom ihm folgen konnten.
    Hoch oben im Fenstergeschoss erhoben sich auch Doktor Lucia und Boggart mit Donnell auf dem Arm hinter der reich verzierten Stellwand und liefen zur Treppe hinüber.
    Der Ire hatte Adelia nicht hinausgehen sehen, wurde aber durch Mansurs plötzlichen Aufbruch aufgeschreckt und setzte sich ebenfalls in Bewegung.
    All das sah der Bischof von St. Albans von seiner erhöhten Position im Chorgestühl aus und dazu noch etwas mehr: den Schatten einer Gestalt, die mit einem Messer in der Hand durchs Fenstergeschoss lief.
    Ich komme nie rechtzeitig bis zur Seitentür.
    Lauf mitten durch den Gang und zum Teufel mit allem!
    Rowley verließ seinen Platz und
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