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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca
Autoren: Deborah Dalton
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tränennassen Wangen und schaute sich verschlafen um. Die Wanduhr
verriet ihr, dass sie nur eine knappe halbe Stunde geschlafen hatte.
    Offenbar war sie noch zu aufgewühlt, um lange zu schlafen. Ein wenig frische Luft
würde ihr guttun, dachte sie und erinnerte sich an die Poolbar hinter dem Haus. Dorthin
ging sie und nahm eine Flasche Rotwein aus der Bar im Wohnzimmer mit.
    Dort saß sie die nächsten zwei Stunden und leerte die Flasche, bis sie sich beschwipst
fühlte und beschloss, das letzte Glas lieber doch nicht mehr zu trinken.
    Auch wenn es erst früh am Abend war, hatte sie jetzt die nötige Bettschwere. Michelle
beschloss, es noch einmal mit etwas Schlaf zu versuchen. Vielleicht würde sie sogar bis
zum nächsten Morgen durchschlafen können.
    Das Schlafzimmer lag im Obergeschoss der Finca und es war geschmackvoll und
gemütlich. Michelle zog die Vorhänge zu, zog sich aus und schlüpfte unter die Decke.
Es dauerte keine fünf Minuten, und sie war eingeschlafen.

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    4. 4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen schob sie die dünne, seidene Bettdecke mit ihren Füßen beiseite
und setzte sich auf. Der Geruch frisch aufgebrühten Kaffees stieg aus dem Erdgeschoss
hinauf in ihr Schlafzimmer. Keith hatte ihr gestern noch kurz die Bedienung der
programmierbaren Kaffeemaschine erläutert und Michelle hatte beschlossen, dass sie
solch ein wundervolles Gerät unbedingt haben müsse, wenn sie wieder zu Hause wäre.
    Sie sprang aus dem Bett, lief in ihrer Unterwäsche hinunter in die Küche und trank
schon mal einen kleinen Kaffee, bevor sie unter die Dusche ging.
    Sie entschied sich für die Außendusche am Pool. Das war ein Luxus, den sie unbedingt
ausprobieren musste und sie fand es herrlich.
    Um zehn Uhr wollte Keith hier sein, um sie abzuholen. Es war ausgemacht, dass er ihr
ein wenig die Insel zeigen würde, Keith lebte das ganze Jahr über hier und kannte Mallorca
wie seine Westentasche.
    Ihre Nacht war wesentlich besser gewesen, als ihr kurzer und unruhiger Nachmittagsschlaf
nach ihrer gestrigen Ankunft.
    Schon am Abend hatte sie sich langsam erholt. Die Luft war herrlich gewesen und
Michelle hatte sich mit einem Glas Rotwein aus dem gut bestückten Weinregal im
Wohnzimmer nach draußen an die Poolbar gesetzt.
    Ein Frühlingsabend auf Mallorca hatte einen ganz besonderen Duft, wie sie entzückt
feststellte. All das, was Parfums nur unzureichend zu imitieren vermochten, strömte hier
in viel feinerer und authentischerer Form auf sie ein. Der sanfte Wind, der Meeresluft
herantrug und auch diesen Duft mit sich brachte, entlockte den wunderschönen Blumen
und anderen Pflanzen im Garten ihre mal dezenten, mal herben Aromen und umspielte
ihre Sinne damit.
    Sie hatte keine einzige dieser Gewächse beim Namen gekannt, aber das war ihr egal
gewesen. Der Nachwirkungen des Alptraums des Nachmittags verblasste ebenso, wie
das ungute Gefühl, das sie erfasst hatte, als sie die Schwelle der Finca zum ersten Mal
überschritten hatte. An den Inhalt des Traums erinnerte sie sich nicht und die Beklemmung
bei ihrer Ankunft war ihr schon gar nicht mehr präsent.
    Kurz: Der gestrige Abend war herrlich gewesen und der heutige Tag würde es ebenfalls
werden.
    Keith Flemming kam zehn Minuten vor der ausgemachten Zeit und überraschte
Michelle in der Küche bei ihrer zweiten Tasse Kaffee. Er war durch die Terrassentür
gekommen und klopfte vorsichtig gegen den Türrahmen, ehe er eintrat.
    „Keith“, rief Michelle erfreut.
    „Da sind Sie ja schon. Ich bin noch gar nicht fertig, setzen Sie sich doch. Möchten Sie
einen Kaffee? Eine Tasse ist noch da und ich habe genug gehabt.“
    „Danke Michelle, aber ich passe. Ich habe schon ausgiebig gefrühstückt. Aber lassen
Sie sich Zeit. Ich wollte Ihnen nur das hier hereinbringen, bevor ich noch kurz eine
Runde über das Grundstück drehe, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.
    Mit diesen Worten zog er einen eleganten Strohhut hinter dem Rücken hervor und
reichte ihn Michelle.
    „Wir fahren heute mit dem Jeep und daher dachte ich, es wäre besser, wenn Sie etwas
zum Schutz vor der Sonne dabei hätten.“
    „Sie sind ein Kavalier alter Schule, Keith. Das gefällt mir.“
    Sie strahlte ihn an.
    „Dann machen Sie schnell Ihre Kontrollrunde und dann sehen wir und gleich draußen
beim Wagen, ja?“
    Der Tag wurde tatsächlich so schön, wie Michelle ihn sich vorgestellt hatte. Zuerst
steuerte Keith die Hauptstadt Palma an, wo sie in der wunderschönen und
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