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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca
Autoren: Deborah Dalton
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jetzt den Kamin in Gang bekommen?
    Vielleicht waren ja irgendwo im Haus Streichhölzer vorhanden. Sie würde halt in den
Schubladen im Wohnzimmer und in der Küche nachsehen müssen. Irgendetwas würde
sich schon finden.
    Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte sie damit, das Haus auf der Suche nach
Streichhölzern auf den Kopf zu stellen. Fündig wurde sie schließlich in einem Nachtschränkchen,
das in einem der beiden anderen Schlafzimmer stand.
    Erleichtert kehrte sie ins Wohnzimmer zurück, um endlich das Feuer zu entzünden. Ihr
war trotz des vielen Hin- und Herlaufens im Haus immer noch kalt.
    Michelle kniete sich hin, um das unter den aufgeschichteten Holzscheiten zusammengeknüllte
Papier zu entzünden und schrie auf.
    Etwas hatte sich schmerzhaft in ihr rechtes Knie gedrückt, als sie ihr Körpergewicht
darauf niederließ. Sie sprang auf, um nachzusehen, was es war.
    Michelles Kinnlade klappte runter. Auf den Terracottafliesen direkt vor dem Kamin lag
ihr Feuerzeug. Sie hätte es unter tausenden erkannt, denn an der Unterseite war ein
kleines Stück Lack abgeplatzt. Ansonsten war es ganz gewöhnliche Massenwahre in
einem scheußlichen Lila. Es gab sicher Millionen davon.
    „Wie zum Teufel“, stotterte sie und taumelte ein paar Schritte rückwärts in Richtung
Wohnzimmertisch. Als sie mit der Kniekehle dagegen stieß, fuhr sie erschrocken
herum. Ihre Augen weiteten sich und ihr Verstand blockierte für eine Sekunde. Das
Feuerzeug lag jetzt auf dem Tisch, gleich neben der Fernbedienung für den Fernseher.
Die Stelle mit dem abgeplatzten Lack war deutlich sichtbar.
    Sie wirbelte abermals herum und starrte den Boden vor dem Kamin an. Kein Feuerzeug.
    „Ich
werde noch verrückt“, keuchte sie und ließ sich auf die Couch fallen. Als sie jetzt
wieder zum Kamin hinüberschaute, lachte sie nervös auf. Da lag ja doch eines. Natürlich!
Es gab so viele von diesen Dingern, dass sie sich nicht wundern musste, wenn
eines davon auch in diesem Haus herumlag.
    Sie hatte es vorhin eben einfach nicht gesehen.
    Jetzt entrang sich ihr ein erleichtertes Lachen. Was für eine dumme Gans sie war.
    Sie stand auf und ging zum Kamin, um das blöde Ding aufzuheben und in den Schrank
zu legen
    Als sie es aufhob und belustigt einen Blick darauf warf, setzte ihr Herz für eine Sekunde
aus.
    Auch von diesem war ein Stück Lack abgeplatzt – an genau derselben Stelle.

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    5. 5. KAPITEL
    Michelle saß apathisch draußen an der Poolbar und rauchte eine Zigarette. Das hatte
sie seit sechs Jahren nicht mehr getan, doch heute brauchte sie das unbedingt.
    Die Zigarettenschachtel hatte im selben Nachtschrank gelegen wie die Streichhölzer.
    Der Tabak war schon ziemlich trocken und so kratzte der Rauch ziemlich stark in ihrem
Rachen.
    Angezündet hatte sie sie mit den Streichhölzern. Das Feuerzeug hatte sie nicht
benutzen wollen. Als sie zu Ende geraucht hatte, zündete sie sich gleich die Nächste
an. Vermutlich würde ihr furchtbar übel davon werden, aber sie hatte bemerkt, dass das
Nikotin sie wenigstens beruhigte. Allmählich löste sich ihre Verkrampfung und der rationale
Teil ihres Verstandes meldete sich zaghaft zu Wort.
    Ich drehe wahrscheinlich einfach nur langsam durch. Es gibt für alles eine ganz logische
Erklärung, Michelle. Der anstrengende Flug, die ganzen neuen Eindrücke und
dann ist da immer noch Harry. Ich bin eben nicht drüber hinweg. Ich habe mir einfach
etwas vorgemacht.
    Drinnen klingelte das Telefon.
    Das wird Juanita sein, dachte sie sofort und sprang auf. Ihr war zwar nicht nach Plaudern,
aber wenn sie jetzt nicht ran ging, würde ihre Freundin es fertigbringen und die
örtliche Polizei dazu bringen, nach ihr zu sehen. Michelle wusste, dass Juanita sich
Sorgen machte, dass sie sich etwas antun könnte. Um das zu wissen, hatte Michelle
nicht mal raten müssen. Juanita hatte es ihr, wie es ihre Art war, einfach auf den Kopf
zugesagt.
    „Du siehst scheiße aus, Süße und in deinen Augen sehe ich was, das mir gar nicht
gefällt. Ich sage dir das jetzt nur einmal: egal wie schlimm es dir erscheint: Es ist NICHT
das Ende der Welt und du wirst dir deshalb auch nichts antun, ist das klar? Sei nicht
blöd´ und stehe es einfach durch! Nichts Anderes hätte Harry von dir erwartet.“
    Juanita hatte diese Ansprache seither tatsächlich nicht mehr wiederholt, aber Michelle
wusste, dass sie immer noch argwöhnisch von ihr beäugt wurde.
    Deshalb rannte sie ins Haus, so schnell sie
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