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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca
Autoren: Deborah Dalton
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nichts dagegen, dass mein Bild auf ihrem
Handy ist. Sie werden damit ja keine Dummheiten machen, denke ich.“
    „Nennen Sie mich doch bitte Keith, Mrs. Penn. Ich bin so viel Förmlichkeit vonseiten der
Gäste nicht gewohnt.“
    Wieder dieses spitzbübische Grinsen. Michelle fühle sich wirklich wohl in der Gegenwart
dieses Mannes.
    „OK, Keith, dann nennen Sie mich aber auch Michelle. Männer, die ein Foto von mir auf
ihrem Handy haben, tun das im Allgemeinen und so viele sind das nicht, das kann ich
Ihnen versichern.“
    „Ich wäre auch tief getroffen, wenn es anders wäre, Michelle. Na, dann wollen wir mal!“
    Er griff sich Michelles Koffer, verstaute sie auf dem Gepäckwagen, auf den ohne Weiteres
die dreifache Menge gepasst hätte und wenig später waren sie auf dem Parkplatz
angekommen, von wo aus es mit einem VW-Bulli in Richtung Alcudia ging.
    Die Finca lag etwas außerhalb der Stadt, abseits der Landstraße. Nach einer gut vierzigminütigen
Fahrt hatten sie das Anwesen erreicht. Von der Landstraße führte ein kleiner
Weg ein ganzes Stück weit feldeinwärts. Er endete an einem großen, schmiedeeisernen
Tor, das in eine bestimmt zweieinhalb Meter hohe Feldsteinmauer eingefügt
war.
    „Die Mauer dient nur als Sichtschutz zur Straße hin“, erklärte Keith, als er Michelles
erstauntes Gesicht sah.
    „Von allen anderen Seiten ist das Grundstück ohne weitere Barrieren zu betreten. Die
Mauer hat Mr. Tirado nachträglich errichten lassen. Sie soll dem Haus von der Straßenseite
her einen festungsähnlichen Eindruck verleihen und Einbrecher abschrecken.“
    „Es ist gar nicht mal die Mauer, Keith. Es ist das, was ich durch das Tor jetzt schon
erkennen kann. Mein Gott, das Haus muss ja riesig sein!“
    Keith lachte amüsiert auf: „Ja, für eine Finca ist es eher groß, aber riesig wirkt es nur,
weil man von hier aus, durch das Tor, nur den imposanten Eingangsbereich sehen
kann. Das relativiert sich, sobald man auf dem Grundstück ist, glauben Sie mir,
Michelle.“
    Keith behielt Recht. Als sie durch das Tor traten, sah Michelle, was Keith gemeint hatte.
Zur Eingangstür hinauf führte eine bestimmt fünf Meter breite Treppe mit sechs Stufen.
Das gesamte Entree war überdacht und das Vordach wurde von vier steinernen Säulen
getragen. Auf diese Weise wirkte die Frontansicht ziemlich wuchtig.
    Die Eingangstür nahm sich dagegen fast winzig aus. Als sie mit Keith das Haus betrat,
bemerkte sie allerdings, dass das eine optische Täuschung war. Sie passten beide
nebeneinander durch die Tür und Keith trug dabei noch in jeder Hand einen von
Michelles Koffern.
    „Es ist kalt hier drin“, bemerkte Michelle unbehaglich, als sie drinnen waren.
    „Sie wollen mir doch nicht krank werden, Michelle“, fragte Keith überrascht.
    „Hier drin herrschen momentan bestimmt fünfundzwanzig Grad. Ich muss erst noch die
Klimaanlage einschalten, um es hier ein wenig angenehmer zu machen.“
    „Um Gottes willen nein“, protestierte sie.
    „Vielleicht bin ich wirklich etwas angeschlagen, oder es ist einfach der Jetlag. Mir ist
jedenfalls kalt. Ich schalte die Klimaanlage bei Bedarf lieber selbst ein, wenn es Ihnen
recht ist, Keith.“
    Es war ihm recht und er zeigte ihr kurz das entsprechende Bedienfeld, das sich gleich
neben der Tür im Flur befand.
    Michelle hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie fröstelte immer noch, aber sie fühlte sich
nicht im Geringsten erkältet. Es war mehr wie ein Schauder, der ihr über den Rücken
lief, als wolle ihr Körper sie vor einer Gefahr warnen, die schon hinter der nächsten Tür
lauern konnte.
    Sie schüttelte sich und verscheuchte diesen albernen Gedanken.
    „Gut, dann würde ich mir gern den Rest des Hauses ansehen, Keith.“
    Michelle gab sich alle Mühe, fröhlich zu klingen und Keith schien ihr die Unbekümmertheit
abzunehmen.
    „Wenn Sie mir dann bitte folgen wollen, Ma ´am“, näselte Keith mit gespielter Vornehmheit
und reichte Michelle den rechten Arm, woraufhin sie sich lachend bei ihm einhakte.
    Die Besichtigung war nach einer viertel Stunde abgeschlossen, und nachdem Keith sich
verabschiedet hatte, sank Michelle erschöpft auf die Couch und schlief beinahe auf der
Stelle ein.
    Es war ein kurzer und unruhiger Schlaf. Hätte sie jemand beobachtet, wäre demjenigen
sofort der Gedanke gekommen, dass die junge Frau sich mit schlimmen Träumen
quälte. Kurz bevor sie aufwachte, begann Michelle Penn im Schlaf zu weinen.
    Sie bemerkte ihre
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