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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca
Autoren: Deborah Dalton
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beruhige dich! Ich hatte doch noch gar nicht gesagt, dass ich hin will. Ich hatte
nur vorsichtig angefragt, ob sie noch frei wäre und du buchst gleich einen Aufenthalt für
mich!“
    Michelle musste ein Kichern unterdrücken, um ihre Stimme streng klingen zu lassen. Es
gelang ihr kaum.
    „Keine Widerrede“ , fiel Juanita ihr ins Wort.„Wenn du es schaffst, morgen noch einen
Flug nach Palma zu bekommen, wirst du von unserem Verwalter Keith am Flughafen
abgeholt. Es ist alles bereits arrangiert. Das Haus ist in Schuss, das Wetter da drüben
ist herrlich, und wenn du willst, kannst du einen Monat lang bleiben, oder auch zwei,
wenn du möchtest.“
    „Einen Monat? Bist du verrückt? Ich will doch nicht auswandern.“
    „Und was hast du hier in San Diego in der nächsten Zeit so dringend zu erledigen“,
fragte Juanita spitz.
    „Du hast die letzten Monate ja kaum deine Wohnung verlassen, Süße und ich denke
nicht, dass du das die nächsten Monate von allein tun würdest, wenn du bliebest, wo du
bist, habe ich nicht Recht?“
    Michelle gab zu, dass sie Recht hatte. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu
bedanken und das großzügige Angebot anzunehmen.
    Als sie aufgelegt hatte, wusste sie noch gar nicht, wie ihr gerade geschehen war. Hatte
sie tatsächlich beschlossen, schon am nächsten Tag spontan auf eine Insel in Europa
zu fliegen, um dort auf unbestimmte Zeit allein in einem fremden Haus zu leben? Nun,
das hatte sie wohl.
    Michelle klappte ihr Notebook auf und suchte nach Flügen für den morgigen Tag.
    Zu ihrer Überraschung wurde sie schnell fündig und buchte spontan ein One-Way-Ticket.
    Wann
sie wieder heimfliegen würde, wusste sie ja noch nicht und ein Rückflugticket
würde sie dann zu gegebener Zeit eben von Mallorca aus buchen.
    Zufrieden und mit einem Gefühl der Vorfreude, dessen sie sich noch vor einer Stunde
gar nicht für fähig gehalten hatte, begann sie, ihre Sachen zu packen.

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    3. 3. Kapitel
    Michelle passierte mit ihren zwei Rollkoffern den Zoll und gelangte in den Terminal, von
wo sie abgeholt werden sollte. Es waren viele Touristen hier, aber kaum Amerikaner,
wie sie feststellte.
    Michelle suchte die Menschenmenge ab, jedoch ohne Hoffnung, in dem allgemeinen
Gedränge jemanden entdecken zu können, der ihretwegen hier war. Natürlich hatte sie
völlig vergessen, Juanita nach einer Beschreibung des Mannes zu fragen, der hier auf
sie warten und sie zur Finca fahren sollte. Sie verfluchte sich dafür, doch dann stutzte
sie.
    Ein Mann, vielleicht drei Jahre älter als sie, stand mit einem Gepäckwagen mitten in der
Menge und hielt ein Schild mit der Aufschrift „Mrs. Penn“ in die Höhe. Auch er suchte
den Ankunftsbereich ab.
    Michelle musste zugeben, dass dieser Verwalter optisch erheblich mehr hermachte, als
sie erwartet hatte. Keith Flemming war sportlich, leger, aber mit Jeans und weißem
Hemd durchaus stilsicher gekleidet und hatte eine struwwelige, blonde Lockenmähne
auf dem Kopf. Michelle vermutete seine Vorfahren in Skandinavien, wozu ja auch sein
Familienname passen würde.
    Sie setzte sich mit ihren Koffern wieder in Bewegung und ging auf ihn zu.
    Er bemerkte sie und sprach sie an.
    „Sie müssen Mrs. Penn aus San Diego sein, richtig? Mein Name ist Keith Flemming. Ich
bin hier, um Sie abzuholen. Geben Sie mir ihr Gepäck, dann lege ich es hier drauf.“
    Flemming deutete auf die Transportkarre. Michelle stellte die Koffer ab Lund ächelte.
    „Das ist sehr nett, Mr. Flemming. Wie haben Sie mich denn erkannt?“
    „Mrs. Tirado war so freundlich, mir ein Foto von ihnen zu mailen. Ich hoffe, das war
Ihnen recht. Ich lösche es natürlich sofort wieder von meinem Handy, wenn sie es wünschen.
Es hat ja seinen Zweck jetzt erfüllt.“
    Er machte eine kurze Pause und der Anflug eines lausbübischen Grinsens huschte
über sein Gesicht.
    „Wobei es natürlich schade um das Bild wäre. Sie sind darauf nämlich wirklich sehr gut
getroffen.“
    Dieses Grinsen hatte Harry auch manchmal gehabt. Michelle konnte nicht umhin, auch
in Flemmings Statur und sogar in seinen Augen einige Details zu erkennen, die sie an
Harry erinnerten.
    Er gefiel ihr, aber auf eine ganz andere Art, als ihr Männer sonst gefielen. Diese Ähnlichkeit
zu Harry ließ ihn in ihren Augen nicht als begehrenswert erscheinen, sondern
einfach wie einen guten und vertrauenswürdigen Menschen, den man sicher gern um
sich hatte.
    „Ach nicht doch, Mr. Flemming, ich habe
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