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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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hätten beide Ärger mit ihren Dopps.«
    »Welchen Ärger?«
    »Peters ist mit einem Taschendieb verschlüsselt, und es fällt ihm schwer, seine Hände nicht in fremde Taschen zu stecken, wenn er mit anderen Gedanken beschäftigt ist. Er kann sich nicht mehr richtig auf seine Pflichten konzentrieren.«
    »Und Fähnrich George?«
    »Sie scheint ihre Hände nicht von den Männern lassen zu können, Sir – und umgekehrt ebenso.«
    Kirk seufzte. Kaum erlaubte er sich den Luxus, seine Nase in ein Buch zu stecken, kam etwas, um ihm dieses Vergnügen zu verderben. »Erlaubnis erteilt«, antwortete er. »Holt sie herauf. Sie sollen sich sofort bei Dr. McCoy melden. Haben die übrigen ähnliche Probleme?«
    »Nichts, das nicht zu bewältigen wäre, Sir.«
    »Was ist mit Commander Spock?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Seit er gestern früh nach unten ging, hat er sich nicht mehr gemeldet. Sieht ihm gar nicht ähnlich, Sir.«
    »Vielleicht verfolgt er etwas Faszinierendes. Nun ja, wir werden es ja hören, wenn er heraufkommt. Ende, Kirk.«
    Erst zögernd, dann entschlossen klappte er das Buch zu und legte es weg. Nun rief er das Lazarett an. Es meldete sich der Chefarzt des Schiffes, Dr. Leonard McCoy, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. »Guten Abend, Bones«, sagte er. »Wir haben Probleme.«
    »Was Ernsthaftes?« erkundigte sich McCoy.
    »Diese Dopp-Verbindungen. Es ist eine wunderbare Theorie, sich in das Gehirn eines Eingeborenen zu verschlüsseln, um Sprache und Verhaltensweisen übernehmen zu können, wenn sich der Eingeborene dessen nicht einmal bewußt ist. Aber in einigen Fällen kommt das dicke Ende anscheinend nach. Zwei von Dawsons Gruppe haben Schwierigkeiten, den Dopp zu kontrollieren, und sie holten die Erlaubnis ein, sich vorzeitig heraufholen zu lassen. Natürlich habe ich die Erlaubnis erteilt und gesagt, sie sollten sich bei dir melden. Mir wäre aber lieber, du würdest einen anderen an diese Sache setzen und zu mir kommen, damit wir uns darüber unterhalten können.«
    »Klar, Jim«, erwiderte McCoy bereitwillig. »Mbenga kann das machen. Er hat auch bei der Verschlüsselung geholfen. Und ich werde auch was mitbringen, um unseren Verstand zu ölen.«
     
    Es sollte ein langer Abend werden. Kirk zog sich aus betrat die Duschzelle, die im Schott eingebaut war, und duschte eiskalt mit nadelscharfem Strahl. Dann trocknete er sich mit Heißluft und zog eine frische Uniform an.
    »Genau richtig, Bones«, sagte er, als McCoy die Kabine betrat und eine seltsam geformte Flasche mit bernsteinfarbener Flüssigkeit auf den Tisch stellte. Er entnahm einem Schränkchen hinter der Holzverkleidung zwei Gläser und füllte sie halbvoll. Das eine reichte er Kirk, und beide nippten genießerisch an dem scharfen Getränk. McCoys dunkelblaue Augen musterten den Captain über den Rand des Glases hinweg.
    »Ah, wie großartig! Viel besser als das grüne Saurierzeug, das du so liebst, Bones ... Noch was!« sagte er und hielt ihm das Glas entgegen. McCoy füllte die beiden Gläser auf.
    Dann saßen sie beisammen und diskutierten über die Mißfunktion des Telescanner-Implantates. McCoy legte die Stirn in Falten, als Kirk die Schwierigkeiten der beiden Gruppenangehörigen beschrieb. Er pfiff leise zum Bericht über Fähnrich George.
    »Was, Sara hat das getan?« wunderte er sich. »Jim, das ist ausgeschlossen. Das ist doch eine innerlich und äußerlich mit Stärke versteifte Frau. Einmal hab ich ihr einen freundschaftlichen Klaps auf den Po gegeben, und da hat sie mich fast aufgefressen. Eine Schande, denn sie ist eine hübsche, sehr anziehende Person mit Ansichten über ihren Körper wie eine Nonne ... Hast du dich je schon mal mit ihr unterhalten, Jim?«
    Kirk schüttelte den Kopf.
    »Sie hat einen Spezialauftrag von der Kulturüberwachung, die Wirkung der zephalischen Implantate als Überwachungsinstrument zu beobachten. Dazu gehörte auch, daß sie die Eingeborenen heraussucht, die für eine Verschlüsselung geeignet waren. Bei sich selbst scheint sie da nicht besonders gründlich gearbeitet zu haben. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie vorgestern, ehe sie nach unten geschickt wurden, Spock schöne Augen gemacht.«
    »Nein, nein!« stöhnte Kirk. »Nicht schon wieder eine! Warum fallen so ziemlich sämtliche Frauen der Enterprise auf diesen lebenden Computer herein? Begreift sie denn nicht, was ein Vulkanier ist?«
    »Ich denke schon. Sie sollte doch wissen, daß Vulkanier sich nur alle sieben Jahre paaren – und
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