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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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er seine kostbaren Computerbanken nicht emotionell und mit fragwürdigen Daten verseuchen will.«
    »Damit kannst du recht haben«, erwiderte Kirk lachend. »Aber, Bones, du weißt ja selbst, wie höllisch neugierig Spock ist. Von dieser Überwachungsaufgabe hättest du ihn nicht einmal mit einem Traktorstrahl zurückhalten können.«
    McCoy schniefte wieder und wandte sich dem Diagramm zu. »Wie ich vorher sagte, ist das Implantat ein Zuckerstück psychoelektronischer Ingenieurskunst, besonders wenn man bedenkt, daß das ganze Ding in einer erbsengroßen Kugel untergebracht ist.«
    »Und das Problem liegt vermutlich hier.« McCoy deutete auf den Filter. »Dieser Abschnitt scheint nicht ganz so hundertprozentig zu arbeiten, wie die Tests es versprachen. Zuviel von den Dopp-Persönlichkeiten sickert in die Gehirne von Sara und Peters. Aber ich habe eine Idee. Wenn du Fähnrich George herausnimmst, kann sie mir sofort helfen. Es ist schwierig, mit Mikrominiatur-Stromkreisen zu arbeiten, aber wenn uns die Ingenieure ein wenig helfen, müßten wir mit dem Problem zurechtkommen.«
    »Gut«, antwortete Kirk und hielt dem Freund sein Glas entgegen, zog es jedoch wieder zurück. »Nein, lieber nicht«, bedauerte er. »Das Team wird bald heraufgeholt, und dann ist die Besprechung. Ich bin neugierig was Spock in den letzten paar Tagen erlebt hat.«
    »Ich auch«, gab McCoy zu und schaute in sein Glas. »Ich verzichte auch lieber, wenn ich heute noch ein paar Implantate entfernen muß.«
    Kirk schob den Bildschirm in die Tischplatte zurück und McCoy spülte im Badezimmer die Gläser aus, um sie wieder in den Schrank stellen zu können.
    »Übrigens«, bemerkte er, »ich würde gern Spocks Implantat entfernen, sobald er zurück ist. Dort unten ist er nicht unbedingt nötig, und als ihm ein Profil verpaßt wurde, fühlte ich mich sowieso unbehaglich. Die Kyrosianer haben Emotionen, die ziemlich den unseren gleichen, und selbst wenn Spock in einen kalten Fisch verschlüsselt wird, hat er ausreichend Schwierigkeiten, seine menschliche Seite unter Kontrolle zu halten, auch wenn nichts von seinem Dopp durchsickert.«
    »Klingt gut«, erwiderte Kirk. »Er soll sofort darangehen, diese Strahlung zu klären. Manchmal glaube ich, sein einziger Lebenszweck ist der, esoterische Daten in sein logisches Gehirn zu füttern. Er benahm sich merkwürdig.«
    »Ich habe Spock immer für sonderbar gehalten«, murmelte McCoy.
    Kirk überhörte McCoys Bemerkung. »Als er vergangene Nacht heraufgeholt wurde, hatte er nichts zu berichten und zog sich nach dem Debriefing sofort zurück. Wie ich hörte, wanderte er allein die ganze Nacht hindurch im Schiff herum.«
    »Hm, ich zweifle aber daran, daß was Besonderes daran ist. Es war bei ihm auch eine Routinesache, und er kam zuletzt dran. Als er verschlüsselt war, machte ich einen Sprachtest. Ohne nachzudenken antwortete er in fehlerlosem Kyrosianisch. Natürlich gab es auch bei ihm eine Periode der Desorientierung wegen des intimen Kontakts mit der fremden Persönlichkeit, aber Spock schien die Lage unter Kontrolle zu haben. Wenn ich geahnt hätte, daß ihm die Verschlüsselung irgendwie nicht bekommt, hätte ich ihn nie nach unten gelassen.
    Aber ich gebe sowieso zu, daß ich mich trotz der vorzüglichen Berichte bei der ganzen Sache etwas unbehaglich fühle. Die Eierköpfe bei der Sternflotte kochen immer solche Sachen aus die eine Persönlichkeit schädigen müssen. Für mich ist es immer ein scheußliches Gefühl wenn im Transporter meine sämtlichen Atome durcheinandergerüttelt werden, und noch viel schlimmer muß es doch sein, wenn eines Menschen ganzes Nervensystem mit einem fremden System zusammengekoppelt wird. Es wird nicht mehr lange dauern, dann beten wir einen Transistor oder sonst was Höllisches an.«
    Kirk schlug seinem Freund auf die Schulter. »Bones, Transistoren gab es vor zweihundert Jahren. Und gegen den Fortschritt können wir uns nicht stemmen. Wenn die Menschheit nicht ununterbrochen versucht hätte, alles und jedes zu verbessern, wäre sie nie von den Bäumen herabgeklettert. Wir säßen noch immer in den Wipfeln, suchten einander die Flöhe ab und schwängen von einem Ast zum anderen.«
    »Na ja, jetzt schwingen wir von einem Stern zum anderen«, erwiderte McCoy spöttisch. »Und kratzen tun wir uns auch noch. Wir sind ebenso die Sklaven unserer Drüsen wie unsere Vorfahren, und unsere Verhaltensweisen sind genauso sinnvoll oder sinnlos wie die ihren. Ich hoffe, der arme
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