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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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in der Zwischenzeit ist da nichts zu machen. Wir müssen Sara also wohl einen neuen Dopp geben. Ich verstehe nur nicht, daß sie sich selbst nicht einen passenderen herausgesucht hat.«
    »Wieviele kyrosianische Profile haben wir denn überhaupt?«
    »Mehr als zweihundert. Sara hat sie selbst gesammelt. Wir haben mit scharfen Scannerstrahlen eine ganze Menge von Informationen gesammelt, um sie mit den Eingeborenenkleidern ausstatten zu können. Sie wurde mit einem in einem Beutel versteckten Persönlichkeitsscanner nachts vor den Stadttoren abgesetzt, und als diese am Morgen geöffnet wurden, stellte sie sich taubstumm. Mit einer Zeichensprache fand sie das Gasthaus im Zentrum, in dem wir Räume für den Transporterterminal gemietet haben, sperrte die Tür ab, stellte den Scanner auf und begann Einheimische aufzunehmen.« Er nippte an seinem Glas. »Sie kam mit einer recht ordentlichen Sammlung zurück – Stadt- und Bergbewohner, sogar etliche Beshwa, die kyrosianischen Zigeuner. Die aufgenommenen Neuralmuster sind so bezeichnend für eine Persönlichkeit wie Fingerabdrücke.
    Der nächste Schritt war der, ein Profil zu wählen, das für sie – das trifft auf die anderen Mitglieder des Teams ebenso zu – und ihre Mission paßte, und dann wurde sie durch ein Telescan-Implantat darauf verschlüsselt. Dazu war nur ein kleiner Einschnitt hinter dem rechten Ohr nötig. Sobald das Implantat aktiviert war, hatte sie die Fähigkeit, astreines Kyrosisch zu sprechen und sich ganz genau so zu verhalten, wie ihr Dopp es tun würde.«
    Kirk verzog schmerzhaft das Gesicht. »Und das hat Probleme geschaffen.«
    »Keine Angst, Jim, wir biegen die Sache schon wieder zurecht. Das sind an sich kleine Probleme. Bis jetzt sind diese Implantate die beste Sache, die uns das Überwachungsbüro in die Hand gegeben hat. Dobshansky berichtet mir, sie hätten in den zwei Tagen unendlich viel mehr an Informationen über die Soziologie des Planeten zusammengetragen als es sonst in Monaten möglich gewesen wäre. Natürlich ist es ein besonderer Glücksfall, daß diese Eingeborenen in hohem Grad humanoid sind. Ihre Augen sind anders pigmentiert als die unseren, so daß unsere Leute Kontaktlinsen tragen müssen, aber sonst ist nicht viel an Maskierung nötig. Unsere Leute können in dieser Verschlüsselung praktisch alles tun und überall hingehen, denn wenn man zum Beispiel auf einen Straßenbettler verschlüsselt ist, benimmt man sich auch ganz so wie ein Bettler. Natürlich kann dieser Bettler dann nicht als kyrosianischer Aristokrat gehen, aber das ist selbstverständlich. Die Profile wurden an sich recht gut gewählt, aber bei Fähnrich George hätte ich vielleicht doch ein wenig genauer nachprüfen sollen. Ich hole sie mir am Abend noch auf den Operationstisch, und dann bekommt sie eine Persönlichkeit, die weniger ... freundlich ist. Vielleicht finde ich eine Männerfeindin, damit sie Spock in Ruhe läßt.«
    »Da habe ich eine viel bessere Idee«, wandte Kirk ein. »Warum nehmen wir sie nicht aus der Überwachungsgruppe heraus? Sie kann doch zusammen mit dir an der Sache arbeiten. Und ich möchte auch die Stromkreisdiagramme für das Implantat sehen. Ich möchte wissen, was das ganze Ding ticken läßt.«
    »Ist schon in den Computer programmiert, so daß ich dir's gleich zeigen kann.« Er zog einen Schirm aus der Tischplatte und stellte ihn auf. Dann drückte er den Knopf für die Schiffs-Sprechanlage. »Computer, bitte ...«
    »Aufnahme«, meldete sich die weibliche Stimme des Hauptcomputers.
    »Bitte, die Stromkreise der Telescan-Implantate auf den Bildschirm des Kommandantenquartiers.«
    »Übertragung«, erwiderte der Computer, und im nächsten Moment glühte ein Hologramm auf dem Schirm. Das Diagramm hatte einen Farbkode. Kirk sah viele tausend Punkte, die anscheinend in einem Spinnennetz hingen. McCoy stellte den Schirm scharf ein.
    »Da haben wir's. Der erste Abschnitt stellt, nachdem das Eingeborenenprofil geschaffen ist, eine telepathische Verbindung her. Im zweiten Abschnitt gibt es eine Art Rückkopplung, damit der Eingeborene nicht weiß, daß sein Gehirn angezapft wurde. Dann gehen alle Informationen durch einen Filter, denn das mentale Geplapper, das automatisch in allen Geistern schnattert wäre viel zu störend.«
    »Weiß ich«, erwiderte Kirk und nickte. »Deshalb bedient sich Spock ja so selten seines Talents. Er findet diese Geistverschmelzung ekelhaft.«
    »Ha!« schniefte McCoy. »Der wirkliche Grund ist der daß
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