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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara
Autoren: Theo L. Wuldt
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bleiben Ihnen sicher erhalten, sofern überhaupt ein Interesse unsererseits an Ihnen besteht. Es ist ja alles nur rein hypothetisch.“
    „Und warum bin ich jetzt hier? War es das schon?“, erkundigte sich Erek.
    „Nein, leider noch nicht. Wir benötigen noch eine kleine Probe, wenn es Ihnen keine Umstände macht, Herr Misrati.“
    „Sie haben doch schon eine Probe bekommen?“, erwiderte Erek.
    „Tja, wir brauchen aber mehr. Wenn Sie die Kosten für die Ihnen entstandenen Ausgaben wiedererstattet haben wollen, dann fülle ich gerne mit Ihnen zusammen einen Antrag auf Kostenwiedererstattung aus und begünstige dabei Ihre finanzielle Lage. Ich denke, Geld ist das kleinere Problem. Entschuldigung, dass ich überhaupt auf Ihre finanzielle Situation anspiele! Aber ich bin mir sicher, dass Sie nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit unserer Behörde Ihre bescheidene Hütte verkaufen und sich ein nettes Eigenheim zulegen werden. An Ihrer Stelle würde ich schon einmal ein ganzes Stockwerk für Kinderzimmer reservieren, weil ich davon überzeugt bin, dass, wenn Sie erst Ihr wahres Potential erkannt haben, zu voller Größe anwachs...“
    „Was sind Sie? Ein Optimist? Also ein Realitätsverweigerer? Oder verschweigen Sie mir etwas? Sie scheinen sich Ihrer Sache ziemlich sicher zu sein?“, unterbrach Erek ihn.
    „Wir haben für viel weniger schon viel mehr gezahlt, und ich kann Ihnen versichern, dass Katara ein reicher Staat ist und keine Kosten scheut, alles zu unternehmen, damit seine Bürger nicht aussterben, oder haben Sie dazu eine andere Meinung?“
    „Was soll das heißen? Ich glaube, Sie verstehen mich nicht. Das , was ich will, kann ich nicht bekommen, und das , was ich bekomme, will ich nicht“, erklärte Erek.
    „Doch, das verstehe ich nur zu gut.“
    „Nein, das verstehen Sie sicher nicht“, behauptete Erek. Heiler lächelte.
    „Wir können Sie von Rechts wegen zu keiner zweiten DNA-Abgabe zwingen, aber wir sind davon ausgegangen, dass Sie sich kooperativ verhalten werden. Sie wollen Ihre Brüder und Schwestern doch nicht im Stich lassen, oder? Und was diskutieren wir überhaupt herum? Eine kleine DNA-Abgabe hat noch niemandem geschadet. Ich weiß das aus eigener Erfahrung“, sagte Heiler scherzhaft.
    „Wissen Sie, was ich glaube? Entweder wollen Sie mich für blöd verkaufen, oder Sie verschweigen mir etwas“, bemerkte Erek.
    „Hm! Ich hatte Sie wohl etwas falsch eingeschätzt. Ja, das stimmt. Ich muss gestehen, dass wir mehr wissen als Sie, Herr Misrati. Aber wir wissen leider noch nicht genug, was die genaue Struktur Ihrer DNA angeht“, klärte Heiler ihn auf.
    „Das dachte ich mir schon. In Ihrem Schreiben erwähnen Sie etwas von Untersuchungen an meiner DNA. Also, was haben Sie alles herausgefunden?“, fragte Erek neugierig.
    Heiler druckste etwas herum, gab aber schließlich die gewünschten Informationen preis.
    „Ihre DNA hat sonderbare Eigenschaften. Das jetzige Ergebnis besagt, dass Sie keinerlei Krankheitsdispositionen aufweisen. Dennoch hat Ihr genetischer Code eine kleine Abweichung, wenn man ihn mit dem Gen-Code anderer Threber vergleicht. Man könnte auch von einer Genmutation in Ihrem Fall sprechen“, erläuterte Heiler.
    „Die sich wie auswirkt?“
    „Vermutlich so, dass Sie nicht altern werden. Und wenn Sie altern, dann nur sehr langsam“, erklärte Heiler. Erek fiel die Kinnlade nach unten.
    „Wie bitte? Sind Sie sich ganz sicher?“, fragte er nach einer Weile.
    „Wir sind uns noch nicht ganz sicher“, gestand Heiler.
    „Das kann doch nicht sein. Ich bin ein ganz normaler Mensch“, sagte Erek.
    „Eben nicht. Aber das ist sehr gut in Ihrem speziellen Fall. Falls wir eine weitere Probe von Ihnen bekämen, könnten wir unsere Ergebnisse ein zweites Mal überprüfen und Ihnen danach mehr sagen. Wenn Sie also bereit wären, morgen nochmal hier zu erscheinen und eine kleine DNA-Probe abzugeben, wären wir Ihnen sehr verbunden, um es kurz zu machen.“
    „Na gut. Ich werde Ihnen morgen Bescheid sagen. Ich muss mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen“, schlug Erek vor und stand verwirrt auf.
    „Wunderbar. Dann höre ich hoffentlich morgen von Ihnen?!“, sagte Heiler und öffnete ihm auf Knopfdruck die Tür.
    „Nicht nur hören“, sagte Erek, als er seine Burka zurechtrückte und nach draußen ging. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, streifte er gedankenverloren durch den Korridor. Auch die Angestellten geisterten durch die Räume und
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