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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X
Autoren: Andre Norton
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er erst einmal drin war, würde er es bestimmt schaffen. Es war etwas ganz Eigenartiges um dieses plötzliche bißchen Selbstvertrauen. Ganz wie in jenen alten Geschichten, in denen man irgendeinen Talisman besaß, der einen unbesiegbar machte. Er hatte seinen Talisman in der Gürteltasche stecken, konnte ihn unter seiner Hand spüren, und das erfüllte ihn mit Zuversicht.
    Solch ein Raumschiff besaß zwei Steuerungssysteme, eine manuelle Steuerungseinrichtung und eine automatische, die das Speicherband auswertete. Diskan runzelte die Stirn, während er sich an Einzelheiten zu erinnern versuchte. Alle Schiffe starteten nach einem bestimmten Schema – aber er konnte es nicht wagen, bei der Kontrolle nachzufragen. Er mußte den anderen Weg riskieren – einfach die Scheibe mit dem programmierten Band in die Automatik geben, sich einfrieren … und dann hoffen. Und die Treppen zum .? Nun, Renfry, der immer bemüht gewesen war, ein gemeinsames Interesse zwischen ihnen zu finden, hatte, während sie damals auf Nyborg auf die Ausreisepapiere gewartet hatten, viel über sich selbst und seine Arbeit erzählt, aber Diskan hatte sich nicht an dem Gespräch beteiligt. Aber er hatte zugehört. Aufmerksam genug, so hoffte er jetzt, um Vaanchard verlassen zu können.
    Das Landefeld war zum Teil beleuchtet. Ein Raumer mußte erst vor kurzem gelandet sein, und um das riesige Schiff herrschte geschäftiges Treiben. Diskan musterte die Szene aufmerksam und setzte sich dann mit der Sicherheit eines Menschen, der genau weiß, was er tut, in Bewegung. Neben einem Stapel von Paketen blieb er stehen, lud sich eines davon auf die Schulter und strebte dann seinem Ziel zu. Für jemanden, der zufällig auf ihn aufmerksam würde, mußte er wie ein Arbeiter wirken – einer von denen, die angestellt waren, um sich um die Abfertigung solcher Waren zu kümmern, die man den Maschinen nicht anvertrauen konnte.
    Er konnte es nicht riskieren, zu stolpern – er mußte seine Gedanken auf jene kleinen, schlanken Schiffe konzentrieren, die dort vorne standen. Er mußte an seine Arme denken, an seine Beine, an seinen unbeholfenen Körper und auch daran, was er zuerst zu tun hatte, wenn er erst drinnen war. Er mußte in den Kontrollraum gehen, sich festschnallen, die Programmscheibe in den Computer stecken, die Nadel der Gefriereinrichtung aktivieren, die Perlim-Tabletten nehmen …
    Erst als Diskan sich im Schatten eines Frachtschiffs befand, fühlte er sich sicher genug, um seine Last abzuwerfen und in einen etwas schnelleren Trab zu verfallen. Die ersten beiden der kleinen Schiffe waren immer noch zu groß für seine Zwecke. Das dritte jedoch, ein schnelles Rennboot, das hauptsächlich für die Verwendung in diesem Sonnensystem gedacht war, war besser – obgleich er nicht sicher war, ob man es tatsächlich für eine Reise in die Tiefen des Raumes verwenden konnte.
    Dennoch – ein solches Schiff konnte man auf eine maximale Startgeschwindigkeit bringen, die es augenblicklich dem Zugriff und Einfluß der Bodenkontrolle entzog. Und Geschwindigkeit war ein wichtiger Faktor. Solch ein Schiff hatte garantiert einen Wachroboter.
    Keines dieser schnellen Rennboote war ohne Wachroboter. Aber Diskan wußte noch einige wertvolle Einzelheiten von Nyborg her, wo er seine Kollegen von der Arbeitseinheit beobachtet hatte. Die Roboter waren die Feinde dieser starken Burschen gewesen. Wenn die Rationen zu mager waren, hatten die menschlichen Arbeiter immer Mittel und Wege gefunden, die mechanischen Wachhunde der Warenhäuser auszuschalten, auch wenn das ein ziemlich riskantes Unterfangen war.
    Diskan sah auf seine großen, unförmigen Hände. Niemals zuvor hatte er selbst es versucht, einen Wächter auszuschalten. Er hatte sich immer für zu unbeholfen dafür gehalten, aber heute nacht mußte er es einfach schaffen!
    Er studierte das Schiff auf der Startrampe sorgfältig. Die Schleuse war geschlossen, die Einstiegsleiter hochgezogen, und der Wachroboter hatte sie unter Kontrolle. Aber diese Wächter waren nicht nur auf unbefugtes Eindringen programmiert, sondern auch auf jegliche Veränderung, die am Schiff vorgenommen wurde. Diskan schwang sich hinunter in die Grube unter der Abschußrampe und begab sich auf die Arbeitsplattform für die technischen Inspektoren. Jetzt durfte er keinen Fehler machen, nur nicht den falschen Hebel bewegen. Der Schweiß lief ihm in Bächen herab, während er sich mühte, diesen kleinen Handgriff exakt auszuführen.
    Dann wieder heraus
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