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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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in dem Baumhaus, das Mel abgefackelt hatte, zwei kleine Mädchen verbrannten, die vermutlich zu jung waren, um zu wissen, was sie taten.
    Bei Candi spürte ich immer diese Unterströmung, wenn wir in Kontakt waren. Sie machte ihren Job gut, aber man fragte sich doch, ob es nicht besser gewesen wäre, sie mit einer anderen Aufgabe zu betrauen. Bei ihrem ausgeprägten Hang, sich in andere hineinzuversetzen, bestand die Gefahr, dass sie zusammenbrach, ehe ihre Dienstzeit um war.
    Aber vielleicht sollte sie in unserem Zug sogar als eine Art kollektives Gewissen fungieren. Keiner von denen weiter oben hatte uns verraten, warum wir als Operatoren ausgewählt worden waren, und wir ahnten nur vage, weshalb man uns gerade dieser Einsatzgruppe zugeteilt hatte. Allem Anschein nach umfassten wir ein breites Spektrum an Aggressivität, von Candi bis hin zu Mel. Allerdings hatten wir niemanden wie Scoville. Niemanden, dem das Töten eine Art böse Lust verschaffte. Scovilles Zug erlebte immer mehr Action als wir. Was natürlich kein Zufall war. Jäger und Killer – das sind die Leute, die am ehesten mit Gemetzeln klarkommen. Wenn also der Große Computer am Himmel entscheidet, wer welche Mission übernimmt, erhält unsere Einheit meist die Erkundung, während Scovilles Leute die Schmutzarbeit erledigen.
    Das missfiel vor allem Mel und Claude. Ein bestätigter Treffer war automatisch ein Punkt für die Beförderung, der sich, wenn nicht auf den Dienstgrad, so zumindest auf die Gehaltsstufe auswirkte, während man sich für die periodische Dienstbeurteilung meist nicht viel kaufen konnte. Da Scoville bei den Treffern absahnte, verdiente seine Einheit im Schnitt fünfundzwanzig Prozent mehr als meine Gruppe. Aber wofür konnte man das Geld schon ausgeben? Die einzige Möglichkeit bestand darin, es zusammenzuhalten und sich irgendwann aus dem Militär freizukaufen.
    »Dann bleiben uns also wieder mal die Lastwagen«, maulte Mel. »Personen- und Lastwagen.«
    »So lautet der Befehl«, sagte ich. »Vielleicht auch ein paar Panzer, wenn du jetzt brav den Mund hältst.« Satelliten hatten ein paar Infrarot-Spuren aufgefangen, die darauf hindeuteten, dass die Rebellen mit kleinen, wohl fern- oder robotergesteuerten Tarn-Trucks ausgerüstet wurden. Eine dieser technischen Neuheiten, die gelegentlich dafür sorgten, dass der Krieg nicht zu einem völlig einseitigen Massaker ausartete.
    Ich nehme an, wenn sich die Kämpfe lange genug hinziehen, wird der Feind eines Tages auch Soldierboys haben. Das wäre dann die ultimative Kriegführung:
    Zehn-Millionen-Dollar-Maschinen, die sich gegenseitig in Schrott verwandeln, während ihre Operatoren Hunderte von Meilen entfernt in sicheren, voll klimatisierten Höhlen und Bunkern sitzen.
    Es gibt Bücher zu diesem Thema – die Vernichtung von Wohlstand anstatt von Leben, um den Feind in die Knie zu zwingen. Aber neues Leben war schon immer leichter zu schaffen als neuer Wohlstand. Und Wirtschaftskriege werden nach althergebrachten Ritualen ausgetragen, manche mit politischen Mitteln, andere nicht, manche unter Verbündeten, andere nicht.
    Doch was weiß schon ein Physiker von diesen Dingen? Meine Wissenschaft hat Regeln und Gesetzen, die mit der Realität in Einklang zu stehen scheinen. Die Wirtschaft definiert die Realität nach den Fakten, tut sich aber häufig schwer mit den richtigen Prognosen. Kein Mensch hatte beispielsweise die Nanoschmieden vorhergesagt.
    Der Lautsprecher forderte uns auf, die Pferde zu satteln. Neun Tage auf der Fährte von Trucks.

die zehn leute in der gruppe von Julian Class hatten im Grunde alle die gleiche Waffe – den Soldierboy. Ein ferngesteuertes Infanterie-Kampfaggregat. Eine Art Rüstung, in der ein Geist saß. Trotz der gewichtigen Panzerplatten bestand die Hauptmasse des FIKA aus Munition. Es konnte eine Räche bis zum Horizont mit tödlichen Geschossen überstreichen, von denen jedes zwei Unzen schwach konzentriertes Uran enthielt, oder einen Hagel von Ultraschall-Pfeilen auf Nahziele loslassen. Es besaß Spreng- und Brandraketen, die ihr Ziel von selbst fanden, einen vollautomatischen Granatwerfer sowie einen Hochleistungs-Laser. Spezialaggregate konnten mit chemischen, biologischen und nuklearen Waffen bestückt werden, aber das geschah nur, um ähnlich massive Angriffe abzuwehren.
    (In den zwölf Jahren, die der Krieg nun schon andauerte, hatte man nicht einmal ein Dutzend Atomwaffen meist kleineren Kalibers eingesetzt. Eine größere hatte Atlanta
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