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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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sind«, wandte ich ein, »wäre es dann nicht besser, zuerst eine kleinere Stadt anzugreifen?«
    »Ihr vergeßt, mein Lord, daß Euer Kommen den Männern neuen Mut gemacht hat«, sagte Katorn trocken.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Katorn schien es nicht so lustig zu finden, er ärgerte sich, daß ich mich nicht ärgerte.
    Ruhig sagte ich: »Wir müssen lernen, miteinander auszukommen, mein Lord Katorn. Ich verneige mich vor Eurer großen Erfahrung als Heerführer. Ich gebe zu, daß Ihr mehr über die Alten wißt als ich. Ich brauche Eure Hilfe ebenso dringend, wie König Rigenos glaubt, die meinige zu benötigen.«
    Das schien ihn doch etwas zu versöhnen. Er räusperte sich und sprach weiter.
    »Sobald Paphanaal, Provinz UND Stadt, in unserer Hand sind, haben wir einen Brückenkopf, von dem aus wir das Hinterland angreifen können. Mit Paphanaal als Rückhalt, können wir unser weiteres Vorgehen neu planen - selber handeln, statt uns die Strategie der Alten aufzwingen zu lassen. Haben wir sie erst in die Berge zurückgedrängt, bleibt nur noch die mühsame Arbeit, sie alle auszulöschen. Es wird Jahre dauern, und wir hätten es damals schon tun sollen. Allerdings sind diese Aktionen lediglich militärische Verwaltungsangelegenheiten und betreffen uns nicht mehr unmittelbar.«
    »Welche Verteidigungsanlagen hat Paphanaal?« erkundigte ich mich.
    Katorn lächelte. »Sie verläßt sich hauptsächlich auf ihre Kriegsschiffe. Wenn wir ihre Flotte vernichten können, ist Paphanaal so gut wie unser.« Er sah mich an, und dabei nahm sein Gesicht einen Ausdruck plötzlichen Mißtrauens an, als hätte er mir zuviel verraten.
    Darüber konnte ich nicht hinwegsehen. »Was denkt Ihr, Lord Katorn?« fragte ich. »Traut Ihr mir nicht?«
    Er hatte sein Gesicht wieder unter Kontrolle. »Ich muß Euch trauen«, sagte er flach. »Wir alle müssen das, Lord Erekose. Seid Ihr nicht zurückgekehrt, um Euren Schwur zu erfüllen?«
    Ich betrachtete ihn forschend. »Glaubt Ihr daran?«
    »Ich muß es glauben.«
    »Glaubt Ihr, daß ich Erekose bin, der zurückgekehrte Held?«
    »Auch das muß ich glauben.«
    »Ihr glaubt es, weil Ihr annehmt, daß, sollte ich nicht Erekose sein, die menschliche Rasse zum Untergang verurteilt ist?«
    Er neigte wie bejahend den Kopf.
    »Und wenn ich nicht Erekose bin, mein Lord?«
    Katorn blickte auf. »Ihr müßt Erekose sein - mein Lord. Wäre da nicht eine Sache, dann würde ich vermuten ...«
    »Was würdet Ihr vermuten?«
    »Nichts.«
    »Ihr würdet vermuten, daß ich ein verkappter Spion der Alten bin. Ist es so, Lord Katorn? Ein schlauer Nichtmenschlicher, der die äußere Erscheinung eines Menschen angenommen hat. Habe ich Eure Gedanken richtig wiedergegeben, mein Lord?«
    »Zu richtig.« Katorns dicke Brauen schoben sich zusammen, seine Lippen waren dünn und weiß. »Den Alten sagt man die Fähigkeit nach, Gedanken zu lesen - nicht aber den Menschen .«
    »Fürchtet Ihr Euch also, Lord Katorn?«
    »Vor einem der Alten? Beim Guten, ich werde Euch zeigen ...«, und seine schwere Hand zuckte an den Gürtel.
    Ich hob meine Hand und deutete auf das Schwert, das verhüllt an der Wand hing. »Aber das ist die eine Sache, die nicht in Eure Überlegungen paßt, nicht wahr? Wenn ich nicht Erekose bin, warum kann ich dann sein Schwert führen?«
    Er zog seinen Dolch nicht, aber die Hand blieb auf dem Griff liegen.
    »Ist es wahr, daß kein lebendes Wesen - kein Mensch und auch keiner der Alten - diese Klinge berühren und es überleben kann?« fragte ich ruhig.
    »So sagt es die Legende«, bestätigte er.
    »Legende?«
    »Ich habe nie gesehen, daß einer der Alten versuchte, das Schwert Kanajana zu berühren ...«
    »Aber Ihr müßt davon ausgehen, daß es wahr ist. Sonst ...«
    »Sonst besteht kaum mehr Hoffnung für die Menschheit.« Die Worte rangen sich von seinen Lippen.
    »Sehr gut, Lord Katorn. Ihr werdet davon ausgehen, daß ich Erekose bin, der von König Rigenos gerufen wurde, um die Menschheit zum Sieg zu führen.«
    »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Gut. Und da ist etwas, davon muß ICH ausgehen, Lord Katorn.«
    »Ihr? Wovon?«
    »Ich muß mich darauf verlassen können, daß Ihr in diesem Krieg MIT mir arbeiten werdet. Daß es keine Verschwörungen hinter meinem Rücken gibt, daß mir keine, vielleicht lebenswichtigen Informationen vorenthalten werden, daß Ihr die anderen Offiziere nicht gegen mich aufhetzt. Seht Ihr, Lord Katorn, Euer Mißtrauen könnte es sein, das unsere Pläne
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