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Der Engelspapst

Der Engelspapst

Titel: Der Engelspapst
Autoren: Jorg Kastner
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eine Kompanie im Rang eines Regiments. Daraus resultiert ein auf den ersten Blick verwirrend anmutender Unterschied zwischen Funktion und Dienstrang der Gardisten.
    Die siebzig Hellebardiere, die das Gros der Einheit stellen, stehen im Rang eines Wachtmeisters. Zehn Vizekorporale haben den Rang eines Feldweibels, der bei den Schweizern noch so heißt wie der Feldwebel zu Landsknechtszeiten. Auf der nächsthöheren Stufe stehen zehn Korporale im Rang eines Adjutanten (wie auch Alexander Rosin). Darauf folgen vier Wachtmeister im Rang eines Leutnants. Einem Feldweibel, der die Funktion eines Adjutanten erfüllt, kommt der Rang eines Oberleutnants zu. Zwei Leutnants schließen sich an, von denen der eine im Rang eines Hauptmanns und der andere in dem eines Majors steht. Ein Oberleutnant als stellvertretender Kommandant und der Gardekaplan haben jeweils den Rang eines Oberstleutnants inne. Der Kommandierende Hauptmann als Gardekommandant steht im Rang eines Obersten.
    «Der Engelspapst» ist ein Roman, eine Fiktion. Reale Personen und Begebenheiten mögen als Vorlage gedient haben, sollen aber hier nicht porträtiert werden. Natürlich gab der im Mai 1998 verübte Mord am Kommandanten der Schweizergarde und seiner Frau eine wesentliche Anregung zu dieser Geschichte. Den Presseberichten zufolge hat der Vatikan die Akten so schnell geschlossen, dass mehr unaufgeklärt blieb, als aufgeklärt wurde. Die Hintergründe der realen Mordtat liegen im Verborgenen, die der fiktiven entspringen meiner Fantasie.
    Dasselbe gilt für die mysteriösen Umtriebe auf der winzigen Kanalinsel Brecqhou. Dort wurde tatsächlich vor wenigen Jahren unter strengster Geheimhaltung ein Schloss im gotischen Stil erbaut, und Spekulationen ranken sich um das, was seine Besitzer auf dem öden Eiland tun. Was auch immer die wirklichen Schlossherren auf Brecqhou veranstalten, es steht in keiner Beziehung zu den von mir geschilderten Vorgängen, die, wie der Orden Totus Tuus, frei erfunden sind. Die geheimnisvolle Insel war so verführerisch, dass ich sie mir einfach ausleihen musste.
    Ähnlich verhält es sich mit dem Vatikan. Zwar habe ich den Kirchenstaat besucht und hatte auch Gelegenheit, an einer Audienz des Papstes teilzunehmen, doch sind die kurialen Personen und Machenschaften in diesem Roman sämtlich Produkt meiner Fantasie. Was nicht heißen soll, dass es im kleinsten Staat der Welt keine Intrigen gäbe.
    Berichte über einen Zwillingsbruder Jesu existieren tatsächlich. Und es hat einen Smaragd mit der Profilansicht eines Mannes gegeben, der als Wahre Ähnlichkeit Christi bezeichnet wurde und seit dem Sacco di Roma als verschollen gilt. Wie es auch immer wieder Legenden über den das Christentum reinigenden Engelspapst gegeben hat.
    Ebenfalls belegt ist, was in diesem Roman über die Schließung der römischen Fuggerniederlassung kurz nach dem Sacco di Roma berichtet wird. Die Unterlagen der Niederlassung sind tatsächlich verschwunden. Und tatsächlich traten damals zwölf Schweizer nach der Auflösung ihrer Garde in die neue Leibwache des Papstes ein. Einer von ihnen war Albert Rosin aus Zürich.
    Die Hand des heiligen John Kemble wird in der Kirche St.
    Francis Xavier in Hereford als Reliquie verehrt. Die mysteriöse Bombardierung des Vatikans im Zweiten Weltkrieg hat ebenso stattgefunden wie der Bombenangriff auf das Mailänder Kloster Santa Maria delle Grazie. Auch dass es den Plan «Rabat-Föhn»
    zur Entführung von Papst Pius XII. gegeben hat, ist belegt.
    Aus all diesen und anderen Bausteinen entstand meine Geschichte, die keine Wahrheit sein will, jedenfalls nicht mehr als jede andere Geschichte. Denn wahr sein kann nur das, was jeder für sich selbst feststellt.
    Jörg Kastner

Glossar
    Apostolische Kammer: vatikanisches Ministerium zur Verwaltung der weltlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls Apostolische Signatur: oberster Gerichtshof im Vatikan, zuständig für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche Bidenhänder: auch Beidhänder; Schwert mit sehr langer und breiter Klinge, das im Kampf mit beiden Händen geführt wird Camerlengo: Kämmerer
    Carabinieri: paramilitärische Polizeitruppe, deren Aufgaben sich im täglichen Einsatz mit denen der Stadtpolizei, der
    «Policia Municipale», überschneiden
    Feldschlange: Geschütz mit sehr langem Rohr zum Verschie-
    ßen kleinerer Eisenkugeln
    Haufnitze: Kurzrohrgeschütz auf Lafette für Stein- und Hagel-beschuss
    Hauptbüchse: schweres Geschütz ohne Lafette (Legestück) zum
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