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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder
Autoren: Erica Spindler
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Waffe war losgegangen. Sondern die, die Lance in den Händen hielt. Er hatte sich weit genug aufrichten können, um auf seinen Bruder zu schießen. Die Kugel hatte Snowe in die Brust getroffen. Er presste eine Hand auf die Wunde, das Gesicht von ungläubigem Entsetzen geprägt.
    Er setzte zu einer Bewegung an, als wolle er erneut zielen, doch bevor ihm irgendetwas gelingen konnte, feuerte Lance ein zweites Mal auf ihn. Diesmal wurde Snowe in den Bauch getroffen. Er zuckte zusammen und sank auf die Knie.
    Kitt wollte Lance zurufen, er solle M.C. freilassen, doch mit Schrecken sah sie, wie er sich umdrehte und die Waffe auf Joe richtete. Tränen liefen ihm über die Wangen. Er wollte sie alle töten!
    Sie schloss die Augen und hatte das Gefühl, fortgetrieben zu werden. Dann hörte sie Stimmen, eine Explosion, einen Schrei …
    … und dann nichts mehr.

74. KAPITEL
    Donnerstag, 23. März 2006
    10:50 Uhr
    „Hey, Partner“, rief M.C. leise, nachdem sie an der Tür zu Kitts Krankenzimmer angeklopft hatte. „Kann ich kurz reinkommen?“
    Kitt sah hoch und lächelte. Sie war desorientiert in einem Krankenbett aufgewacht, angeschlossen an alle möglichen Schläuche. Es war verwirrend gewesen, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie von DeKalb nach Rockford ins St. Anthony Hospital gelangt war.
    Inzwischen hatte man sie wissen lassen, dass Lance M.C. freigelassen und dann die Smith and Wesson gegen sich selbst gerichtet hatte. Mit einem Schuss in den Kopf hatte er seinem Leben ein Ende gesetzt.
    Sie winkte M.C. zu sich. „Natürlich.“
    „Du siehst gut aus“, meinte ihre Besucherin. „Jedenfalls in Anbetracht der besonderen Umstände.“
    Da hatte M.C. recht. Nachdem Kitt aufgewacht war, hatte sie erfahren, dass sie wegen des großen Blutverlusts das Bewusstsein verloren hatte. Zum Glück war es ihrer Partnerin gelungen, schnell genug einen Rettungswagen anzufordern. Die Sanitäter und Ärzte hatten ganze Arbeit geleistet, und nach einer Operation und einer Ladung Medikamente war sie jetzt fast schon wieder auf den Beinen.
    „Was gibt’s Neues?“, fragte Kitt.
    M.C. zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihr ans Bett. „Sal ist so unglaublich sauer auf dich! Du hast gar keine Vorstellung davon, welcher Ärger auf dich wartet.“
    „So was habe ich mir bereits gedacht. Er war noch nicht hier.“
    Daraufhin grinste M.C. sie breit an. „Ehrlich gesagt, es wird nicht mal halb so schlimm werden. Sal nimmt gegen seine Wut ein Mittel, das vor allem aus Selbstdarstellung und Lobeinstreichen besteht. Ich schätze, du bekommst eine Ermahnung, und selbst die dient mehr der Schau als allem anderen. Immerhin wäre Snowe ohne dich unbehelligt davongekommen.“
    „Sal soll so viel Lob einstreichen, wie er will. Ich bin nur froh, dass diese Bestie keinem Kind mehr etwas antun wird.“
    M.C. wurde eine Spur ernster, und Kitt fragte sich, ob sie wohl gerade an Lance dachte.
    „Das kannst du laut sagen.“ M.C. sah kurz fort. „Übrigens wollte ich mich noch bei dir bedanken. Ich bin sehr froh, dass ich noch lebe.“
    „Gern geschehen.“
    „Ich habe dir auch was mitgebracht.“
    Sie reichte ihr eine Papiertüte aus Loglis Supermarkt. Kitt warf einen Blick hinein. „Cracker?“
    „Und eine Diät-Cola. Ich wusste nicht, welche Sorte Cracker du am liebsten magst, darum habe ich gleich eine ganze Auswahl mitgebracht.“
    „Danke, aber ich dachte, ich sollte diesen Müll nicht mehr essen.“
    „Ist nur eine Ausnahme, weil du angeschossen wurdest.“
    „Weil ich dich retten wollte.“
    „Ja, genau.“
    Beide schwiegen einen Moment lang, dann fragte M.C. plötzlich: „Hast du mit Joe gesprochen?“
    Kitt schüttelte bedrückt den Kopf. „Ich habe von einer Krankenschwester gehört, dass er wegen einiger Platzwunden und einer gebrochenen Nase behandelt worden ist und danach nach Hause gehen durfte.“
    Er hatte nicht mal nach ihr gesehen.
    Es tat so weh, dass es ihr die Luft zum Atmen nahm.
    M.C. drückte ihre Hand. „Es tut mir leid.“
    „Ich habe ihm unterstellt, ein Kindermörder zu sein, M.C. Wie konnte ich das nur tun? Und wie soll er mir das jemals verzeihen?“
    „Es könnte schlimmer sein. Denk dran, dass ich meine Erlebnisse unter der Überschrift ‚Mein Freund, der Serienmörder‘ an die Zeitungen verkaufen könnte“, gab sie sarkastisch zurück.
    Kitt musste lächeln. „Tut mir leid.“
    „Ich hab’s abgehakt“, meinte sie schulterzuckend. „Mama dagegen nicht.“
    „Wie hat sie
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