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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder
Autoren: Erica Spindler
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schaltete sie das Licht aus, dann ließ sie den Wagen über den Kies rollen, der in der abendlichen Stille unter den Reifen schier ohrenbetäubend laut knirschte.
    Schließlich stellte sie den Wagen hinter der Garage an der Rückseite des Hauses ab, damit der Deputy nicht darauf aufmerksam wurde, sollte er noch einmal vorbeikommen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Sie nahm die Taschenlampe aus dem Handschuhfach, überprüfte ihre Waffe, schließlich steckte sie das Telefon und die Wagenschlüssel ein.
    Das Schloss an der Hintertür war ein Kinderspiel, und nur ein paar Sekunden später stand Kitt in der Küche des Farmhauses. Es war eine große, altmodische Küche, die so wirkte, als sei seit den Fünfzigerjahren nichts mehr modernisiert worden.
    Es musste auch lange her sein, seit jemand sie das letzteMal benutzt hatte.
    Kitt machte die Taschenlampe an und ging nach nebenan ins Wohnzimmer. Im Schein der Lampe sah sie, dass Laken über die Möbelstücke gelegt worden waren. Die stickige Luft ließ erahnen, wie lange man hier nicht mehr gelüftet hatte.
    Das Esszimmer war komplett leer geräumt, ebenso das Zimmer, das vermutlich einmal das Schlafzimmer gewesen war. Da im Erdgeschoss nichts zu finden war, beschloss Kitt, im ersten Stock nachzusehen. Einige Stufen knarrten, und sie blieb jedes Mal stehen, hielt den Atem an und lauschte, doch niemand kam angerannt, der das Geräusch gehört hatte.
    Überhaupt war im Haus nichts zu hören. Wenn sich noch jemand hier aufhielt, dann war demjenigen offenbar ebenfalls daran gelegen, von niemandem bemerkt zu werden.
    Am Kopf der Treppe angekommen, ging sie zum gegenübergelegenen Badezimmer und drückte vorsichtig die Tür auf. Ihr Blick fiel auf eine Rolle Toilettenpapier, die neben der Toilette auf dem Boden stand. Ihr Herz pochte lauter, als ihr klar wurde, dass vor Kurzem jemand hier gewesen sein musste.
    Das bedeutete auch, dass die Wasserzufuhr zum Haus wieder aufgedreht worden war. Sie schlich zum Waschbecken und hielt den Finger unter den Wasserhahn. Das feine Sieb fühlte sich feucht an!
    Ein paar Türen weiter entdeckte sie ein Schlafzimmer, das ebenfalls benutzt worden war. Vor dem Fenster lag ein unordentlich zusammengelegter Schlafsack, auf dem Boden davor fanden sich leere Cola-Dosen und die Verpackungen verschiedener Schokoriegel.
    Sie wollte sich dem Schlafsack nähern, als sie plötzlichleise Stimmen hörte. Mitten in der Bewegung hielt sie inne und lauschte angestrengt. Woher kamen sie? Die Quelle war nicht auszumachen.
    Die Schlitze im Boden!
    Nachdem sie sich hingekniet hatte, war sie sich sicher, dass es sich um Stimmen handelte. Sie waren jedoch zu leise, um zu erkennen, ob sie von Männern oder Frauen stammten und wie viele Leute da überhaupt redeten.
    Und wo wurde eigentlich geredet? Sie hatte doch das ganze Ha…
    Der Keller! Ein altes Farmhaus wie dieses musste einen Keller haben, doch ihr war keine Tür aufgefallen.
    Sie schlich zurück ins Erdgeschoss. Da sie jetzt sicher wusste, dass sie nicht allein war, ließ sie die Taschenlampe ausgeschaltet und hielt lieber ihre Waffe schussbereit.
    Nach kurzer Suche entdeckte sie die Tür zum Kellergeschoss dann doch noch. Sie befand sich unter der Treppe, bildete aber eine so nahtlose Einheit mit der Mauer, dass Kitt beim ersten Mal einfach daran vorbeigegangen war. Sie legte ein Ohr an die Tür …
    Nichts.
    Die Stille bereitete ihr ein ungutes Gefühl. Stimmen bedeuteten Leben, und eine Unterhaltung hieß, dass da mehr als eine Person redete.
    Sie umfasste den Türgriff und drehte ihn vorsichtig.
    Die Tür war abgeschlossen!
    Vor ohnmächtiger Wut hätte sie am liebsten laut geschrien. Wieder lauschte sie, und diesmal hörte sie ein Summen, das allmählich näher kam. Ein tiefes Summen, wie von einem Mann.
    Er kam die Treppe herauf!
    Panisch sah sie sich nach einem Versteck um. Die Polstergarnitur mit den weißen Laken! Kitt lief los und brachte sich hinter einem ausladenden Sessel in Sicherheit. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht, dann ging die Tür zum Keller auf. Hinter ihrem Sessel hielt Kitt die Waffe im Anschlag und zielte, doch der Mann wurde von der nach außen aufgehenden Tür abgeschirmt.
    Diese Tür ließ er offen stehen, während er in die Küche ging. Kitt lauschte, aber offenbar war ihm nicht aufgefallen, dass die Hintertür nicht mehr verriegelt war. Es war dumm von ihr gewesen, sie nicht hinter sich abzuschließen. Wenn er es merkte, wusste er, dass jemand ins Haus gekommen war. Sollte
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