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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder
Autoren: Erica Spindler
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„Hände an die Wand legen, Füße weit auseinander.“
    Sie durchsuchte ihn nach möglichen weiteren Waffen, dann legte sie ihm Handschellen an. „Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern. Sie haben das Recht …“
    Ihr Mobiltelefon begann zu klingeln, doch Kitt las ihm erst seine Rechte vor. Als sie zu M.C. ging, um sie zu befreien, klappte sie ihr Telefon auf. „Lundgren.“
    „Hallo, Kitty.“
    Eigentlich hatte sie Sal erwartet und damit gerechnet, von ihm angebrüllt zu werden und ihm danach die guten Neuigkeiten zu verkünden, mit denen sie einiges von den Problemen wettmachen konnte, in die sie sich selbst manövriert hatte.
    Sie lächelte grimmig. Das war ein sehr erfreulicher Anruf. „Schön, von Ihnen zu hören. Gutes Timing.“
    „Wieso denn das?“
    „Weil ich gewonnen habe. Ich weiß jetzt, wer Sie sind.Und ich habe Ihren Komplizen, den angeblichen Trittbrettfahrer, festgenommen. Oder sollte ich ihn besser als Ihren Bruder bezeichnen?“
    Er lachte leise, als gäbe es keinen Grund zur Sorge.
    „Vielleicht glauben Sie ja, ich mache Scherze“, fuhr sie fort. „Aber ich kann Ihnen versichern, es ist mein Ern…“
    „Haben Sie Ihre Waffe, Kitt?“
    „Natürlich. Und sie ist gerade auf den Kopf Ihres Bruders gerichtet.“
    „So ein Zufall. Aber das werden Sie erst in ein paar Augenblicken verstehen. Im Moment möchte ich nur, dass Sie Ihre Waffe auf den Boden legen. Dann nehmen Sie die Hände hoch und drehen sich um.“
    Diesmal war es Kitt, die lachen musste. „Warum sollte ich so etwas machen?“
    „Weil ich wieder einmal alle Trümpfe in der Hand halte.“
    Das Licht ging in jenem Teil des Kellers an, der bislang im Dunkeln gelegen hatte. Kitt gab einen überraschten Laut von sich, gefolgt von dem Wunsch, sich zu übergeben.
    Sie standen inmitten einer Art Galerie mit professionell vergrößerten und gerahmten Fotos – den Fotos der ermordeten Engel!
    Einige der Fotos zeigten sie noch, wie sie zur Schule gingen, wie sie spielten, mit der Mutter einkauften, aus der Kirche kamen, verträumt dreinblickten, lachten.
    Sechs wunderschöne kleine Mädchen, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten.
    Tränen stiegen Kitt in die Augen, während ihr Blick zu den Fotos wanderte, die die toten Kinder zeigten. Sie erkannte jedes der Mädchen wieder, der Anblick jedes der ermordeten Kinder hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt.
    Ein Stück weiter hingen Fotos der drei alten Frauen, einmal zu Lebzeiten, einmal nach ihrer grausamen Ermordung.
    Erst jetzt wurde Kitt bewusst, dass diese Fotos ganz so aussahen, als seien sie während der Spurensicherung aufgenommen worden …
    „Hallo, Lundgren.“
    Er betrat den Kellerraum, Kitt hörte M.C. erschrocken nach Luft schnappen, während sie selbst sich langsam in seine Richtung drehte.
    Snowe von der Spurensicherung.
    Es gelang ihr mit Mühe, den Aufschrei zu unterdrücken, der ihr über die Lippen kommen wollte. Er hatte Joe in seiner Gewalt.
    Snowe hielt eine Waffe an Joes Kopf gedrückt, den Mund hatte er ihm mit Isolierband zugeklebt, die Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden. Nach Joes blutverschmiertem Gesicht zu urteilen, hatte er sich gegen Snowe zur Wehr gesetzt.
    „Wie mir deine Miene verrät, Kitt, habe ich hier tatsächlich das Sagen.“ Snowe senkte seine Stimme. „Du hättest mir niemals verraten sollen, was dir wichtig ist.“
    Er meinte Joe. An jenem Abend hatte sie am Telefon erzählt, wie sehr sie Joe liebte. „Lass ihn gehen, Snowe. Bitte. Er hat …“
    „Leg die Waffe auf den Boden und tritt sie zu mir herüber.“ Sie befolgte seine Anweisung, obwohl er keine Anstalten machte, die Waffe aufzuheben. „Wie gefällt dir meine Galerie?“, fragte er und klang sehr zufrieden mit sich selbst. „Wunderschön, nicht wahr?“
    „Eher zum Kotzen.“
    „Eingefangene Erinnerungen“, meinte er nachdenklich.„Hm, das wäre doch ein richtig guter Slogan für ein Fotounternehmen.“
    „Du bist ein kranker Mistkerl.“
    „Nimm meinem Bruder die Handschellen ab.“
    „Mach es doch selbst.“
    „Dazu solltest du mich besser nicht überreden. Um das selbst zu machen, müsste ich nämlich zuvor dich und deinen Ex erschießen.“
    Wieder gehorchte sie, während sie fieberhaft überlegte, ob es irgendeinen Ausweg aus dieser Situation gab. Ein Blick zu M.C. verriet ihr, dass ihre Partnerin mit den gleichen Gedanken befasst war.
    „Und jetzt zurück“, befahl Snowe ihr. „Ich will dich im Auge haben.“
    Als sie zurückwich,
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