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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder
Autoren: Erica Spindler
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gehen.“
    Snowe kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Und warum sollten wir das tun? Sei doch nicht so ein Weichling, Lance. Mein Gott, du widerst mich an!“
    „Lass es nicht zu, dass er so mit dir redet!“, rief M.C. „Du bist nicht dumm, und du bist nicht nutzlos! Ich habe dich geliebt!“
    „Es ist vorbei, Scott. Ich werde sie freilassen.“ Er ging auf M.C. zu. „Du kannst gehen, wenn du wi…“
    Weiter kam er nicht, da Snowe Kitts Waffe gezogen und seinem Bruder in den Rücken geschossen hatte.
    Lance stockte und drehte sich um. „Scott?“, brachte er noch heraus, dann sackte er auf dem Boden zusammen.
    Snowe sah ihn einen Moment lang an und musste sichtlich gegen seine Tränen ankämpfen. „Du hast immer meine Anweisungen gebraucht, und das habe ich respektiert. Ich habe mich um dich gekümmert. Aber da du mich jetzt ja nicht mehr nötig hast … zu schade, kleiner Bruder.“
    Sie waren als Nächste dran. Kitt sah zu M.C., die an dem Isolierband zerrte. Joe bewegte sich ein wenig und stöhnte leise. Ihr Herz mochte noch so viele Freudensprünge machen,weil Joe nicht tot war, es half nichts gegen das Entsetzen darüber, dass er dennoch nicht mehr lange zu leben hatte.
    Die einzige Hoffnung war der Deputy. Vielleicht würde er noch einmal nach dem Rechten sehen und dabei bemerken, dass etwas nicht stimmte.
    Jede Sekunde zählte. Wenn sie Snowe in ein Gespräch verwickeln konnte, würden sie Zeit gewinnen und das hier vielleicht doch noch lebend überstehen.
    Die Chancen dafür waren minimal, aber es war das Einzige, was sie versuchen konnte.
    „Du wirkst ziemlich arrogant für jemanden, der als Serienmörder hinter Gitter wandern wird.“
    Snowe grinste sie an. „Jetzt fängst du an, Unsinn zu erzählen. Niemand außer den Leuten in diesem Raum weiß, welche Rolle ich gespielt habe. Die Beweise gegen Lance sind erdrückend, aber mich hat niemand im Verdacht.“
    „Die Smith and Wesson“, konterte sie. „Wir konnten die Spur zu dir zurückverfolgen …“
    Mit einem lauten Lachen schnitt er ihr das Wort ab. „Nicht zu mir, sondern zu Lance. Mich schickten sie in ein Heim, weil ich mit vierzehn zu alt war, um noch adoptiert zu werden. Sobald ich alt genug war, musste ich zusammen mit einem Kumpel das Heim verlassen. Er nahm übrigens viel zu früh ein tragisches Ende. Ich nahm seine Identität an, was keine große Sache war. Ein paar Jungs ohne Familie.“
    „Ja, ich hatte mich schon gefragt …“ – Kitt musste sich zwingen, ihre Gedanken beieinanderzuhalten – „… wieso deine Vergangenheit bei deiner Einstellung nicht aufgefallen war … du wärst niemals angenommen worden, wenn … bekannt gewesen wäre, dass dein alter Herr lebenslang im Gefängnissitzt, weil …“
    „… weil er meine Mutter geschlagen hat. Ganz genau.“
    „Und wie sieht dein Plan aus?“, wollte M.C. wissen.
    „Ihr werdet alle sterben, Lance wird als euer Mörder dastehen. Es ist alles genauestens durchdacht.“
    „Und die Fotos?“, fragte Kitt. Ihre Stimme war träge, und sie fragte sich, wie viel Blut sie bereits verloren hatte. Wie lange noch, bis sie bewusstlos wurde?
    „Was soll mit den Fotos sein?“
    M.C. meldete sich zu Wort: „Jeder wird erkennen, dass du diese Fotos gemacht hast.“
    „Die nehme ich natürlich mit. Ich könnte meine Meisterwerke unmöglich hier zurücklassen.“
    Seine Trophäen!
    „Die Haarlocke“, fragte Kitt. „Stammte sie von einem der Mädchen?“
    Snowe reagierte nicht darauf, woraufhin ihr bewusst wurde, dass sie die Frage nur gedacht, aber nicht ausgesprochen hatte.
    „Ihr habt einen ausdrücklichen Befehl des Chiefs missachtet“, redete Snowe weiter, doch es klang wie aus großer Entfernung. „Dafür werdet ihr alle sterben. Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“
    „Ich weiß, warum Lance es getan hat“, sagte M.C. plötzlich. „Warum er den Engelmörder auferstehen ließ.“
    „Ach, wirklich, M.C.?“
    „Um sich endlich von dir zu befreien. Er wollte gefasst werden, weil du genauso schlecht bist wie dein Vater. Nein, du bist sogar noch schlechter als er. Du bist ein Rohling und ein Tyrann.“
    Vor Wut zitternd drehte Snowe sich zu ihr um. „Du weißtdoch überhaupt nichts.“
    „Du bist genauso geworden wie dein Vater. Was ist das für ein Gefühl, wenn …“
    „Ich bin nicht so wie er“, fuhr er sie an und richtete die Waffe auf sie. „Zeit, den Mund zu halten, Detective Rigg…“
    Ein Schuss übertönte seine Stimme, doch nicht Snowes
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