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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah
Autoren: King Stephen
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gewartet habe. Mit Roland, Eddie und Susannah zusammen zu sein ist so erfrischend wie ein Schluck kühles Wasser. Oder als träfe man nach langer Abwesenheit wieder mit alten Freunden zusammen. Und ich habe auch diesmal das Gefühl, nicht die Story zu erzählen, sondern nur eine Leitung für sie darzustellen. Und wisst ihr was? Das ist mir gerade recht. Ich habe heute Morgen bis vier Uhr vor dem PC gesessen und kein einziges Mal an einen Drink oder sonst irgendeine bewusstseinsverändernde Droge gedacht. Ich glaube, ich werde diese Folge The Wastelands nennen.
     
    9. Oktober 1989
    Nein – Waste Lands . Zwei Wörter wie in dem Gedicht von T. S. Eliot (seines heißt allerdings »The Waste Land«, glaube ich).
     
    19. Januar 1990
    Bin heute Abend nach einer fünfstündigen Marathonsitzung mit The Waste Lands fertig geworden. Die Leute werden es hassen, wie der Roman ohne Auflösung des Rätselwettbewerbs endet, und ich dachte selbst, die Story würde noch länger weitergehen, aber das kann ich nicht ändern. In meinem Kopf habe ich eine Stimme (sie klingt immer wie die Rolands) laut und deutlich sagen hören: »Für diesmal bist du fertig – schließ dein Buch, Wörterschmied.«
    Abgesehen vom Abbruch im spannendsten Augenblick, scheint die Story in Ordnung zu sein, aber wie immer nicht viel Ähnlichkeit mit denen zu haben, die ich sonst schreibe. Das Manuskript ist ein Ziegelstein , über 800 Seiten lang, und ich habe besagten Ziegelstein in nur etwas über drei Monaten geschaffen.
    Scheiß-un-möglich.
    Auch hier wieder kaum Ausgestrichenes oder Umgeschriebenes. Es gibt ein paar Kontinuitätsfehler, aber angesichts der Länge des Romans kann ich kaum glauben, wie wenige es sind. Kaum glauben kann ich auch, wie mir das richtige Buch jedes Mal in die Hand zu fliegen schien, wenn ich eine Inspiration brauchte. Wie Quincunx von Charles Palliser mit all dem wundervoll knurrigen Jargon aus dem 17. Jahrhundert: »Aye, das tut Ihr« und »das werdet Ihr« und »schlaues Kerlchen«. Dieser Dialekt klang perfekt, wenn er aus Gashers Mund kam (zumindest in meinen Ohren). Und wie cool es war, Jake auf die Weise, wie er es tat, in die Story zurückkehren zu lassen!
    Sorgen macht mir nur, was aus Susannah Dean (die ehemals Detta/Odetta war) werden soll. Sie ist schwanger, und ich mag nicht daran denken, wer oder was der Vater ihres Kindes sein könnte. Irgendein Dämon? Das glaube ich eigentlich nicht recht. Vielleicht muss ich mich damit ja erst ein paar Bücher später auseinander setzen. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Story den Bach runtergeht, wenn in einem langen Buch eine Frau schwanger wird und niemand weiß, wer der Vater ist. Weiß nicht, woher das kommt, aber als dramatisches Mittel scheint eine Schwangerschaft einfach Mist zu sein!
    Na ja, vielleicht spielt das auch keine große Rolle. Im Augenblick habe ich jedenfalls von Roland und seinem Ka-Tet die Nase voll. Ich glaube, dass es einige Zeit dauern wird, bis ich mich wieder mit ihnen befasse, obwohl die Fans wegen des unaufgelösten Schlusses in einem Zug, der Lud verlässt, Zeter und Mordio schreien werden. Merkt euch meine Worte.
    Trotzdem bin ich froh, das Buch geschrieben zu haben, und der Schluss erscheint mir genau richtig. In vieler Beziehung kommt mir Waste Lands – tot, wie der Höhepunkt meines »Phantasielebens« vor.
    Vielleicht sogar besser als The Stand – Das letzte Gefecht .
     
    27. November 1991
    Wisst ihr noch, wie ich gesagt habe, dass die Fans über den Schluss von Waste Lands – tot, meckern würden? Seht euch das an!
     
    Es folgt ein Brief von John T. Spier aus Lawrence, Kansas:
     
    16. November 91
    Lieber Mr. King,
    oder soll ich’s kurz machen und einfach »Liebes Arschloch« schreiben?
    Ich kann nicht glauben, dass ich solch einen Haufen Geld für eine Donald-Grant-Ausgabe Ihres REVOLVERMANN-Buchs tot , ausgegeben und dies hier dafür bekommen habe. Jedenfalls war der Titel richtig gewählt, denn es ist echt »TOT«.
    Ich meine, die Story ist in Ordnung, verstehen Sie mich nicht falsch, sogar großartig, aber wie konnten Sie einen derartigen Schluss »drankleben«? Das war überhaupt kein Schluss, sondern Sie waren bloß müde, und haben sich gesagt: »Nun ja, scheiß drauf, ich brauche mir nicht das Gehirn zu zermartern, um einen Schluss zu schreiben, diese Armleuchter, die meine Bücher kaufen, schlucken ohnehin alles.«
    Ich wollte es zurückschicken, werde es nun aber doch behalten, weil mir wenigstens die
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