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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume
Autoren: Di Morrissey
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Freude gemacht, als du dir vorstellen kannst. Und weil ich weiß, dass du dir einmal einen netten Mann aussuchen wirst …«, erneut begleiteten diese Bemerkung Jubelrufe, und ein paar Jungen mit langen Koteletten machten lautstark auf sich aufmerksam. »Bevor du dich in dem guten alten Distrikt Russell Plains niederlassen wirst, möchten deine Mutter und ich, dass du etwas von der Welt siehst – auch um dir zu zeigen, dass wir hier im schönsten Land des Universums leben.«
    Lauter Jubel.
    »Hier also ein Ticket nach London – selbstverständlich mit Rückflug! Dazu einige Ferientage auf Hawaii, wenn du zurückkommst. Genieße die Reise, Liebes.« Er gab Catherine einen Kuss, als sie den Umschlag aus den Händen ihres Vaters entgegennahm. Die Gäste klatschten.
    Rosemary hatte Rob den Fotoapparat in die Hand gedrückt, und er suchte nach einem guten Blickwinkel auf Catherine.
    »Steig hier drauf, Liebes, und sprich ein paar Worte.« Keith half Catherine auf einen Stuhl, damit sie jeder sehen und hören konnte.
    Catherine betrachtete ihre Freunde und ihre Familie, sah sie lächeln, die Gesichter erhellt vom Mondlicht und den Reflexen der draußen angebrachten farbigen Lichterketten, und sie fühlte sich von Dankbarkeit und Liebe für das Leben, das sie führte, überwältigt.
    »Danke euch allen, dass ihr da seid heute Abend. Danke, Mum und Dad, für eure Großzügigkeit. London …« Sie öffnete den Umschlag. »Schon immer habe ich mir gewünscht zu reisen, aber heute Abend, da sollten wir Dad zustimmen, sind wir glücklich, hier zu sein. Wir leben an einem so friedlichen und schönen Ort. Mit guten Nachbarn, guten Freunden … der Gedanke, die Welt zu sehen, ist aufregend, aber nach Hause zurückzukehren, ist immer wieder schön. Ihr alle sollt heute einen wunderbaren Abend haben – ich habe ihn jedenfalls!« Sie hob die Arme, und alle klatschten, als sie ihre Eltern umarmte.
    Rob umkreiste die Menge, ging raus und kam durch die Küche wieder herein.
    »Mama, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist zu viel«, gestand Catherine ihrer Mutter.
    »Unsinn! Reise, bevor du dich irgendwo niederlässt. Mit Kindern und Mann zu reisen ist etwas ganz anderes. Viel Spaß!« Rosemary hob die Augenbrauen. »Ist Brian Grimshaw da?«
    »Ja«, sagte Catherine. Offenbar hoffte ihre Mutter, dass aus ihrer Freundschaft eine Verlobung werden würde. »Er ist mit Freunden gekommen.« Sie erwähnte nicht, dass ihr Ex-Freund mit einer neuen Flamme da war, die er vor ein paar Wochen bei einem Pferderennen kennengelernt hatte.
    Catherine freute sich, dass sie jetzt etwas vor sich hatte und Pläne schmieden konnte. Als Sekretärin in der Kanzlei ihres Vaters hatte sie sich ein wenig Geld zusammengespart. Nun war, dank des Flugtickets, klar, dass sie ihre Heimat für einige Monate hinter sich lassen würde.
    Als sie Glenys, die Freundin ihrer Mutter, umarmte, ertönte von draußen ein Schrei.
    »Gott, da ist jemand im Pool!« Es war die Stimme von Rob. Catherine grinste ihre Mutter an. Sie hatten gewettet, dass irgendjemand im Laufe des Abends in den Pool springen würde.
    Aber Robs Schrei klang so drängend, dass die Leute auf die Terrasse hinausstürzten.
    Mit einem Schlag hatte sich die Atmosphäre verändert, alle riefen nach Doktor Haybourne. Als sich Catherine durch die Menge gekämpft hatte, sah sie in dem von blauem Flutlicht erhellten Schwimmbecken den tropfnassen Rob, wie er einen jungen Mann aus dem Wasser zog. Der war angekleidet und schien bewusstlos zu sein.
    Rob kniete über ihm und versuchte ihn wiederzubeleben. Ihr Vater kauerte sich neben ihn. Ein älterer Mann drängte sich zwischen den Umstehenden hindurch und eilte zu ihnen.
    »Gott sei Dank, der Doktor ist da«, sagte ein Gast.
    Als sich Doktor Haybourne über den jungen Mann beugte, drehte Rob dessen Kopf zur Seite, und er fing an zu husten und zu prusten.
    »Los, komm schon, Dave, spuck’s aus«, ermunterte ihn Rob. »Er kommt zu sich, er scheint okay zu sein. Wie geht’s ihm, Doc?« Sie halfen dem Jungen, sich aufzusetzen. »Ich muss ihn erst mal untersuchen, sieht so aus, als ob du genau rechtzeitig gekommen bist, Rob. Da hast du noch mal Glück gehabt, junger Mann«, sagte der Arzt zu dem immer noch benommenen Jungen. Sicher hatte er zu viel getrunken und war ohnmächtig geworden, oder er war gestolpert und in das Becken gefallen. »Robs rasches Handeln hat dich gerettet, bevor Schlimmeres passiert ist.«
    »Du becherst zu viel, Davo«, rief Rob
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