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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume
Autoren: Di Morrissey
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war alt und hatte verglaste Türen, die auf eine geräumige Veranda mit Säulen und Geländer führten. Rollos aus gestreiftem Segeltuch grenzten an einer Seite einen Schlafbereich ab, und Sandsteinstufen führten von der Veranda zu einem bewässerten Rasen und blühenden Büschen. Das Gebäude strahlte ehrfurchtgebietendes Alter aus, man spürte auch, dass es harte Zeiten gesehen hatte und dass hier Kinder zur Welt gekommen und aufgewachsen waren. Ein Erweiterungsbau aus den sechziger Jahren schloss sich nahtlos an. Der frische weiße Anstrich und der funkelnde Pool zeigten, dass dieser klassische Bau durchaus ein zeitgemäßes Heim war.
    Sie stiegen aus, und Rob nahm Mollies Tasche, als Catherines Mutter Rosemary herauskam, um sie zu begrüßen.
    »Der Flieger war anscheinend pünktlich. Rob, danke, dass du gefahren bist. Alle unsere Fahrzeuge sind entweder bei der Arbeit oder für die Party heute Abend unterwegs.«
    »Kein Problem, Mrs.Moreland.«
    »Willkommen, Mollie, ich vermute, Sie können jetzt eine kleine Stärkung gebrauchen?« Rosemary führte sie ins Haus, gefolgt von Catherine und Robert.
    »Da sag ich nicht nein«, seufzte Mollie. »Oh, es ist so hübsch und kühl hier drinnen.«
    »Das machen die dicken Wände. Dad sagt immer, es ist wie in einem Weinkeller, gleichbleibende Temperatur. Sogar im Winter«, erklärte Catherine. »Großvater hat das Haus mit Lehmziegeln erbaut.«
    »Ich hab für Sie das Gästezimmer auf der Rückseite hergerichtet.« Rosemary ging voran durch den dunklen kühlen Flur mit den holzvertäfelten Wänden, an denen neben Familienfotos auch Bilder von prämierten Bullen und Pferden hingen.
    »Ich vermute, die Frühankömmlinge werden sich gleich über das Bier hermachen«, meinte Rob, als könnte er auch ein Glas vertragen.
    »Wahrscheinlich. Aber ich habe für diese Leute ein paar Aufgaben und hoffe, dass sie die erst erledigen, bevor sie zu tief ins Glas schauen«, sagte Rosemary. »Fühl dich wie zu Hause, Rob, auf der Veranda sind noch ein paar Schlafplätze frei.«
    »Alles bestens. Ich hab meine Bettrolle, danke, Mrs.Moreland. Wenigstens hält das Wetter.«
    »Das wird eine schöne Nacht. Wie bestellt für dich, Catherine.«
    Rob stellte Mollies Tasche aufs Bett und grinste. »Ihr kommt zurecht? Ich geh dann mal und schau, was es noch zu tun gibt bei den Vorbereitungen.«
    Catherine lachte. »Mach das. Wir sehen uns. Danke für die Fahrt.« Als sie Mollie beim Aufhängen ihrer Kleider half, flüsterte sie: »Er wird gleich rübergehen zu den Jungs und ihrer Bierparty.«
    »Wann beginnt denn das Fest?«, fragte Mollie.
    »Hat anscheinend schon begonnen«, meinte Rosemary. »Ich lasse euch jetzt allein. Mollie, Liebes, rühren Sie sich, wenn Sie etwas brauchen.«
    »Rob ist nett. Ich sehe jetzt, was du meinst, wenn du über die Jungs hier draußen sprichst. Er ist sehr höflich. Sieht auch gut aus. Wart ihr beide jemals befreundet? Du weißt schon, was ich meine«, fragte Mollie, die gern gewusst hätte, welcher von den Jungs noch zu haben war. Sie wollte das Bestmögliche aus diesem langen Wochenende auf dem Lande herausholen.
    »Himmel, nein!«, rief Catherine. »Er ist wie ein Bruder. Wir kennen uns seit dem Kindergarten.«
    »Wo war der Kindergarten?«, fragte Mollie verwundert. »Muss ein weiter Weg dahin gewesen sein.«
    »Meine Mutter hatte ihn hier auf Heatherbrae. Wir waren eine ganze Gruppe. Es gab immer ein paar Familien mit Kindern. Später fuhren wir mit dem Bus nach Peel, Rob ging allerdings in ein Internat in Sydney. Aber jetzt trinken wir eine Tasse Tee, und dann führ ich dich herum.«
    »Wo findet die Party eigentlich statt? Oder feiern wir etwa auf der Veranda?« Mollie hatte nirgends einen Raum gesehen, der so viele Gäste hätte aufnehmen können.
    Catherine lachte. »Unten auf der Koppel … so weit weg vom Haus wie möglich. Die Alten bleiben hier oben. Später am Abend kommen wir herauf, um anzustoßen und die Torte anzuschneiden.«
    »Eine Koppel! Ich hab ein spitzenbesetztes Kleid und Stöckelschuhe mitgebracht!«
    »Mach dir keine Sorgen, jeder wirft sich in Schale. Wie gesagt, diese Partys können bis Sonnenaufgang dauern! Oder bis wir auf dem Trockenen sitzen. Wir können da unten Lärm machen, so viel wir wollen – die nächsten Nachbarn wohnen meilenweit entfernt. Und sie sind sowieso alle eingeladen. Ich hab im Haus noch einiges zu tun. Außerdem soll ich Dad helfen, unsere Pferde weiter wegzubringen, damit die Party sie nicht verrückt
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