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Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1

Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1

Titel: Der Dativ Ist dem Genitiv Sein Tod 1
Autoren: Bastian Sick
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Entlassung des Chauffeurs.

    Das Verb dringen wird unregelmäßig gebeugt: dringen, drang, gedrungen.

    • Das Wasser dringt durch alle Ritzen.
    • Ihr Hilferuf drang bis ins Nachbarhaus.
    • Amors Pfeil war ihm tief ins Herz gedrungen.

    [e] effektiv/effizient Effektiv bedeutet wirkungsvoll im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln, effizient bedeutet leistungsfähig, wirtschaftlich. Das eine bezieht sich also auf das Ergebnis (hat die Sache einen Effekt?), das andere charakterisiert die Art und Weise einer Umsetzung (hat sich die Sache gelohnt?).
    Eine Flasche Champagner auf eine umgestürzte
    Kerze zu gießen ist effektiv, denn das Feuer ist danach gelöscht. Effizient ist es hingegen nicht, denn ein Glas Wasser hätte es auch getan.
    Ein Sprint kann effektiv sein, wenn es gilt, ein nahes Ziel zu erreichen. Wer aber noch mehrere Kilometer zurückzulegen hat, wird feststellen, dass Sprinten nicht effizient ist, weil man zu schnell außer Atem gerät.

    [e] E-Mail/email
    E-Mail wird meistens als weiblich aufgefasst, also die EMail, weil das Wort übersetzt »elektronische Post«
    bedeutet. Einige sagen allerdings auch das E-Mail, wobei sie sich am Englischen orientieren, wo für Mail und EMail das sächliche Pronomen » it« verwendet wird. Die korrekte deutsche Schreibweise ist E-Mail, nicht e-mail, e-Mail oder E-mail und auch nicht Email, denn Letzteres ist ein gebrannter Schutzüberzug für Kochtöpfe und Badewannen und wird in der Regel nicht auf
    elektronischem Wege versandt.

    [e] erschreckt/erschrocken
    Das transitive Verb »jemanden erschrecken« wird regelmäßig gebeugt und im Perfekt mit »haben«
    konjugiert: ich erschrecke dich, du erschreckst mich, die Nachricht erschreckte die Zuhörer, du hast mich ganz schön erschreckt!
    Das intransitive Verb »erschrecken« wird
    unregelmäßig gebeugt und im Perfekt mit »sein«
    konjugiert: Sei leise, sonst erschrickt das Reh; als der Tiger den Jäger bemerkte, erschraken beide; beim Anblick des Tieres ist er heftig erschrocken.
    Das reflexive Verb »sich erschrecken« gehört der Umgangssprache an und wird sowohl regelmäßig als auch unregelmäßig gebeugt: Ich erschrecke mich bei jedem Donner; ich erschreckte/erschrak mich fast zu Tode; ich habe mich ganz schön erschreckt/erschrocken!

    [e] erst mal/erstmal
    Entgegen einem unausrottbaren Volksglauben wird » erst mal« in zwei Wörtern geschrieben, daran hat sich auch durch die Rechtschreibreform nichts geändert. Es handelt sich um die umgangssprachliche Verkürzung von »erst einmal«. Die Wörter erstmals und erstmalig werden hingegen zusammengeschrieben. [— noch mal]

    [f] fliehen/flüchten
    Der Unterschied zwischen »fliehen« und »flüchten« liegt im Antrieb. »Fliehen« bedeutet »schnell davonlaufen«, daher hat auch der schnell davonhüpfende Floh seinen Namen. Wer flieht, der tut dies aufgrund eines selbst gefassten Entschlusses. »Flüchten« stammt aus dem alten Jäger- und Kriegsvokabular und bedeutet »in die Flucht geschlagen werden«. Wer flüchtet, der tut dies meist gegen seinen Willen, weil er verjagt oder vertrieben worden ist. Daher werden Heimatvertriebene meistens Flüchtlinge und selten Geflohene genannt. Ein Beispiel, um den Unterschied aufzuzeigen:

    Die ersten Dorfbewohner flohen vor dem Feind (= sie rannten aus freiem Entschluss davon), die letzten konnten nur noch flüchten (= sie wurden gegen ihren Willen vertrieben).

    [g] gewinkt/gewunken Das Verb »winken« wird
    regelmäßig konjugiert: ich winke, ich winkte, ich habe gewinkt. Die Form »gewunken« ist landschaftlich verbreitet, aber streng genommen ein Irrtum. Zwar heißt es »sinken, sank, gesunken« und »trinken, trank, getrunken«, doch nicht »winken, wank, gewunken«. Die Formen von »winken« werden wie die Formen von
    blinken, hinken und schminken gebildet.

    [g] gewohnt/gewöhnt
    Gewöhnt und gewohnt ist nicht das Gleiche. Gewöhnt kommt von Gewöhnung, gewohnt von Gewohnheit.
    Wer sich an etwas gewöhnt, der macht sich mit etwas vertraut, findet sich mit etwas ab, gewinnt es womöglich sogar lieb.
    Wer etwas gewohnt ist, der kennt etwas, hat Übung und Erfahrung darin, was aber noch lange nicht heißen muss, dass er es deswegen auch schätzt.
    »Gewöhnt« wird immer mit der Präposition »an«
    gebraucht, »gewohnt« hingegen nicht.
    • Liebling, ich hab mich so an dich gewöhnt!
    • Nur langsam hatte er sich an das harte Leben gewöhnt.
    • Es dauerte nicht lange, da hatten sich die Tiere an die neue
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