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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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bleiben“, seufzte Targil. „Wenn ich nur wüsste, ob sie am Leben ist!“
     
    „Zolkar wird sie als Geisel benützen wollen“, meinte Rowin. „Daher wird er sie nicht töten, denn tot hat sie keinen Wert mehr für ihn. Aber er wird uns damit drohen, falls wir nicht abziehen. Doch eines ist dir doch klar, Targil: Ich werde eher ihren Tod wählen, als sie für immer in den Händen dieses Schinders zu lassen!“
     
    Targil wandte sich ab. Er wollte nicht, dass Rowin sah, dass seine Augen feucht wurden. „Das ist wohl der einzige Weg“, sagte er gepresst, „denn auch sie selbst würde wohl diese Wahl treffen.“
     
    Da öffnete sich das Tor der Festung und ein Reiter sprengte heraus, der das Tuch des Unterhändlers schwenkte. Auf halbem Weg hielt er an. Im Nu saßen Rowin und Targil auf den Pferden und ritten zu ihm hin.
     
    „Ich komme von Zolkar, dem mächtigen Herrscher der Kawaren, mit einer Botschaft zu Euch“, sagte der Mann.
     
    Ein spöttisches Lächeln huschte über Rowins Lippen, als er nun fragte:
     
    „Mächtiger Herrscher der Kawaren? Kawaria muss sehr klein sein, denn ich sehe nur dieses Kastell, das Zolkar noch beherrscht, und die Kawaren, die er angeblich befehligt, fliehen in alle Winde! Aber sprich, was hat Zolkar uns zu sagen?“
     
    „Ihr wisst, dass die Prinzessin Deina hier in der Festung ist“, sagte der Mann. „Zolkar wird sie töten, wenn Ihr nicht abzieht. Er gibt Euch drei Tage Zeit. Geht Ihr dann nicht auf seine Bedingungen ein, wird er die Prinzessin vor Euren Augen an den Zinnen aufknüpfen lassen.“
     
    „Woher sollen wir wissen, dass Deina überhaupt noch lebt?“ fuhr Targil auf.
     
    „Auch das tut Euch mein Herr kund“, antwortete der Bote. „Am Morgen des dritten Tages, bevor die Frist abläuft, wird er sie auf den Wehrgang bringen. Dann könnt Ihr sehen, dass sie noch lebt, und Eure Entscheidung treffen. Das ist die Botschaft, die ich Euch zu überbringen hatte. Erwägt sie gut, denn Zolkar pflegt zu tun, was er sagt!“ Damit wendete der Mann sein Pferd und galoppierte zu Veste zurück.
     
    „Es ist genauso gekommen, wie ich es gesagt habe“, erklärte Rowin, als sie wieder beim Heer waren. „Ich verstehe nur nicht, wieso Zolkar uns drei Tage Frist setzt. Er muss schon wissen, dass Marn im Anmarsch ist, und es wäre nur logisch, unseren Abmarsch zu verlangen, ehe das Hauptheer eingetroffen ist. Da steckt irgendeine böse Überraschung dahinter! Sei‘s wie es will! Sobald Marn hier ist, werden wir das Kastell stürmen! Ich lasse mir von diesem Mordbrenner keine Bedingungen diktieren! Seit wann ist es üblich, dass der Besiegte Forderungen stellt?“
     
    Targil schwieg. Er wusste nicht, was er tun konnte, um Deina zu befreien, ehe der Angriff begann. Es war ihm durchaus klar, dass Rowin sich nicht von seinem Vorhaben würde abbringen lassen, und er sah auch ein, dass es keine andere Lösung gab. Nur wenn sie die Veste eroberten, bestand eine geringe Chance, Deina zu retten, ehe Zolkar sie umbrachte. Targil hoffte, dass Zolkar sie bis zum letzten Augenblick als Schutzschild behalten würde, damit er freien Abgang bekäme. Aber fand Deina bei der Erstürmung des Kastells den Tod, so war das tausendmal besser, als wenn dieser Unhold sie als seine Sklavin mit nach Sora nahm. Er hatte von den valaminischen Reitern erfahren, wie Zolkar mit den gefangenen Frauen umging, die er auf dem Feldzug jede Nacht in sein Zelt hatte bringen lassen. Deina sollte nicht das Schicksal dieser bedauernswerten Geschöpfe teilen.
     
    Die Zeit bis zu Marns Ankunft schien dahin zu kriechen. Doch am Vormittag des zweiten Tages erschallten von fern die Hörner: Das Heer zog heran!
    In Windeseile wurde alles zur Erstürmung der Veste vorbereitet, und schon wenige Stunden später zerbarsten die Torflügel unter den wuchtigen Stößen der Rammböcke, während die Mauern von Scharen valaminischer Krieger mit Sturmleitern von allen Seiten her erklommen wurden. Die wenigen Verteidiger waren bald niedergemacht, und dann stürmten Targil und Rowin, die blutigen Schwerter in der Faust, durch die Gänge der Veste zum Turm. Doch das Turmgemach, in dem man Rowin gefangen gehalten hatte, war leer! Wahnsinnig vor Angst hasteten die beiden wieder die Treppe hinunter. Da kamen ihnen schon einige Männer entgegengerannt.
     
    „König Rowin!“ schrien sie. „Herr, Zolkar scheint sich in einem der Räume verbarrikadiert zu haben. Man ist schon dabei, die Tür aufzubrechen!“
     
    Targil und
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