Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
Vom Netzwerk:
sie wusste genau, dass er es wahrmachen würde. Verzweifelt suchte sie nach einer Möglichkeit, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Lieber wollte sie sterben, als das zu erdulden, und mit ihrem Tod würde sie ihn auch um seinen Triumph bringen. Doch ihr kahles Gefängnis bot ihr keine Hilfe zu diesem Schritt. Ihre Waffen hatte man ihr natürlich abgenommen. Die Fenster des Turms waren zu schmal, um sich hinauszustürzen, und zu niedrig, um sich daran zu erhängen. In dem Essen, das ihr eine der Wachen vor kurzer Zeit gebracht und das sie nicht angerührt hatte, streckte nur ein hölzerner Löffel. Aus Angst vor Zolkars dämonischem Trank hatte sie nicht einmal das Wasser getrunken, das kühl und frisch in einem irdenen Krug auf dem Tisch stand, obwohl der Durst sie quälte.
    Doch als der niedersinkende Tag die grauen Schatten des düsteren Raums schwärzer werden ließ, zog über Deinas geschundene Seele eine tiefe Resignation. Ihr Geist ertrug die übermächtige Angst nicht länger und bevor er daran zu zerbrechen drohte, verwandelte er sie in eine stoische Ergebenheit in das Schicksal, das Horon über sie verhängt hatte.
    Mochte geschehen, was der Herr der Götter über sie bestimmt hatte – in ihr war kein Funken Kraft mehr, dagegen anzukämpfen! Fast mechanisch erhob sie sich und trank das kühle Wasser aus dem Krug. Es schien rein und klar zu sein, und Deina konnte keinen fremden Geschmack daran feststellen. Dann legte sie sich zurück auf das Strohlager und erwartete in dumpfem Brüten ihr Verhängnis.
    Sie schrak nicht einmal zusammen, als sich die Tür öffnete und die beiden Wachen sie mit rauem Griff von ihrem Lager rissen. In stumpfer Gleichgültigkeit ließ sie sich in einen Raum führen, in dem drei kawarische Mädchen dabei waren, ein Bad zu bereiten. In einer Ecke des Zimmers saß eine alte Vettel, die die Arbeit zu überwachen schien.
     
    Als die Männer Deina in den Raum schoben, erhob sich die Alte und schrie: „Lasst sie hier, und dann hinaus mit euch!“ Schnell verließen die Soldaten den Raum, und die Frau trat nahe zu Deina heran. „Lass dich einmal ansehen, mein Täubchen!“ krächzte sie. „Ja, ja, du bist wirklich außergewöhnlich hübsch, und unser Herr wird viel Vergnügen an dir haben. Doch wir wollen ihm seinen Leckerbissen noch ein wenig herrichten. Das steigert seinen Appetit!“ kicherte sie. „Hopp, hopp, ihr Mädchen!“ Sie klatschte in die Hände. „Entkleidet sie, und dann ins duftende Wasser mit ihr!“
     
    Nach geraumer Zeit stand Deina dann in ein fließendes Gewand aus hauchzartem Stoff gehüllt in der Mitte des Zimmers. Ihre goldene Haarflut fiel frisch gewaschen in duftenden Locken bis zur Taille nieder. Wie eine schwarze Krähe flatterte die Alte um sie herum und begutachtete sie von allen Seiten.
     
    „Prächtig, prächtig!“ kreischte sie. „So wirst du ihm gefallen! Es ist auch höchste Zeit. Er wartet schon!“
     
    Deina hatte die ganze Prozedur ohne Sträuben über sich ergehen lassen. Auch als die Alte nun die beiden Posten hereinrief, zuckte nicht ein Muskel in ihrem Gesicht.
    Anerkennend pfiff der eine der Männer durch die Zähne, und ein breiteres Grinsen zog über die Gesichter der beiden Kawaren.
     
    „Ein verdammt hübscher Bissen!“ meinte der andere. „Zolkar ist zu beneiden!“
     
    „Wage es nicht, deine schmutzigen Finger nach ihr auszustrecken!“ fuhr die Alte auf. „Sie ist das Eigentum unseres Herrn!“
     
    „Glaubst du, ich wäre meines Lebens überdrüssig?“ schnauzte der Soldat zurück. „Aber mit den Augen wird man doch ein wenig kosten dürfen.“
     
    „Los, los, beeilt euch!“ fauchte die Vettel. „Lasst ihn nicht warten, wenn ihr nicht seinen Zorn auf euch ziehen wollt!“
     
    In Deina war jedes Gefühl erloschen. Willenlos ließ sie sich in Zolkars Gemach führen.
    Mit einem dämonischen Lächeln erhob dieser sich von seinem breiten, mit weichen Pelzen übersäten Lager, als die Wachen mit Deina eintraten. Zwei Schritte vor ihr blieb er stehen und verschlang ihren Körper unter dem dünnen Gewand mit den Augen. Als die beiden Männer sich zurückziehen wollten, rief Zolkar: „Halt, bleibt noch hier! Vielleicht brauche ich euch noch.“ Ohne den Blick von Deina zu lösen, griff er hinter sich, nahm von einem kleinen Tischchen einen reich verzierten Pokal und streckte ihn Deina entgegen.
     
    „Trink!“ sagte er kalt. „Und wenn du es nicht freiwillig tust, werden die beiden hier dich dazu zwingen.“
     
    Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher