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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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Blitzschnell entriss Targil Deina seinem Griff, während Rowin Zolkar das Schwert auf die Brust setzte. Deina kämpfte in Targils Armen wie eine Löwin um freizukommen, aber Targil hielt sie eisern fest.
     
    Als Zolkar sah, dass sein Plan gescheitert war, warf er sich plötzlich mit dem ganzen Gewicht seines Körpers in das Schwert, mit dem Rowin ihn bedrohte. Völlig überrascht von diesem unerwarteten Geschehnis ließ Rowin die Waffe fahren. Schwankend umfasste Zolkar das Heft und stieß die Klinge noch tiefer in seinen Leib.
     
    „Ihr bekommt mich nicht!“ röchelte er, während ein Schwall Blut aus seinem Mund brach. „Und ihr werdet auch nicht mehr viel Freude an dem Mädchen haben!“
     
    Noch einmal verzerrte ein hämisches Lachen sein bereits vom Tod gezeichnetes Gesicht zu einer Fratze, dann schlug er schwer auf dem Boden auf. Zolkar hatte sich seinen Richtern entzogen!
    Deina stieß einen Schrei aus und riss sich von Targil los, dessen Griff sich in seiner Verblüffung gelockert hatte. Aufstöhnend warf sie sich über Zolkars Leiche und versuchte, das Schwert aus seiner Brust zu ziehen. Doch da hatten sich die beiden Männer wieder gefangen und zerrten Deina von dem Toten weg.
     
    „Gut, Schwester!“ brummte Rowin. „Verzeih mir, aber es geht nicht anders!“ Er riss von einem Vorhang an der Tür eine Schnur herunter und band dem tobenden Mädchen die Hände auf dem Rücken. Dann drückte er sie Targil in die Arme.
     
    „Bring sie hier weg“, sagte er, „damit sie sich wieder beruhigt. Wir werden später sehen, was wir für sie tun können. Wenn ich hier alles erledigt habe, komme ich ins Lager nach.“
     
    Targil hob Deina auf die Arme und trug sie hinaus. Immer noch wehrte sich das Mädchen und wandte den Kopf zu Zolkar hin. Doch sobald sie ihn nicht mehr sehen konnte, beruhigte sie sich schlagartig. Ihr Kopf sank an Targils Schulter, und ein Weinkrampf schüttelte ihren Körper. Er trug sie aus der Veste hinaus, wortlos, sie fest an sich pressend. Wer mochte die Gefühle beschreiben, die in diesen Minuten in seiner Brust tobten? Er stellte sie in einem der Zelte nieder, die zwischenzeitlich vom Tross aufgeschlagen worden waren, und löste ihre Fesseln.
    Auch Deina schwieg. Sie wusste genau, was sie unter Zolkars Machteinfluss getan hatte, doch sie hatte sich nicht dagegen wehren können. Nun glaubte sie, dass Targil ihre Worte und ihr Verhalten als ihre echten Gefühle ansah. Würde er ihr glauben, wenn sie ihm von jenem Trank erzählte, der sie willenlos zu Zolkar getrieben hatte, sobald sie ihn sah? Zwar hatte er selbst unter einem solchen Bann gestanden, aber Skora war eine übernatürliche Kreatur gewesen, Zolkar dagegen nur ein Mensch. Und selbst wenn er ihr glaubte, konnte er sich über das hinwegsetzen, was mit ihr geschehen war? Der Spruch Horons verbot ihr, Targil zu erzählen, dass sie sich geopfert hatte, um ihn von seinen Qualen zu befreien, und dass sie das, was ihr geschehen war, für ihn auf sich genommen hatte. Wenn er sie noch liebte, warum sprach er nicht? Warum stand er nur da und sah auf sie nieder? Warum nahm er sie nicht einfach nur in die Arme und hielt sie fest? War er nicht glücklich, dass sie noch lebte?
    Als er sie von der Festung trug, hatte sie nichts gefühlt als das grenzenlose Glück, bei ihm zu sein, ihn wieder zu spüren. Sie hatte geglaubt, er empfinde das gleiche, da er sie so fest an sich gedrückt hatte. Doch nun war sie sich dessen nicht mehr sicher.
    Zaghaft hob sie die Augen zu ihm auf, doch sie konnte den Ausdruck seines Gesichts nicht deuten.
     
    Mit einmal jedoch glaubte sie, verstanden zu haben. Er verachtete sie, hatte ihre Tränen für Tränen der Angst gehalten. Er glaubte, sie fürchte sich vor ihm, weil sie ihm die Treue gebrochen hatte. Oh, ihr Götter! Deina wollte sprechen, wollte erklären, doch ihrer Kehle entrang sich nur ein schluchzender Laut. Sie stürzte an Targil vorbei aus dem Zelt und rannte zu einigen Pferden hinüber, die gesattelt dastanden. Ehe Targil begriff, was sie vorhatte, war sie auf eines der Tiere gesprungen und jagte im gestreckten Galopp davon.
    Doch schon saß auch Targil im Sattel und versuchte, sie einzuholen. Er begriff nicht, was in sie gefahren war. Was hatte er denn falsch gemacht? Er hatte sie nur nicht sofort an sich gezogen und geküsst, weil er nicht wusste, wie stark Zolkars Zauber noch in ihr wirkte, obwohl er an seinem Verlangen danach fast erstickt wäre. Oder war es dieser Fluch, der sie
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