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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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gebrochen, sondern nur verstaucht. Aber so konnte er nur langsam weiterhumpeln, und der Morgen dämmerte bereits, als das treue Pferd das Lager erreichte.
     
    Als man Rowin meldete, dass Targils Pferd allein und verletzt ins Lager zurückgekehrt war, ließ er sofort Suchtrupps aufbrechen, die die ganze Gegend nach dem Vermissten absuchen sollten. Der König war nur froh, dass Deina noch nicht wieder erwacht war, denn er hätte nicht gewusst, was er ihr sagen sollte. Warum nur war Targil in der Nacht fortgeritten? Hatte er Deina im Stich lassen wollen? Doch sofort verwarf Rowin diesen Gedanken wieder. Nein, das passte nicht zu Targil und dazu liebte er Deina zu sehr. Außerdem war Targil ohne jede Ausrüstung losgeritten. Doch dann dämmerte es Rowin, was Targil in die Nacht hinaus getrieben hatte. Er hatte einen Kampf mit sich selbst zu bestehen gehabt und hatte deshalb die Einsamkeit gesucht.
     
    Rowins Sorge um Targil war groß, denn er liebte den Freund und er verdankte ihm viel. So machte er sich selbst mit auf die Suche, um dem Mann zu helfen, dem Valamin und sein Herrscher die Freiheit verdankten. Doch wo sollten sie in finden? Das Pferd konnte sie wegen seiner Verletzung nicht führen, und Targil konnte jede beliebige Richtung eingeschlagen haben. Dazu hatte es in der Nacht geregnet, und der Regen hatte alle Spuren ausgelöscht. Doch Rowin schwor sich, nicht eher nach Valamin zurückzukehren, bis Targil gefunden war. Er übergab Marn die Befehlsgewalt über das Heer, damit alles zum Aufbruch bereit war, wenn Targil gefunden wurde, und er vertraute Deina seiner Obhut an. Dann brach er mit einer der Gruppen auf.
     

12. Horons Erbarmen
     
     
    Als Targil zu sich kam, stand die Sonne schon hoch. Verwirrt blinzelte er ins Licht, bis die Erinnerung an das Geschehene zurückkam. Er versuchte, sich aufzurichten, doch er sank mit einem Schmerzlaut zurück. Über seinem Schenkel lag ein großer Felsbrocken, der genau die Schwertwunde drückte. Zu Targil Glück stützte ein kleinerer Stein ihn ab, sonst hätte das gewaltige Felsstück ihm wohl das Bein zerquetscht. Targil versuchte, trotz der gewaltigen Schmerzen das Bein unter dem Felsen herauszuziehen, doch er konnte sich nicht befreien. Er versuchte, den Brocken herunter zu wälzen, doch das war ein sinnloses Unterfangen. Der Stein war so gewaltig, dass vier Männer nötig gewesen wären, ihn zu bewegen.
    Erschöpft ließ Targil sich zurücksinken. Sein ganzer Körper schmerzte von zahlreichen Rissen und Prellungen und sein Kopf dröhnte wie eine Trommel. Dazu kam die Glut der Mittagssonne, die seinen ungeschützten Körper ausdörrte und ihm die Zunge vor Durst am Gaumen kleben ließ.
     
    Heftige Selbstvorwürfe quälten ihn. Wie hatte er nur den treuen Kor schlagen können, der sie beide nur vor dem Sturz in den Abgrund hatte bewahren wollen! Kor! Targil begann Hoffnung zu schöpfen. Das Tier würde zum Lager zurückgelaufen sein. Targil kannte die Klugheit des Pferdes und er war sicher, dass Kor die Leute bald an den Unglücksort führen würde. Doch dann schaute er nach dem Stand der Sonne. Selbst wenn Rowin mit dem Beginn der Suche bis zum Morgen gewartet hatte, müsste man ihn längst gefunden haben.
    Was mochte geschehen sein? War Kor auch in den Abgrund gestürzt?
    Wieder erhob sich Targil mühsam auf die Ellenbogen und versuchte, sich umzusehen. Doch in dem kleinen Bereich, den er überblicken konnte, war das Pferd nirgends zu entdecken. Ob Kor sich in der Dunkelheit verlaufen hatte? Das Tier kannte die Gegend genauso wenig wie er, und so war es leicht möglich, dass es den Weg zum Lager nicht mehr gefunden hatte.
    Trotz der Hitze stieg in Targil kalte Angst auf. Wenn das der Fall war, würde man ihn vielleicht nie finden. Niemand hatte gesehen, in welche Richtung er geritten war. Es konnte Tage dauern, bis jemand ausgerechnet zu diesem Abgrund kam. Doch dann war er vielleicht schon tot, verdurstet oder verblutet, denn die Wunde an seinem Bein war wieder aufgerissen.
    Nackte Verzweiflung überfiel ihn. Warum hatte er nur fortreiten müssen, jetzt, wo sich alles zum Guten gewendet hatte? Deina war gerettet, die Bedrohung von Valamin genommen! Was, bei allen Dämonen, hatte er noch gewollt? Warum war er nicht zufrieden und glücklich gewesen mit dem, was die Götter ihm geschenkt hatten? Nun würde er Deina nie mehr in den Armen halten und würde darum sowieso nie mehr erfahren, ob er die Gedanken an das Vergangene ertragen konnte oder nicht.
     
    Die
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