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Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip für Paare: Wie achtsame Liebe gelingt
Autoren: Anne-Bärbel Köhle
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Vorwort
    Was heißt schon Liebe?
    Eine Vielzahl unterschiedlicher Erklärungen hält die westliche Wissenschaft für dieses überwältigende Gefühl bereit. Hirnforscher beschreiben den Zustand der Verliebtheit als ein Chaos von in Wallung geratenen Hormonen und Botenstoffen im Gehirn, dem Zustand einer schweren Neurose nicht unähnlich. Für Entwicklungspsychologen hat Liebe mit wichtigen Aufgaben zu tun, die wir im Laufe unseres Lebens bewältigen müssen. Bindungsforscher erklären die Sehnsucht nach Liebe mit unserem inhärenten Bedürfnis nach Nähe und Schutz. Hinter all dem steckt der Versuch, das Unfassbare zu definieren, in ein begreifbares Schema der Logik zu pressen.
    Die östliche Philosophie sieht das ganz anders. Liebe ist einfach da. Und die Menschen sind auf der Welt, um ein Leben in Liebe zu führen. »Liebe ist unser Naturzustand«, sagt die amerikanische Psychologin, Autorin und Expertin für Zen-Buddhismus Dr. Brenda Shoshanna. Der Dalai Lama schreibt: »Liebe, Mitgefühl und ein aufrichtiges Interesse an anderen sind die wirklichen Quellen des Glücks. Wenn wir wirklich Glück erreichen wollen, dann müssen wir den Einflussbereich unserer Liebe erweitern.«
    Es klingt so schön. Und dennoch stellt sich die Frage: Warum sind wir dann nicht ständig eins mit uns und unseren
Nächsten? Wieso hält der selige Zustand des Verliebtseins nicht an? Weshalb streiten wir und betrügen einander? Weshalb geht die Liebe zu Ende, und wir trennen uns? Meist lautet die Antwort auf diese Frage: »Mein Partner/meine Partnerin passt einfach nicht zu mir.« Egal, wen wir kennenlernen, irgendetwas stimmt mit diesem Menschen über kurz oder lang nicht. Und wie auch immer wir unsere Beziehung anpacken, irgendwas geht häufig schief – selbst wenn wir noch so viel Energie in sie hineinstecken. In unseren Herzen aber bleibt die unstillbare Sehnsucht, dass es in der großen weiten Welt diesen einen einzigen Menschen geben muss, mit dem wir uns wortlos verstehen, der in unsere Seele blicken kann und wir in seine. Vielleicht ist er der Nächste. Warum der Buddhismus das für einen Irrglauben hält, davon soll dieses Buch handeln.
    Liebe braucht Zeit, auch das weiß der Buddhismus. Sie benötigt Geduld, Gelassenheit, Achtsamkeit und Respekt dem anderen gegenüber. Das hört sich alles wunderbar an, werden jetzt vielleicht manche Leser einwenden, aber wie soll ich geduldig sein, wenn ich gerade mitten in einer echten Beziehungskrise stecke? Welchen Respekt verdient mein Partner, wenn er mich belügt? Und Gelassenheit: ein großes Wort. Aber im Alltag mit kleinen Kindern, aufreibendem Job und einem Partner, der Hausarbeit offenbar noch nicht einmal buchstabieren kann? Da scheint Gelassenheit ja wohl fehl am Platz.
    Wer dieses Buch in die Hand nimmt, befindet sich vielleicht gerade in einer Krise. Vielleicht hat es mit mehreren Beziehungen nicht geklappt, und man beginnt sich
zu fragen, warum. Vielleicht möchte der Leser/die Leserin aber auch nur eine bestens laufende Beziehung schützen oder gar noch vertiefen. Eines steht jedenfalls fest: Wenn die Liebe scheitert, wenn sie uns nicht so glücklich macht, wie wir uns erhoffen, dann liegt es nicht daran, dass man den einen Märchenprinzen oder die Märchenprinzessin noch nicht gefunden hat. Der Buddhismus – und übrigens auch die westliche Psychologie – ist der Überzeugung: Liebe beginnt in uns selbst. Nur wenn wir an uns selbst arbeiten, kann Liebe gelingen. Den anderen werden wir nämlich niemals ändern können. Aber indem wir uns selbst ändern, ändern wir die Umstände. Und damit lässt sich eine Menge bewegen.
    Warum wir dieses Buch geschrieben haben
    Ratgeber für Paare gibt es unzählige, und nicht nur Frauenzeitschriften sind voll mit guten Ratschlägen, damit die Partnerschaft besser läuft. Wir haben dieses Buch geschrieben, damit ganz normale Frauen und Männer mit ganz normalen Alltagsproblemen besser miteinander auskommen und so zu glücklichen oder zumindest glücklicheren Menschen werden. Wir wollen niemanden therapieren oder analysieren, wir wollen unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen. In einer Zeit mit vielfältigen Herausforderungen, Ablenkungen und Versprechungen, in einer Welt, die von Zukunftsängsten, Stress und Unsicherheit dominiert wird, in der es für viele von uns schwierig ist, die Anforderungen der Arbeitswelt zu bewältigen,
bleibt oft die Partnerschaft auf der Strecke. Dabei ist doch gerade eine gute Beziehung zu einem anderen Menschen eine
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