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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit
Autoren: Jason Dark
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zu fassen.
    Ja, ich wollte mit ihnen abrechnen.
    Ich nahm in diesen Momenten meine Umgebung nicht bewußt wahr, hörte zwar die Stimmen der inzwischen eingetroffenen Neugierigen und Schaulustigen, aber was sie genau sagten und welche Kommentare sie abgaben, das verstand ich nicht.
    Bis mir jemand auf die Schulter tippte.
    Ich zuckte zusammen und drehte langsam den Kopf. Der Portier hatte sich aus dem Ring der Zuschauer gelöst. Sein leichenblasses Gesicht zuckte.
    »Ist er… tot, Mr. Sinclair?«
    »Ja.«
    »Mein Gott. Er war noch so jung.« Der Portier preßte seine Hand gegen die Lippen. Er war fassungslos.
    Eine der Umstehenden sagte: »Man muß die Polizei rufen. Das ist ja schrecklich hier.«
    »Die Polizei ist schon da«, erwiderte der Portier und deutete auf mich. Die Umstehenden wohnten zwar alle in diesem hohen Haus, doch es war fraglich, ob jemand außer einigen wenigen meinen richtigen Job kannte. Ich klopfte eine Zigarette aus der Packung und wies den Portier an, einen Arzt zu holen. Ich nannte ihm auch den Namen des Doc. Es war Dr. Murdock. Er wohnte nicht weit von hier, ich kannte ihn von gelegentlichen Treffs.
    »Ja, natürlich, Sir.« Der Portier eilte in seine Kabine. Ich schaute mir die Neugierigen an. Die waren nicht wegzubekommen. Sie standen da und gafften. Teils funkelte Sensationsgier in ihren Blicken, teils war es auch Mitleid.
    Ich rauchte und schaute zu Boden. Warum hatte dieser Junge sterben müssen? Welches Rätsel verbarg sich hinter seinem Tod? Was hatte er alles entdeckt? Wie war überhaupt das Auftreten dieses mordenden Schattens zu erklären?
    Ich hatte so ein Wesen noch nie in meinem Leben gesehen. Dabei kannte ich zahlreiche Dämonenarten, aber diese seltsamen grünen Schatten waren mir an diesem Abend zum erstenmal über den Weg gelaufen. Dabei waren sie brandgefährlich. Wer von diesen dreidimensionalen Wesen umfangen wurde, der starb.
    Wie Timmy Blake…
    Mein Gott, wie sollte ich das nur seinen Eltern beibringen? Gespannt war ich auch auf die Rolle der Zwerge. Wieder dachte ich an den Spiegeldämon und daran, wie gefährlich er war. Auch hatte er mir damals zu verstehen gegeben, daß er nicht der einzige gewesen war, der dem Satan diente. Andere Zwerge waren ebenfalls Gehilfen der Hölle. Dies hatten sie heute wieder auf grausame Art und Weise unter Beweis gestellt. Dr. Murdock traf ein. Er stammte aus Schottland und war ein baumlanger Kerl. Dabei so dünn, daß ihm kaum ein Anzug paßte. Der konnte sogar hinter einem Laternenpfahl Striptease machen, ohne gesehen zu werden.
    Sein Gesicht war ebenfalls hager, und die Wangen zuckten, als er einen Blick auf den Toten warf und danach mich anschaute.
    »Ich habe den Jungen nicht getötet, Doc. Das war anders.«
    Murdock stellte seine Tasche ab und ging neben der Leiche in die Knie.
    »War es überhaupt ein Mord?« fragte er. »Ich sehe keine äußerlichen Anwendungen von Gewalt.«
    »Ja, es war Mord.«
    »Und wie ist der Tod eingetreten?«
    »Wenn ich Ihnen das sage, Doc, werden Sie es mir kaum glauben.«
    Murdocks Gesicht wurde noch länger. Ein Zeichen, daß er sich ärgerte.
    »Warum haben Sie mich überhaupt gerufen, Oberinspektor?«
    »Ich möchte, daß Sie den Tod bestätigen.«
    »Das ist ja wohl nicht schwer.«
    »Richtig, aber Sie können es amtlich machen.«
    »Wie Sie meinen. Zum Glück kennen wir uns lange genug, Sinclair. Aber die nächste Runde im Pub geht an Sie.«
    »Abgemacht.«
    Dr. Murdock untersuchte den Jungen. Inzwischen hatte der Portier trotzdem die uniformierten Kollegen geholt. Zwei Bobbies sorgten dafür, daß die Schaulustigen zurückgedrängt wurden. Einige blieben in der Halle, andere fuhren hoch in ihre Wohnungen.
    Ich sah, daß Dr. Murdock ein paarmal verwundert den Kopf schüttelte.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte ich.
    Er brummte sich was in seinen nicht vorhandenen Bart. Verstehen konnte ich nichts.
    Ich spielte mit dem Gedanken, Suko Bescheid zu sagen, als Murdock plötzlich aufstand. »So etwas«, sagte er, »das begreife ich nicht.«
    »Was?«
    Murdock schluckte zweimal. Sein Adamsapfel machte die Bewegung mit und hüpfte. »Mr. Sinclair, wenn Sie mir gesagt hätten, was mit der Leiche los ist, hätte ich es Ihnen nicht geglaubt. Aber so habe ich es mit meinen eigenen Händen feststellen können.«
    »Was haben Sie festgestellt?«
    Mich traf ein erstaunter Blick. »Ja - wissen Sie das denn nicht, Oberinspektor?«
    »Nein, zum Teufel.«
    »Teufel ist gut, wirklich. Denn das hier ist teuflisch.
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