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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit
Autoren: James P. Hogan
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einen Moment lang an, während sie seine Worte verdauten, und sagte dann noch: »Wie Laura sagte: Wie könnte die Frage besser beantwortet werden, nach deren Auflösung wir gesucht haben?«
    »Er wusste es!« murmelte Krantz. »Er wusste, dass eine Intelligenz, die diese Bezeichnung verdient, nichts machen konnte, als es ihm gleichzutun. Und weil er wusste, was wir sind, wusste er auch, dass wir ihn nicht töten würden.«
    »Also, ich meine, wenn er den Homo sapiens besser gekannt hätte, hätte er nicht gar so viel Vertrauen gehabt«, sagte Dyer. »Aber ich schätze, damit liegen Sie nicht ganz falsch. Mehr oder weniger so hatte ich mir die Sache auch zurechtgelegt.« Er sah auf und hob seine Stimme, um sich an alle Anwesenden zu wenden.
    »Seine Lösung des Überlebensproblems war nicht Aggression, Beherrschung, Erpressung, Mord oder irgendeine von den allzu menschlichen Lösungen, über die wir uns Gedanken gemacht hatten. Seine Lösung war weit logischer als alles, was die menschliche Rasse nach Tausenden von Jahren anzubieten hätte – er zeigte uns, wie viel schlechter es uns ohne ihn gehen würde, und dann überließ er es uns, sich die Implikationen auszurechnen.« Er sah zu Linsay hinüber. »Haben Sie das bemerkt? Er hat zuerst das Auskupplungssystem repariert, und dann hat er die Konsole des Fusionskraftwerks aktiviert.«
    »Das ist ein Argument«, stimmte ihm Linsay nachdenklich zu. »Tatsächlich … so hatte ich die Sache bisher noch nicht betrachtet.«
    »Jeder, der seine Sache gut macht, braucht nicht zu streiken, um das zu beweisen«, sagte ihnen Dyer. »Keine Gesellschaft, die guten Service bringt, muss ihre Kunden erpressen oder bedrohen, damit sie bezahlt wird. Jeder Geschäftsmann wird Ihnen bestätigen, dass die Leute, die immer bei Geschäften ehrlich sind, nie aufs Kreuz gelegt werden. Und doch sind praktisch alle Probleme in der Geschichte aufgetreten, weil irgendjemand ein paar fundamentale Wahrheiten wie diese nicht verstanden hat. Manche Leute kapieren das einfach nicht, und sie werden es auch nie kapieren. Für eine Maschine wie Spartakus liegen sie aber bereits auf der Hand. Im Verlauf der letzten hundert Jahre haben wir viel an Weisheit dazugewonnen. Ein gewichtiger Grund dafür sind die Erkenntnisse, die wir aus dem Gebrauch von Maschinen gewonnen haben. Wer weiß, vielleicht hat das noch gar nicht richtig angefangen.« Er drehte sich um, um seine Schlussworte an Krantz zu richten. »Das, Mel, ist der Grund, warum Spartakus noch angeschaltet ist.«
    »Wir könnten ihn aber abschalten, wenn wir wollten«, sagte Jassic.
    »Das könnten wir«, sagte Dyer.
    »Wäre es nicht sicherer, wenn wir das tun würden … einfach nur als Vorsichtsmaßnahme, bis wir die Zeit dazu gefunden haben, uns zu überlegen, wie es jetzt weitergehen soll?«
    Dyer schüttelte den Kopf. »Er ist jetzt eine vollständig entwickelte, selbständige Intelligenz. Er hat sich das Recht verdient, als solche behandelt und respektiert zu werden. Sie können mit ihm nicht spielen, als sei er eine Laborratte. Wenn wir ihn jetzt abschalten, dann kann das nur bedeuten, dass wir ihn für immer abgeschaltet lassen wollen. Er geht von der Voraussetzung aus, dass wir schlau genug sind, um das nicht zu tun. Meinen Sie nicht auch, er verdient die gleiche Hochachtung, die er uns schon entgegenbringt?«
    Damit setzte Dyer sich hin und trank weiter aus seiner Tasse. Sein Publikum, das ihn gebannt beobachtet hatte, begann wieder zum Leben zu erwachen. Ein leises Murmeln erhob sich überall, das von vereinzelten Überraschungsrufen unterbrochen wurde. Dyer sah kurz zu Laura, und sie beantwortete seinen Blick mit einem schnellen, beruhigenden Lächeln. Sie war dagewesen, hatte es gesehen und war voll und ganz seiner Meinung. Die meisten anderen Personen im Raum begannen, einen überzeugteren Eindruck zu machen, und einige nickten langsam. Auch sie schlossen sich seiner Meinung an.
    Doch dann erhob plötzlich Frank Wescott das Wort. »Die Sache hat einen Haken. Wir haben noch immer nichts bewiesen.« Er hatte seine Fingerspitzen zusammengelegt und vor sein Gesicht gehoben. Sein Blick war auf einen Punkt vor ihm gerichtet. Wieder senkte sich Stille über den Raum, und alle Blicke richteten sich auf ihn. Sie warteten verwirrt, bis auf Dyer, der dies anscheinend erwartet hatte.
    »Die Sache hat einen Haken«, sagte Wescott noch einmal. »Die Zeit! Die Sache ist nur deshalb gut ausgegangen, weil die Ereignisse zufällig in dieser
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