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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit
Autoren: James P. Hogan
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eine andere Intelligenz, die ebenfalls überleben will –, wollte er nicht weiterkämpfen?«
    »Er konnte nicht weiterkämpfen!« sagte Dyer mit einer plötzlich lauten Stimme, die von den Wänden widerhallte.
    »Wenn er uns angegriffen hätte, nachdem dieser Punkt erreicht war, so hätte das genauso gegen seinen Instinkt verstoßen, als würde er sich selbst nicht schützen«, mischte sich Ron ein. »Das ist es doch, was Sie sagen, oder? Sie sagen, dass er inhärent gutartig ist, vielleicht durch ein zufälliges Ereignis in seinem Innern, aber so ist er auf jeden Fall. Er ist nicht in der Lage, etwas zu verletzen, das überleben möchte.«
    »Genau!« sagte Dyer und nickte heftig. »Und so wird es auch bleiben. Er wird nicht kämpfen … nie wieder.«
    Frank Wescott zog hörbar die Luft durch die Nase ein, als passte ihm die Richtung nicht, die die Unterhaltung nahm.
    »Das hört sich ja alles ganz schön an, aber Spartakus hat genug Menschen das Leben gekostet, bis ihm das klar geworden ist«, bemerkte er säuerlich. »Wollen Sie hier vielleicht sagen, wir sollten einfach Frieden mit ihm schließen und das vergessen? Es gibt eine ganze Menge Leute, die nie mehr heimkehren werden.«
    »Ich weiß, Frank«, stimmte ihm Dyer mit ruhiger Stimme zu. »Das lässt sich aber durch nichts mehr ändern. Ich sagte vorhin, dass er eine Entwicklung in Tagen durchgemacht hat, für die wir Millionen von Jahren gebraucht haben. Wie viele Menschenleben hat es gekostet, bis die menschliche Rasse sich dem Punkt auch nur genähert hat, der von Spartakus bereits erreicht worden ist?«
    Frank verzog das Gesicht, ließ es aber dabei bewenden.
    »Sehr gut«, sagte Krantz und kehrte zu Dyers früherem Schluss zurück. »Nehmen wir für den Augenblick einmal an, es ist so, wie Sie sagen, und er hat einen Punkt erreicht, an dem er nicht mehr in der Lage war zu kämpfen. Wir wussten das zu dieser Zeit noch nicht und haben ihn weiter angegriffen. Er ist also noch immer bedroht worden, und er besitzt noch immer den Instinkt, sich selbst zu schützen!«
    »Er hatte noch immer ein Problem«, stimmte Dyer ihm zu. »An diesem Punkt musste er anfangen, nach einer anderen Lösungsmöglichkeit zu suchen. Und er hat sie gefunden.«
    Manche Köpfe in dem Raum drehten sich um und sahen ihn fragend an.
    »Die Kupplung!« rief Chris plötzlich. »Es ist ihm klargeworden, dass es eine gemeinsame Bedrohung gab, die sowohl ihn als auch uns betraf. Und für die einzige mögliche Lösung war eine vereinte Anstrengung nötig – wir hatten das Know-how und er die Mittel. Wir brauchten uns gegenseitig.«
    Dyer sah von einer Seite zur anderen und gestikulierte zu Chris hin.
    »Chris hat recht, aber wahrscheinlich wissen Sie nicht alle genau, wovon er spricht. Die Einzelheiten können warten, aber sagen wir für den Augenblick, dass Spartakus erkannt hat, dass ein Zustand herrschte, der, was ihn betraf, die Existenz beider Arten bedrohte – seiner und unserer. Nur durch Zusammenarbeit konnte ein Überleben gewährleistet werden – und denken Sie daran, dass zu dieser Zeit unser Überleben für ihn genauso wichtig war wie sein eigenes. Er war aber nicht in der Lage, diese Tatsache weiterzuvermitteln.«
    »Das ist ein interessanter Punkt«, kommentierte Laura. »Sie nehmen sich vor, die Zukunft unserer Zivilisation im Modell darzustellen. Eine viel deutlichere Botschaft als die könnte man kaum verlangen.« Krantz wollte gerade etwas sagen, stoppte sich aber abrupt und sah Laura verblüfft an. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, als hätte sich ihm die ganze Angelegenheit in diesem Augenblick in einer völlig neuen Perspektive enthüllt.
    »Er hatte also ein Kommunikationsproblem«, half Jassic weiter. »Und was dann?«
    »Er hat die Konsole reaktiviert, die das Fusionskraftwerk kontrolliert«, antwortete Dyer. »Er hat uns gezeigt, wie es abgeschaltet werden könnte.«
    Linsay meldete sich von der anderen Seite des Raums zu Wort. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie darauf zu sprechen kommen würden. Ich verstehe noch immer nicht, worum es dabei ging. Warum hat er das getan?«
    »Die Botschaft war einfach, wenn man es sich einmal überlegt«, sagte Dyer. Er sah sich um, um zu Vorschlägen aufzufordern, hatte aber kein Glück.
    »Er hat versucht, uns folgendes mitzuteilen: Ihr könnt mich abschalten, wenn ihr das wünscht, denn jetzt, da ich weiß, was ihr seid, kann ich nicht mehr gegen euch kämpfen. Aber ihr braucht mich, ihr Idioten!« Er starrte sie
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