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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit
Autoren: James P. Hogan
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zurück und bat um ihre Aufmerksamkeit. Sofort wurden alle still, und sämtliche Köpfe drehten sich erwartungsvoll zu ihm um.
    »Gute Nachrichten«, verkündete Krantz. »In der Brücke ist gerade die Bestätigung von dem Schiff eingetroffen, das die Leute von der Nabe abgeholt hat – die beiden Gestalten in der Schleuse waren Kim und Mat. Es geht beiden gut.« Eine Runde von Beifallsrufen und erleichtertem Gemurmel begrüßte die Nachricht.
    »Es war also tatsächlich der Typ, der diese Kobolds abgefeuert hat, was?« sagte Linsay. »Wenn ich es nicht durchdrücken kann, dass er dafür zum Captain befördert wird, trete ich aus der verdammten Armee aus.« Er drehte sich zu dem Kreis von Offizieren um. »Ich sage Ihnen, ich habe die ganze Sache gesehen. Ich war der letzte Mann in dem Tank und habe den ganzen Weg halb aus einer dieser Ausstiegsluken gehängt. Als diese Röhren herausgekommen sind und angefangen haben, herumzuschwenken und genau auf uns zu zielen … Mensch! Wissen Sie noch, was man sich über Nelson erzählt hat – dass er einen roten Rock getragen hat, damit seine Leute das Blut nicht sehen, wenn er getroffen wird? Also, ich sage Ihnen, ich hätte meine braunen Hosen tragen sollen. Als aber dann die Kobolds aus der Nabe herausgeschossen kamen – Mann, das waren Schüsse!«
    Krantz lächelte und ging zu Laura und Dyer hinüber.
    »Haben Sie eine Ahnung, wie hoch unsere Verluste waren?« fragte ihn Dyer.
    Krantz schüttelte den Kopf. »Die Rettungsoperationen laufen noch, und deshalb haben wir noch keine vollständigen Angaben. Die Besatzungstruppen, die auf Janus gelandet sind, haben Schwierigkeiten damit, durch all die Trümmer zu kommen. Als Linsay das Stück aus der Nabe herausgesprengt hat, ist Janus durch die Schockwellen aus der Flucht mit den Primärspiegeln geschoben worden. Im gesamten Radkranz ist der Strom ausgefallen, und sie müssen da drinnen Scheinwerfer und Bogenlampen aufstellen, bevor sie eine richtige Suche organisieren können.« Sein Gesicht wurde ernst. »Ich weiß es nicht. Ich schätze, vielleicht so zwischen ein- und zweitausend. Es ist schrecklich …«
    »Es hätte schlimmer sein können«, sagte Dyer. »Besonders im Rad. Wir haben Ihren Trick mit dem Schild gesehen. Das hat sicher viel ausgemacht. Wie ich gehört habe, haben sie auch die Organisation der Evakuierung gut in den Griff bekommen, obwohl der größte Teil des Radkranzes nicht zur Verfügung gestanden hat. Ich würde es nicht zu schwer nehmen. Mel. Sie haben so viel getan, wie nur irgendjemand tun konnte.«
    »Wir hätten es da nicht ohne Cordelle geschafft«, gab Krantz zu. »Er hat instinktiv gewusst, dass Spartakus durch die Speichen Bomben abwerfen würde. Als sie dann gefallen sind, hatte er schon die meisten Leute aus der Gefahrenzone weggebracht. Sie haben eine Menge Sachschaden angerichtet, aber das war auch schon so ziemlich alles. Wenn es nicht so gewesen wäre, hätten wir jetzt doppelt so viele Tote.« Krantz riss sich zusammen, goss sich aus einer Karaffe vom daneben stehenden Tisch einen Scotch ein und wandte sich wieder Dyer zu.
    »Wie auch immer, Ray, bis jetzt habe ich nur Stücke von ihrem außergewöhnlichen Abenteuer gehört. Linsay meint, wenn Sie beide nicht gewesen wären, wäre er nie durchgekommen. Ich weiß immer noch nicht genau, was Sie angefangen haben, um ihn auszuschalten. Was haben Sie gemacht – den Hauptoszillator gesprengt?«
    Einen Augenblick lang starrte Dyer unverwandt in die Tasse in seiner Hand. Dann hob er sie an den Mund, spülte den letzten Rest Kaffee mit einem tiefen, langsamen Schluck hinunter, senkte seine Arme wieder auf die Sessellehnen hinunter und sah zu Krantz auf.
    »Wir haben gar nichts gemacht.«
    Krantz interpretierte die Antwort als Bescheidenheit und fing an zu lachen. Dann aber sah er den Ausdruck in Dyers Augen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt.
    »Ich … ich verstehe nicht. Wie meinen Sie das?«
    Dyer sah ihn noch eine Sekunde lang weiter ruhig an und sagte dann einfach: »Wir haben ihn nicht desaktiviert. Niemand hat das. Er ist noch angeschaltet.«
    Krantz’ Antwort kam als erstickter Schrei heraus, der sofort jede Unterhaltung im Raum zum Stocken und jedes Gesicht dazu brachte, in seine Richtung zu starren. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske von entsetztem Unglauben. Er stand da und hielt sich krampfhaft an dem Tisch hinter ihm fest, als hätte ihn gerade der Schlag getroffen. Dyer starrte ungerührt zu ihm zurück. Als Krantz
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