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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer
Autoren: David Gilman
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Ausrüstung war bereit. Jetzt musste er sich bloß morgen Früh beim Wildwasserkajak-Rennen einen Platz unter den ersten drei sichern, dann konnte er beim Finale im Freestyle-Snowboard antreten.
    Er kontrollierte den Wecker.
    Nur noch drei Stunden.
    Max sank angezogen auf die Matratze am Boden. Er zog die Bettdecke über sich und schlief sofort ein.
    Und dann – zwei Minuten später, so kam es ihm zumindest vor – riss ihn das Rasseln des Weckers wieder aus dem Schlaf.

2
    D ie Vorrunden des Junioren-X-trem-Wettkampfs hatten in der vorigen Woche stattgefunden. Drei Disziplinen: querfeldein mit dem Mountainbike über die unteren Berghänge, Wildwasserkajak und Freestyle-Snowboard. Die bei den einzelnen Disziplinen errungenen Punkte entschieden über das Fortkommen in die nächste Runde. Max war einer der jüngsten Teilnehmer, die zwischen fünfzehn und achtzehn Jahre alt sein durften und in Europa zur Schule gehen mussten. Bobby Morrell, der ehemalige amerikanische Juniorenmeister, lag bisher in der Punktewertung vorn. Er besuchte die Internationale Schule bei Toulouse. Max war klar, den musste er schlagen. Zum Glück wurden die Mountainbikes und Kajaks wegen der sonst zu hohen Kosten von den Organisatoren zur Verfügung gestellt, und zwar nur Standardmodelle, sodass niemand, der sich eine Spezialausrüstung leisten konnte, einen Vorteil hatte. Es kam allein auf das Können an. Beim Snowboarding war es allerdings nicht so. Die wirklich guten Fahrer besaßen eine ganze Reihe verschiedener Boards für alle Schneeverhältnisse. Max würde mit seinem mittelmäßigen Board zurechtkommen müssen – falls er das Kajakrennen in einer akzeptablen Zeit überstand.
    Das Wasser toste.
    »Max Gordon! «, rief der Kampfrichter.
    »Hier!«
    Die Startreihenfolge war nach den Vorrunden festgelegtworden und in dieser Phase des Wettbewerbs mussten die schnellsten Kajakfahrer als Letzte antreten. Und das waren Max und Bobby.
    Der Amerikaner gab ihm die Hand und sagte: »Viel Glück, Max. Denk an das Gefälle kurz vor der großen Biegung. Wenn du das nicht richtig angehst, wirst du nach links zu der Flussgabelung fortgerissen. Lass dich da nicht runterdrücken. Die Stelle hat schon fast Schwierigkeitsgrad vier. Das ist echt schwer. Wenn es dich da nach unten zieht, wird es lebensgefährlich, Max. Okay?«
    Max nickte. Er mochte den Amerikaner. Der achtzehnjährige Champion ließ seine jüngeren Konkurrenten immer an seinen Erfahrungen teilhaben. Beide wollten gewinnen, aber für Bobby war das bei Weitem keine so große Sache wie für Max. Die fünftausend Euro Siegprämie würden Max helfen, sich eine bessere Ausrüstung zu kaufen, und die Reisekosten zu weiteren Wettkämpfen decken, falls er in Zukunft noch einmal an so etwas teilnehmen wollte. Sein Vater hatte nicht so viel Geld, und auch wenn es der Schule gelungen war, ihm ein Stipendium zu besorgen, sodass er dort bleiben konnte, musste er sich alles Weitere selbst hinzuverdienen.
    Er brachte die Spritzdecke um die Luke an. Dann nickte er den Kampfrichtern zu; er war bereit. Das Wasser brauste so laut, dass er das Piepen der elektronischen Startmaschine kaum hören konnte. Der Kampfrichter half beim Countdown, indem er die gespreizte Hand hochhielt und nacheinander die Finger einkickte. Fünf, vier, drei, zwei …
    Max schob die Schultern vor und packte das Doppelpaddel fester. Tief Luft holen. Energie laden. Dieses Rennen gewinnen. Du musst schnell sein … sehr schnell … Los …
    Eins!
    Die Starthupe quäkte und Max jagte das Kajak in die erste schäumende Woge hinein.
    Sofort spürte er, das Wasser war schwieriger als bei den ersten Zeitrennen. Es schleuderte ihn hin und her. Die Schneeschmelze weiter oben in den Bergen ließ den Fluss anschwellen und die Wassermassen schossen hier wie durch einen Trichter zu Tal.
    Er stieß das Paddel links und rechts hinein, warf sich von einer Seite zur anderen, um das Gleichgewicht zu halten. Im Prinzip ging es nur darum, sich der Kraft des Wassers mit Geschick und Verstand entgegenzustemmen. Wildwasserkajaks sind kurz und wendig, ihr abgerundeter Rumpf macht sie zwar schnell, aber auch instabil.
    Eine Woge stürzte donnernd über ihm zusammen. Er hatte einen Strudel falsch eingeschätzt und wäre beinahe umgeschlagen, und dann hatte er sich mit dem Helm von dem Felsen abgestoßen, um den herum sich das Wasser beschleunigte. Er musste die Form des Boots zu seinem Vorteil nutzen. Der Fluss wurde breiter. Näher am Ufer war die Strömung
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