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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer
Autoren: David Gilman
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gehabt hatte, wurde in Gewahrsam genommen, entsprechend betreut und umsorgt und von Regierungsvertretern und Wissenschaftlern eingehend befragt.
    Wissenschaftler erklärten, dass die Trümmer des Bergausläufers,den Max zur Explosion gebracht hatte, in die Erdspalten unter der Talsohle gerutscht seien. Dadurch sei verhindert worden, dass eine Schockwelle den Genfer See überlaufen ließ und dass das Kernforschungszentrum CERN zerstört wurde, was gewaltige Umweltschäden angerichtet und zahllose Menschenleben gefordert hätte. Sie wollten von Max wissen, woher er gewusst habe, dass er das tun musste.
    »Zabala. Er hat es gewusst«, antwortete Max.
    »Dieser Verrückte, dieser Versager, dem niemand geglaubt hat?«, fragten sie spöttisch.
    Max konnte seine Aussage nicht beweisen. Der Anhänger mit dem Stein hatte sich mit Tischenko in Luft aufgelöst. Vielleicht reichte es, dass Max als Einziger die Wahrheit kannte. Fest stand jedenfalls: Max war froh, dass er überlebt hatte und diese herrliche Hochgebirgsluft atmen konnte, ohne hinter jedem Stein eine Gefahr fürchten zu müssen.
    Der Hai war in jener Nacht entkommen. Von Tischenkos Wolfsmaske, die Max getragen hatte, fand sich keine Spur. Offenbar hatte der Killer Max für tot gehalten und sie mitgenommen, bevor dann die Wölfe kamen. Wer weiß? Vielleicht hatte der Hai sich damit zufriedengegeben, dass er Tischenko getötet und die Maske der Vucari an sich genommen hatte.
    »Was ist aus dem riesigen Kristall in dem Berg geworden?«, fragte Max Corentin.
    Corentin zuckte mit den Schultern. Er wisse gar nichts, sagte er. Er sei nur ein ehemaliger Legionär, den man dafür bezahlt habe, ein paar Kinder zu retten. Dabei hätte Max seine Hilfe gar nicht gebraucht.
    Das war ein großes Kompliment von dem alten Haudegen, aber Max wusste, seine DNA war mit der eines Raubtiers vermischt und in diesem Kristall abgespeichert. Wo war der jetzt?Die Ärzte und Wissenschaftler, die er danach fragte, antworteten alle, sie hätten nicht die geringste Ahnung.
    Der Fall war abgeschlossen. Und offiziell war das Ganze sowieso nie geschehen. Egal, so waren Regierungen nun einmal. Max war nur froh, dass alles gut ausgegangen war. Glaubte er an Schicksal? Oder war das bloß Aberglaube? Auch das war ihm egal – Hauptsache, das Schicksal meinte es gut mit einem.
     
    Drei weitere Gestalten lagen auf Holzliegen in der Spätwintersonne, ihre verletzten Beine jeweils hochgestützt. Sophie Fauvre war vom besten Chirurgen der Schweiz an ihrem lädierten Knie operiert worden. Als Max kam, hatte sie gestrahlt, aber auch seine Müdigkeit bemerkt. Die Erschöpfung nach der Schlacht, hatte Corentin ihr erklärt. Max habe Schlimmes durchgemacht. Etwas, worüber er wahrscheinlich lange Zeit nicht werde sprechen können. »Lass ihn erst einmal zu sich kommen. Das braucht er jetzt«, hatte er gesagt. Sophie verstand. Sie würde erst mal zu ihrem Vater zurückkehren und ihm in seinem Kampf für die gefährdeten Arten beistehen, und sie hoffte, dass Max, wenn er wieder zu Hause war, mit seinem Dad reden konnte.
    »Hey! « Sie hatte Max umarmt.
    »Alles geregelt«, hatte er lächelnd geantwortet.
    Bobby Morrell war aus einem französischen Krankenhaus in die Klinik gebracht worden. Er war noch ziemlich wortkarg. Seine diversen Knochenbrüche – ein Arm, ein Bein und mehrere Rippen – wären bald verheilt, aber die Trauer um seine Großmutter würde ihn noch lange begleiten.
    Das größte Glück aber hatte Sayid gehabt, fand Max. Eine ganze Woche lang hatte man ihn untersucht. Seit einige Jahre zuvor ein im Gebirge erfrorener Japaner wiederbelebt wordenwar, hatte es keinen Fall mehr gegeben, wo jemand eine so extreme Kälte überlebt hatte. Die Ärzte waren sich einig – Sayid war in einen unterkühlten Zustand geraten, wie er bei Tieren im Winterschlaf üblich ist. Seine Gehirn- und Organfunktionen waren dabei wie auf einem Datenspeicher im Cyberspace abgelegt und daher nicht geschädigt worden. Er war vollständig wiederhergestellt.
    Sie alle waren in Decken gehüllt, schauten über die Gartenanlagen der Klinik nach den schneebedeckten Bergen und tranken heiße Schokolade, die eine Schwester gebracht hatte, für die Bobby Morrell ganz offensichtlich schwärmte.
    »Wie hast du mich eigentlich gefunden?«, fragte Sayid Max. Er wusste, eines Tages würde Max ihm die ganze Geschichte erzählen.
    »Ich hab dich schnarchen gehört«, antwortete Max.
    Sie lachten, bald aber war Max verstummt und hörte den
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