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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer
Autoren: David Gilman
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an der Temperatur hier unten. Das kam vielmehr von seinem Herzen.
    Er sah nach den Maschinen an der Wand, nahm eine dicke Eisenkette, die dort hing, steckte sie durch die Gitterstäbe des Käfigs und schob eine Eisenstange durch das letzte Kettenglied, um sie zu befestigen.
    Dann schleppte er das andere Ende der Kette zum Lastenaufzug. Der Bedienungsschalter baumelte von oben herab. Max drückte auf den Aufwärts -Knopf und die Plattform fuhr an. Er stoppte sie auf Kopfhöhe und hakte die Kette an der Unterseite des Aufzugs fest. Nachdem er wieder auf den Knopf gedrückt hatte, fuhr die Plattform weiter nach oben und zog nach und nach die Kette stramm.
    »Zurück!«, schrie er Farentino zu. Kreischend bog sich das Metall und die Kette riss den Käfig in Stücke. Max ließ den Aufzug wieder auf Kopfhöhe hinab. Farentino taumelte aus seinem Käfig, aber Max lag nichts daran, ihm zu helfen. Er sah allerdings auch keinen Grund, warum ein gefangener Eisbär hier unten sterben sollte. Schon lief er zu dem Käfig, wo er dem wütenden Bären entkommen war, schob den Riegel zurück und sah das Tier aus seinem eisigen Becken auftauchen.
    »Komm! Zeit für ein Picknick! Hier sind jede Menge böse Menschen, die du fressen kannst!«
    Kaum hörte der Bär Max’ Stimme, begann er durch das Loch in der Eiswand zwischen den beiden Käfigen zu klettern.
    Farentino war bereits auf die Plattform des Lastenaufzugs gestiegen. Max sprang zu ihm hoch – der Bär war noch gut fünfzehn Meter hinter ihm –, schnappte sich den Bedienungsschalter und beförderte sie auf die nächste Ebene.
    »Ich brauche Hilfe bei meinem Freund«, sagte er zu Farentino, als er ihn von der Plattform in das fließende Wasser zog.
    Die Schüsse waren jetzt lauter geworden. Explosionen. Granaten. Schmerzensschreie.
    Farentino krümmte sich vor Angst, leistete aber keinen Widerstand, als Max ihn vor sich herschob. Max hatte die Plattform wieder nach unten geschickt, damit der Bär daran nach oben klettern konnte; an der Felswand würde er genug Halt finden, um nach oben zu kommen. Damit hatte Max alles getan, was er konnte. Fast alles. Schneide Bärenkralle. Was sollte das heißen? Er packte Farentino beim Arm und zog ihn in den dunklen Tunnel.
    Es sah aus, als ob Sayid auf einer Eisbank liegen würde. Bis auf einen Block unter ihm war alles geschmolzen. Das Wasser schoss immer noch aus der Leitung, war aber jetzt nicht mehr so warm.
    Max nahm Sayids Gesicht in beide Hände – am Hals war kein Puls zu fühlen. Er schob eine Hand unter Sayids Jacke und Hemd. Die Brust war eiskalt, und das Herz schlug nicht mehr.
    »Er ist tot«, sagte Farentino sachlich. »Wir sollten von hier verschwinden.«
    Max packte ihn am Arm, sah den Schmerz im Gesicht des Mannes.
    »Der Durchgang ist zu schmal. Ich kann ihn nicht alleine tragen. Nehmen Sie seine Beine.«
    Eine Explosion detonierte ganz in der Nähe – das Kampfgeschehen rückte immer näher. Farentino packte Sayids Beine, während Max seinen Freund unter den Armen fasste. Mühsam schoben sie sich an dem Lastenaufzug vorbei und gelangten in einen größeren Raum.
    Max legte Sayid behutsam ab.
    Zwei Gestalten, die aussahen wie schwarz gekleidete Aliens mit Gummigesichtern und Glupschaugen, kamen ihnen aus der Dunkelheit entgegengerannt, Maschinenpistolen im Anschlag. Die bleistiftdünnen Laserstrahlen ihrer Visiere schnitten durch das Dämmerlicht und zielten auf Farentinos Brust.
    »Nicht schießen!«, kreischte Farentino.
    Corentin und Thierry zogen die Nachtsichtbrillen von ihren Gesichtern.
    »Max!«, rief Corentin. »Ist das der Junge?«
    »Corentin! Wie, zum … ?«
    »Es war Sophie«, sagte Thierry und kniete sich neben Corentin, der Sayid bereits untersuchte. Thierry schwang einen Rucksack von seinen Schultern. »Draußen ist ein kleines Heer von französischen und Schweizer Soldaten zu unserer Unterstützung eingetroffen. Wie üblich zu spät. Wir haben die Sache hier drin selbst in die Hand genommen.«
    »Wolfsmenschen! Na ja, wohl eher Hundewelpen«, sagte Corentin.
    Er zückte ein gefährlich aussehendes Kampfmesser und schnitt Sayids Kleider auf. Thierry nahm einen Verbandskasten aus seinem Rucksack. Beide Männer arbeiteten schweigend, keine zu allem entschlossenen Berufssoldaten mehr, sondern im Feld erprobte Sanitäter. Thierry zog eine Spritze auf.
    »Epinephrin«, erklärte er, als er Max’ besorgte Miene sah.
    »Retten Sie ihn, Corentin«, flehte Max.
    Corentin befestigte die kleinen löffelförmigen
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