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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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gehen.«
    Han blickte von den Gleichungen auf dem Bildschirm auf, nickte und schaltete seinen Tablet-PC aus. Er steckte den USB -Stick ein, nickte den beiden Männern kurz zu und verließ Ben Davids Kommandozelt.
    In den Kleidern des Agenten lenkte Bourne das israelische Fahrzeug zum Mossad-Lager von Dahr El Ahmar. Den geladenen Raketenwerfer hatte er auf dem Boden hinter sich liegen. Er wusste, wie das Lager angeordnet war, seit Rebekka mit ihm hergeflogen war.
    Seine Gedanken – sonst so nüchtern und pragmatisch – schweiften zu Rebekka zurück. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung auf einem Linienflug nach Damaskus. Er hatte sofort gespürt, dass die »Flugbegleiterin« einen geheimnisvollen Hintergrund hatte. Erst später gab sie sich ihm als Mossad-Agentin zu erkennen. Bei ihrem gemeinsamen Eindringen in die Festung des Terroristen Semid Abdul-Qahaar hatte sie ihren Mut, ihre Entschlossenheit und Intelligenz unter Beweis gestellt. Ihr Verlust schmerzte ihn so tief, als hätte Maceo Encarnación ihm selbst ein Messer zwischen die Rippen gestoßen. Constanza Camargo hatte gemeint, dass Encarnación von den alten aztekischen Göttern beschützt würde, doch die Wahrheit war viel banaler und finsterer: Maceo Encarnación wurde von all den Leuten beschützt, deren Dienste er sich durch Überredung, Bestechung, Drohung, Erpressung und rohe Gewalt gesichert hatte. Auf den Schutz der Götter war er gar nicht angewiesen.
    Während er fuhr, bemerkte Bourne plötzlich einen Lichtblitz vor sich: die Reflexion einer Glaslinse. Er wurde beobachtet, entweder vom Mossad, von Maceo Encarnacións Männern oder von chinesischen Soldaten.
    Maceo Encarnación folgte Oberst Han aus Ben Davids Zelt und ging mit ihm zu dem Flugzeug, das ihn und den Rest seiner Truppe zurück nach Peking bringen würde, wo Minister Ouyang auf die Beute wartete, für die er dreißig Millionen an Maceo Encarnación gesandt hatte.
    »Sie haben Ihre Rolle gut gespielt«, sagte Oberst Han in dem herablassenden Ton, der Encarnación immer wieder in Rage brachte.
    Encarnación stellte sich vor, wie er Oberst Han mit der Machete den Kopf vom Rumpf trennte. »Ich möchte meine Provision«, sagte er.
    Den Blick geradeaus, als ginge er allein, zog Oberst Han einen dicken Umschlag aus der Innentasche seines Uniformrocks. Er hielt ihn in der Hand, offenbar nicht bereit, ihn auszuhändigen. »Was haben Sie getan, um sich diese großzügige Bezahlung zu verdienen, Encarnación?«
    Das Blut schoss ihm in den Kopf, und Maceo Encarnación drückte die Fingerspitzen an die Schläfe, wo eine angeschwollene Ader pochte wie ein zweites Herz. Er zwang sich zur Ruhe, ehe er antwortete: »Ich habe das Geschäft vermittelt. Ich habe die Verbindung zwischen Minister Ouyang und Oberst Ben David hergestellt und die Verhandlungen begleitet. Ohne mich wäre Ouyang nie an Ben David herangekommen.«
    »Vielleicht doch. Minister Ouyang verfügt über großen Einfluss.« Oberst Han zuckte die Achseln, als hätte er eine Anweisung auszuführen, mit der er persönlich nicht einverstanden war. Der Oberst hielt ihm den Umschlag hin, und Maceo Encarnación, der sich wie ein bezahlter Mitarbeiter fühlen sollte, nicht wie ein Partner, nahm den Umschlag und begann das Geld sorgfältig zu zählen.
    »Fünf Millionen, wie vereinbart«, sagte Han im gleichen Ton wie zuvor im Zelt von Ben David.
    »Aber ist es auch echt?« Maceo Encarnación fischte drei Geldscheine heraus, zog ein Fläschchen mit Pipette hervor und begann, die Scheine einem chemischen Test zu unterziehen.
    »Zufrieden?«, fragte Han mit einem spöttischen Lächeln. »Sie sind echt. Im Gegensatz zu den dreißig Millionen, die Sie dem Zionisten Ben David gegeben haben. Er hat seine wertvolle Formel für einen Koffer voll Falschgeld verkauft.«
    Es kostete Maceo Encarnación nicht allzu viel Mühe, ein komplizenhaftes Lächeln zustande zu bringen. »Aber so gut gemacht, dass er eine Weile brauchen wird, um den Schwindel zu entdecken.«
    »Und dann wird es zu spät sein«, fügte Han triumphierend hinzu.
    Sein Flugzeug stand direkt vor ihnen. Er gab seinen drei verbliebenen Soldaten ein Zeichen, und sie stiegen ins Flugzeug ein.
    »Was ist mit Ihren restlichen Männern?«, fragte Maceo Encarnación. »Wollen Sie nicht wissen, ob sie noch leben oder tot sind?«
    »Es ging darum, Bourne zu finden und im Auge zu behalten. Diese Pflicht haben sie erfüllt, mehr war nicht nötig.«
    »Ging es nicht auch darum, Bourne
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