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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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zwischen ihm und dem vermuteten Abschussort der Rakete befand. Aus dem Angriff ließen sich alle möglichen Schlüsse ziehen, unter anderem auch, dass man ihn erwartet hatte. Möglicherweise hatten sie sein Flugzeug landen gehört, oder sie waren Fadi gefolgt. Soraya hatte jedenfalls recht gehabt. Er hatte mit einer Falle in Dahr El Ahmar gerechnet, aber nicht schon hier, zumal die Mirage nicht am vorgesehenen Ort gelandet war. Vielleicht hatte Encarnacións Pilot die Mirage gesehen und das Lager verständigt.
    Gewehrschüsse in seine Richtung ließen ihn in den Schutz der Kiefern flüchten. Als eine Kugel neben seiner linken Schulter einschlug, stieß er einen Schrei aus und krümmte sich, als wäre er getroffen. Er biss sich in die Wange und spuckte etwas Blut aus, während er sich zwischen zwei Bäume schleppte.
    Sobald er in Deckung war, zog er ein starkes Fernglas aus dem Rucksack. Robbinet hatte ihm alles besorgt, was er sich gewünscht hatte. Er suchte die Umgebung nach Maceo Encarnacións Leuten ab. Unweigerlich wandte sich seine Aufmerksamkeit der niedrigen Kuppe zu. Sie wussten, dass er überlebt hatte, hielten ihn jedoch für verwundet. Zweifellos würden sie ihn nicht lebend hier weglassen. Jenseits der Bäume gab es keine Deckung für ihn: Sie hatten sich den idealen Platz ausgesucht, um seinen Standort im Auge zu behalten und zuzuschlagen, sobald er sich zeigte. Doch da sie ihn für verwundet hielten, würden sie nicht abwarten, sondern selbst aktiv werden. Er musste geduldig sein und warten, bis sie zwischen den Bäumen auftauchten.
    Er fragte sich, wie sie hierhergelangt waren. Wohl nicht zu Fuß, dachte er, doch er konnte hinter der kleinen Kuppe kein Fahrzeug erkennen. Erneut hob er das Fernglas an die Augen, um nach irgendeiner Tarnung zu suchen. Er fand sie zu seiner Linken, etwa tausend Meter von der Stelle entfernt, an der er die Angreifer vermutete.
    Plötzlich hörte er das leise Knirschen von Stiefeln im Schnee. Ohne zu wissen, wie viele Männer Encarnación auf ihn angesetzt hatte, schlich er auf das Geräusch zu, das sich langsam und gleichmäßig wiederholte.
    Der Mann folgte der Blutspur, die er gelegt hatte. Bourne betrachtete die Kiefern um ihn herum. Obwohl ihr Holz relativ weich und die Äste nicht ideal waren, fand er einen Baum, der sich für seine Zwecke eignete. Er schwang sich zwischen den Zweigen hoch und kletterte möglichst rasch, um keinen Ast zu lange zu belasten.
    Wenig später kam der Mann in Sicht, mit einem QBZ -95 -Sturmgewehr im Anschlag. Noch bevor Bourne seine Uniform sah, verriet ihm die Waffe, dass der Mann der chinesischen Armee angehörte. Also hatte auch Minister Ouyang seine Leute vor Ort.
    Als der Soldat nahe genug war, stürzte sich Bourne auf ihn und hämmerte ihm die Faust in den Nacken. Der Mann taumelte, und Bourne packte seinen Kopf und knallte ihn gegen den Baumstamm. Der Soldat fiel wie ein Stein zu Boden, Blut strömte ihm aus der Nase und zwischen den Haaren hervor, wo der Schädel gebrochen war. Bourne überlegte, ob er die Uniform des Toten anziehen sollte, doch der Mann war zu klein.
    Er nahm das Gewehr und machte sich auf die Suche nach weiteren chinesischen Soldaten, die vermutlich an anderen Stellen in das Wäldchen eingedrungen waren. Das QBZ war das neueste chinesische Sturmgewehr, doch Bourne fand die Waffe trotz ihrer Kompaktheit etwas unhandlich mit ihrem großen 30-Patronen-Magazin. Dafür zeichnete sich das Gewehr durch eine extrem hohe Präzision aus.
    Mit dem Rücken zu einem Baumstamm blieb Bourne stehen und lauschte angespannt. Er hörte nichts, doch ihm war bewusst, dass er sich auf kein langes Katz-und-Maus-Spiel einlassen konnte. Dazu hatte Maceo Encarnación bereits einen zu großen Vorsprung.
    Er feuerte mehrmals in die Bäume zu seiner Rechten und sprintete nach links. Wie erwartet, zogen die Schüsse andere Soldaten an: Sie hatten das QBZ am Feuergeräusch erkannt und nahmen an, dass ihr Landsmann das Opfer im Visier hatte.
    Bourne feuerte erneut, erwischte einen Mann, doch ein anderer entkam dem Kugelhagel. Er hatte das Überraschungsmoment verloren, dafür wusste er nun, dass nur diese drei Soldaten hier im Wald waren.
    Er nahm die Stelle unter die Lupe, wo er den dritten Soldaten zuletzt gesehen hatte. Der Mann – er war größer als die beiden anderen – war nach rechts geflüchtet, also wandte Bourne sich nach links, um ihm von der anderen Seite aufzulauern.
    Ein plötzlicher Feuerstoß hätte ihm um ein Haar den Kopf
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