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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition)
Autoren: Gail Martin
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Ausgestoßene sein – wenn sie nicht schon gehängt wurden. Die, die jetzt noch Uniform tragen, sind Feinde.«
    »Ich habe kein Interesse daran, Fahnlehen und Margolan in einen Krieg verwickelt zu sehen, der vielleicht viele Jahre andauert«, sagte Darrath. »Ich glaube, ich weiß, was Hant sagen will. Wenn ihr heimlich nach Margolan eindringt und seine Truppen gegen Jared aufbringen könnt, dann brauchen wir keine bezahlten Soldaten gegen eure Leute einzusetzen. Seid ihr bereit, dieses Risiko auf euch zu nehmen?«
    Wieder machte Soterius eine Pause, dann sah er Tris an und zurück zu Darrath. »Das bin ich.«
    »Ich werde mit ihm gehen«, meldete Mikhail sich zur Überraschung aller freiwillig. Der Vayash Moru schien von ihrer Reaktion unbeeindruckt zu sein.
    »Ich wäre dankbar für die Gesellschaft«, erwiderte Soterius.
    »Und was ist mit den Söldnern?«, verlangte Harrtuck zu wissen.
    »Die Söldner-Heere würden die Grenzen verteidigen«, meinte Darrath und beugte sich nach vorn, als er Hants Vorschlag in seiner vollen Tragweite begriff. »Ihr könnt Jared zwischen Margolans Nordgrenze und dem Fluss binden und an den Grenzen patrouillieren.« Er beugte sich über die Karte. »Die verzauberten Bestien, die Arontala geschickt hat, um Tris daran zu hindern, Dhasson zu erreichen, sollten Jared vom Osten abschneiden, bis sie gebannt wurden.«
    »Wir wissen nicht, was in Isencroft vor sich geht«, fügte Kiara hinzu. »Carinas Bruder Cam hätte Vater sicher gefragt, ob er Tris unterstützen kann, aber wir haben keine Möglichkeit zu erfahren, was Vater wird tun können.«
    »Vielleicht doch«, sagte Staden jetzt von der Tür her, wo ein Page dringend um Einlass ersucht hatte. Er trat beiseite, um einen schmutzigen und zerlumpten Boten einzulassen. »Dieser Reiter kam vor nicht ganz einem halben Kerzenabschnitt von Isencroft. Welche Nachrichten er auch immer bringt, sie müssen wichtig sein, wenn er einen so langen und gefährlichen Ritt auf sich genommen hat.«
    Kiara und Carina waren eifrig von ihren Stühlen aufgesprungen, um dem erschöpften Reiter auf halbem Wege durch den Raum entgegenzukommen. Der Bote zog aus einer Tasche unter seinem Umhang ein versiegeltes Pergament hervor, das Kiara mit zitternden Händen entgegennahm. »Sieh«, meinte sie zu Carina. »Das ist Vaters Handschrift.«
    »Lies!«
    Kiara las die Botschaft schweigend, ihr kastanienbraunes Haar fiel ihr ins Gesicht, dessen Ausdruck erst immer ernsthafter, dann aber erleichtert wirkte. Sie sah auf, und ihre mandelförmigen, dunklen Augen leuchteten. »Der Trank, den die Schwestern mit Cam geschickt haben, hat es Vater ermöglicht, dem auszehrenden Fluch etwas besser zu widerstehen«, teilte sie aufgeregt mit. »Er konnte wieder einige seiner Aufgaben übernehmen. Und er hat die Armee zur margolanischen Grenze geschickt, damit sie den Kampf gegen Jared Drayke dort unterstützen kann – soweit das in Isencrofts schwachen Kräften steht. – Und da ist noch mehr. Er sendet König Staden seine Grüße«, sagte sie und warf einen Blick auf ihren Gastgeber, »und er erkennt Martris Drayke, Sohn des Bricen, offiziell als den rechtmäßigen König von Margolan an.« Sie sah Tris überrascht an.
    »Dann haben wir ihn!«, sagte Mikhail und arrangierte die kleinen, hölzernen Figuren auf der Karte der Winterkönigreiche neu, die auf dem Tisch ausgebreitet lag.
    »Die Söldner also in den Nordosten, zum Fluss, Dhasson im Osten, Isencroft im Westen. Trevath im Süden hat guten Grund, sich vor einer Einmischung zu hüten. Jared wird so von allen Seiten bedrängt, während wir seine Armee gegen ihn aufbringen.«
    »Aye.« Harrtucks Stimme war nüchtern. »Und nicht wenige der Flüchtlinge werden ebenfalls zu den Waffen greifen, wenn sie erst wissen, worum es geht, schätze ich. Mehr als einmal habe ich bereits erlebt, dass eine gut ausgebildete Armee einem Mob von Bauern mit einer Sichel und einem rechtschaffenen Ziel zum Opfer fällt.«
    »Euer Vorschlag klingt gut«, sagte Tris langsam. »Aber was soll ich dabei tun? Hinter den Linien warten, bis Jared geschlagen ist?« Er schüttelte den Kopf, seine grünen Augen sahen besorgt in die Runde. »Das wird nicht funktionieren.«
    Darrath sah ihn wieder schweigend an und Tris glaubte, ein kleines bisschen Anerkennung in dem Blick des abgebrühten Mannes zu sehen. »Was würdet Ihr tun, Prinz Drayke, wenn Ihr nicht warten wollt?«
    »Ich muss mich Arontala stellen«, antwortete Tris und erwiderte Darraths
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