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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition)
Autoren: Gail Martin
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und die anderen, dass ihre Gefangennahme Stadens Art und Weise war, sie sicher an seinen Hof zu bringen, wo Soterius und Harrtuck bereits das Vertrauen des Königs gewonnen haben. Berry, Stadens Tochter Berwyn, hatte ihren Vater überredet, Tris’ Sache zu unterstützen. Der anbrechende letzte Monat des Jahres beginnt für Tris im Exil. Er ringt darum, die machtvolle Geistmagie zu beherrschen, die gleichzeitig die Gefahr birgt, ihn zu zerstören. Tris muss einen Weg finden, den Thron von Jared zurückzugewinnen und Arontala zu besiegen – um Margolan zu befreien und die dunkle Magie des Obsidiankönigs daran zu hindern, sich wieder zu manifestieren.

KAPITEL EINS
    M ARTRIS D RAYKE , M ARGOLANS Prinz im Exil, schrak auf, als die Tür des Kriegersaales sich öffnete und König Staden von Fahnlehen in die Ratskammer schritt.
    »Heute reden wir von Krieg«, sagte Staden, als die Versammelten sich ehrerbietig erhoben. Er war mit einem Mann hereingekommen, der sehr steif wirkte und dessen militärische Haltung seine Aufgabe deutlich machte. Ebenso war ein nervöser Mann beim König, dessen Augen ständig über den gesamten Raum schweiften.
    »Ich gab Euch mein Wort, meine besten Strategen zur Verfügung zu stellen, Prinz Drayke«, meinte Staden stolz. »Hier sind sie. Dies«, er wies auf den hochgewachsenen Mann, der selbst in dieser Situation strammzustehen schien, »ist General Darrath, und das hier«, er zeigte auf seinen anderen Begleiter, »ist mein bester Stratege Hant. Wenn ein erfolgreicher Feldzug geplant werden kann, dann werden die beiden das bewerkstelligen.«
    Tris Drayke verbeugte sich anerkennend. »Danke, Euer Majestät«, antwortete er. »Ich stehe in Eurer Schuld.«
    Nur ein Tag war vergangen, seit Tris und seine Begleiter in Stadens Palast gebracht worden waren. Sie waren von der königlichen Leibwache an der Grenze gefangen worden, als sie vor einem Hinterhalt von Mördern geflohen waren, die Jared von Margolan geschickt hatte. In diesem Moment, die Waffen beschlagnahmt und unter schwerer Bewachung stehend, war Tris sicher gewesen, dass man sie Jared hatte ausliefern wollen – wie Spielmarken in einem hochdotierten Würfelspiel. Stattdessen hatte Staden sie als Helden willkommen geheißen, dankbar für die Rückkehr seiner Tochter Berry. Am gestrigen Abend hatte es zu Ehren von Tris und seinen Freunden ein Bankett gegeben, mit dem die sichere Heimkehr der Prinzessin gefeiert worden war. Sie waren reichlich belohnt worden, mit Gold und Juwelen, und Jonmarc Vahanian war für seine Heldentat zum Lord von Dark Haven ernannt worden. Die Belohnung würde ausreichen, um Tris eine Söldner-Armee bezahlen zu lassen, um seinen Thron zurückzugewinnen. Unbeeindruckt von Jareds Drohungen hatte Staden Tris und seine Gefährten offen willkommen geheißen. Und so fand sich Tris nun an einem Tisch zusammen mit Fahnlehens führenden militärischen Offizieren und Strategen wieder, und begann, einen Krieg zur Befreiung Margolans von Jareds Herrschaft zu planen.
    »Unsinn«, bellte Staden. »Lasst uns nicht wieder davon anfangen. Ich werde euch die Mahlzeiten hierher schicken. Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht. Ich habe anderes zu tun«, meinte er geschäftig und wandte sich den massiven Holztüren zu. »Nehmt das Abendmahl mit mir ein«, lud er sie noch über die Schulter hinweg ein, als er den Saal verließ und die Tür mit einem Ruck hinter sich zu zog.
    »Ihr seid also Martris Drayke?«, fragte Darrath mit einer Stimme, die rau genug war, um Holz zu schmirgeln.
    »Der bin ich«, antwortete Tris.
    »Komm näher, Junge.« Darrath winkte mit einem Finger. »Ich will dich aus der Nähe betrachten.«
    Tris trat einen Schritt näher, aber der General winkte noch einmal. »Nah genug, damit ich dir in die Augen sehen kann. Ich will wissen, was in dir steckt.«
    Tris überragte den General mit den markanten Gesichtszügen um einen Kopf. Darrath betrachtete ihn mit einem kalten Blick, als könne er bis auf die Knochen durch ihn hindurchsehen und für einen langen unbehaglichen Moment trafen Darraths Augen die seinen. Tris spürte, wie Darrath versuchte ihn einzuschätzen.
    »Du bist dir im Klaren darüber«, meinte General Darrath endlich, »dass – falls wir dich unterstützen – Fahnlehen sich im Krieg mit deinem Heimatland befindet.«
    »Darüber bin ich mir im Klaren.«
    »Und du weißt«, fuhr Darrath fort, »dass viele Männer sterben werden, um dich wieder auf Margolans Thron zu setzen. Einige werden sagen, das
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