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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos
Autoren: Jason Dark
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sehen, ob dieser andere noch einmal auftaucht. Angekündigt hat er sich zumindest, das ist immerhin etwas.«
    »Ich weiß nicht.« Suko schaute in eine andere Richtung, als er den Kopf wiegte. »Irgendwie komme ich mir verarscht vor.«
    »Er muß eben vorsichtig sein.«
    »Ich will da nicht widersprechen, denn du kennst ihn besser.«
    Ich hob die Dose an und trank auch noch den Rest.
    Jetzt ging es mir besser. Ich war satt, und meinen Durst hatte ich fürs erste auch gelöscht. Er würde zurückkehren, das stand fest, denn bei diesem Wetter braucht der Mensch viel Flüssigkeit.
    »Hast du auch daran gedacht, daß dieser Blut-Mythos gefährlich für andere werden könnte?« erkundigte sich Shao leise.
    »Klar, das habe ich. Aber was soll ich machen? Solange er sich versteckt hält, geht es noch. Wenn er sein Versteck aber verläßt und sich Menschen holt, dann ist es vorbei.«
    »Das hätte er längst getan«, sagte Suko. »Ihm geht es doch im Prinzip um Dracula II.«
    »Auch möglich.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Nur schlendern, Suko. Aber ich werde mich auch nicht davor hüten, gewisse Ecken aufzusuchen, in denen es dunkler ist. Er will den Kontakt, er soll ihn bekommen.«
    »Okay, wir halten die Augen offen.«
    Für mich war genug gesagt worden. Ich drückte die Dose zusammen und warf sie in einen Abfalleimer. Shao und Suko blieben noch stehen. Da ich langsam ging, würden sie kaum Schwierigkeiten haben, mir auf der Spur zu bleiben.
    Es war ein großer Rummel mit vielen Attraktionen. Ihm angegliedert war noch ein Flohmarkt, auf dem auch bis spät in die Nacht hinein verkauft wurde.
    Dort war es dunkler. Bei Einbruch der Nacht wurde es nahezu gemütlich, wenn die Laternen und kleinen Lichter an den Ständen leuchteten und sich die Schatten der Besucherschlangen durch die Gassen schoben.
    Ich ließ mich zunächst einmal treiben. Die großen Attraktionen mied ich. Dafür nahm ich mir die schmaleren Gassen zwischen den zahlreichen Ständen vor, in denen auch die kleinen Buden standen, abgesehen von dem großen Viereck eines Auto-Skooters.
    Dort blieb ich stehen, schaute zu, tauchte ein in die laute Musik und die Geräusche der Menschen! Jeder Wagen war besetzt. Die zumeist jugendlichen Fahrer halten ihren Spaß. Besonders dann, wenn es um absichtlich herbeigeführte Kollisionen ging.
    Jemand war da! Wahrscheinlich an dem Bierpilz gegenüber.
    Ich sah ihn nicht. Ich spürte ihn nur. Etwas Fremdes hatte mich gestreift, und für einen Moment hatte sich auch mein Kreuz ›gemeldet‹. Ein kurzer Wärmeschub, nicht mehr.
    Ich blieb stehen und schaute mich um. Zu sehen war noch immer nichts, zumindest nicht die Gestalt, die ich erwartet hatte.
    Dafür zupfte jemand an meinem rechten Jackenärmel. Ich drehte mich um und schaute in die dunklen Augen eines Jungen, der mich angrinste.
    »Hi«, sagte ich.
    »Du sollst zu jemandem kommen.«
    »Wie nett. Zu wem denn?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kenn' ihn auch nicht. Ich soll dich nur zu ihm führen.«
    »Wo ist er?«
    »Komm mit!«
    »Noch nicht. Sag mir erst, wie der Mann aussieht!«
    »Alt.«
    Ich überlegte, ob ich dem Jungen folgen sollte. Schließlich nickte ich. »Gut, ich gehe mit. Wie weit ist es?«
    »Nicht sehr weit.«
    »Aber laß bitte meine Hand los.«
    »Okay.«
    Der Junge sah aus wie jemand, der aus dem Süden Europas kommt. Er trug Jeans, ein hellblaues T-Shirt und alte Turnschuhe, in denen er sich fast lautlos bewegte.
    Unser Ziel war kein Fahrgeschäft, sondern der Platz, wo die Wohnwagen abgestellt worden waren.
    Dort war es ziemlich dunkel, was nicht gerade beruhigend auf mich wirkte.
    Der Junge schien es ebenfalls nicht zu sein, denn er schaute sich mehrmals um, weil er sichergehen wollte, daß ich ihm auch folgte. Ob Shao und Suko mir auch auf den Fersen blieben, wußte ich nicht. Das konnte ich nur hoffen.
    »Wo bringst du mich denn hin?«
    »Gleich sind wir da.« Er sprang locker über einige Kabel hinweg, bevor er in eine Gasse eintauchte, die von den Wänden zweier Wohnwagen gebildet wurde.
    Wir hatten den Rand des Rummels erreicht. Im Hintergrund ragten einige Bäume empor, deren Kronen gewaltige Schatteninseln bildeten. Der Junge blieb stehen und schaute sich kurz um. »Jetzt sind wir da«, sagte er und wollte weglaufen.
    Ich hielt ihn fest. »Einen Augenblick, mein Freund. Wo ist denn der Mann?«
    »Das weiß ich nicht. Ich sollte dich nur herführen. Mehr hat er nicht gesagt. Er wird schon kommen. Laß mich los!«
    Ich ließ ihn laufen. Er war
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